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Bewahre meinen Traum

Bewahre meinen Traum

Titel: Bewahre meinen Traum
Autoren: Susan Wiggs
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und fest. In ein paar Minuten wären sie auf dem Weg.
    Nina schaute Greg an. Ihr fiel die Anspannung in seinem Gesicht auf, und sie wünschte, sie könnte etwas sagen, was es ihm leichter machte. Sie wussten schon länger, dass Daisy gehen würde. Doch jetzt, wo der Tag gekommen war, war seine Besorgnis beinahe greifbar.
    Ihr Herz zog sich vor Mitgefühl zusammen. Jemanden zu lieben bedeutete mehr als Blumen und Herzen. Manchmal hieß es auch, Schmerz zu fühlen, wenn den anderen etwas schmerzte. Es hatte eine Zeit gegeben, in der sie sich genau davor gefürchtet hatte – vor den Komplikationen in seinem Leben. Doch das war vorbei. Sie schloss den Reißverschluss ihres Parkas und ging mit Greg zusammen zur Tür.
    „Alles wird gut“, sagte sie. „Das weißt du doch, oder?“
    Er zog sie an sich und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe. „Ja, ich weiß.“
    „Sie hat von dir alles bekommen, was sie brauchte.“ Sie dachte an Sonnet, die so weit weg auf dem College war. Sie gab sich jedes Mal den gleichen Rat, wenn ihr Magen sich vor Sorge zusammenzog und ihr Herz schmerzte, weil sie ihre Tochter so sehr vermisste.
    Greg nahm ihre Hand, und gemeinsam traten sie in die kalte Nachmittagsluft hinaus, um Daisy Auf Wiedersehen zu sagen. Nina beugte sich in den Wagen und streichelte vorsichtig den schlafenden Kleinen. Emile – den Gott sei Dank alle Charlie nannten – war der Mittelpunkt von Daisys Welt, und Nina wusste, dass das immer so bleiben würde.
    Greg zog seine Tochter in eine lange, feste Umarmung. Dann legte er seine Hände um ihren Hinterkopf, wie er es vermutlich immer getan hatte, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war, und sah ihr in die Augen. „Fahr vorsichtig“, sagte er.
    „Immer“, versicherte sie ihm. „Sag Max, er soll mich anrufen, wenn er aus der Schule zurück ist. Wir sehen uns, Daddy-O.“
    „Darauf kannst du wetten.“
    Und einfach so war sie fort. Die Reifen knirschten auf der Auffahrt. Nina und Greg schauten dem Wagen nach, bis er hinter der Kurve zur Hauptstraße verschwand und eine ohrenbetäubende Stille hinterließ. Es waren derzeit keine Gäste im Inn; die Saison hatte noch nicht wieder begonnen, und der Parkplatz war leer. Ein paar Lichter brannten im Bootshaus am Steg und erinnerten Nina daran, dass sie heute Nachmittag am Computer hatte arbeiten wollen.
    Sie zitterte und schaute zu Greg, der sie mit einem sonderbaren Ausdruck in den Augen ansah. „Geht es dir gut?“, fragte sie.
    „Ja.“
    „Bist du sicher?“
    Er nickte und legte seine Hände auf ihre Schultern. „Ich bin so verdammt froh, dass du hier bist, Nina.“
    Lächelnd neigte sie den Kopf und versuchte, herauszufinden, was mit ihm los war.
    „Nina“, sagte er. „Als ich dich das erste Mal gesehen habe, warst du nur ein Kind, das im Camp Kioga herumhing. Aber sogar damals wusste ich schon, dass du für mich was Besonderes bist. Und das warst du. Und bist es immer noch. Jeden Tag wache ich noch verliebter in dich auf als am Tag zuvor, und das wird auch niemals aufhören.“
    Sie vergaß, zu atmen. Sie wusste, wo seine Rede hinführen würde und konnte sich nicht mehr rühren. Sie hoffte, dass ihr Mund nicht vor Erstaunen offenstand und dass ihr Gesichtsausdruck die gleiche Liebe ausstrahlte wie seiner.
    Er war so liebenswert angespannt, als er sich auf ein Knie sinken ließ, seine Hand in die Hosentasche steckte und mit einem Ring wieder herauszog. Seine Hand zitterte, und er lachte kurz auf. „Tut mir leid, ich bin so nervös. Ich trage ihn schon seit Tagen mit mir herum, immer auf der Suche nach dem perfekten Moment, um dich zu fragen.“
    „Jetzt wäre ziemlich gut“, flüsterte sie. Ihr Atem bildete kleine Wolken in der Winterluft. „Frag mich jetzt. Bitte. “
    Er drückte seine Lippen auf ihren Handrücken und schaute ihr dann direkt in die Augen. „Ich habe so etwas noch nie gemacht, und ich habe auch nicht vor, es noch einmal zu machen. Du bist mein einziger Versuch. Nina Romano, willst du mich heiraten?“
    Seit dem letzten Sommer hatte sie sich diesen Moment so oft vorgestellt. Sie hatte davon geträumt, ihn herbeigesehnt. Sie wusste, dass sie von Gefühlen überwältigt werden würde, sobald sie die Worte in echt hörte, aber sie hatte nicht geahnt, dass sie zu glücklich wäre, um zu sprechen. Also nickte sie nur, und dann kamen die Tränen. Tränen, die sie geschworen hatte, nicht zu weinen. Schließlich schaffte sie es, ihm zu antworten. „Ja, ich will dich heiraten. Ich liebe dich,
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