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Betrüg mich!

Betrüg mich!

Titel: Betrüg mich!
Autoren: Kayla Perrin
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will? Wirst du auch mich dann umbringen?”
    Peters Miene wirkte beinahe wie die eines Elternteils, der tadelnd auf ein Kind hinabblickte, das sich schlecht benahm. Eine liebevolle Missbilligung. “Ich weiß, du willst deinem Mann nicht wehtun. Du bist eine gute Frau. Du fühlst dich schuldig, weil du ihn verlässt. Aber es ist das Richtige, Sophie.”
    “Ist es das, was du willst?”, fragte Andrew mich.
    “Nein”, antwortete ich rasch und legte meine Hand auf sein Knie. Es war eine unbewusste Bewegung. Ich konnte nicht anders.
    Darum wusste ich, dass ich nicht mit Peter fortgehen konnte. Ich konnte nicht länger so tun, als wollte ich mit ihm zusammen sein. Ich war emotional zu ausgelaugt, um weiterhin so eine Scharade mitzuspielen. Außerdem wollte ich es nicht. Nicht mehr.
    Was bedeutete, dass Peter mich unter Umständen tötete.
    Ich blickte ihn an und überlegte fieberhaft, was ich sagen konnte. Ich entschied, dass ich ihn nur darum bitten konnte. Das war das Einzige, was ich tun konnte. Ihn bitten und hoffen, dass seine Liebe für mich es ihm ermöglichte, uns zu verschonen.
    “Peter”, begann ich vorsichtig. “Tu das nicht.”
    “Hast du es ihm erzählt?”, fragte Peter. Die Art, wie er mich anschaute, erfüllte mein Inneres mit Furcht. Wie ein schweres Gewicht, das mich hinunterzog. Ich schüttelte den Kopf, während meine Augen ihn beschworen, diese Frage nicht zu stellen. Doch Peter fuhr fort: “Hast du ihm erzählt, dass du mein Kind unter deinem Herzen trägst?”
    Ich vergrub mein Gesicht in den Händen.
Oh Gott, nein …
    “Was?”, rief Andrew aus.
    Ich konnte Andrew nicht ansehen, als er an meinen Handgelenken zog, damit ich meine Hände vom Gesicht wegnahm. “Stimmt das, Sophie?”
    Andrew klang geradezu entsetzt. Tränen schossen mir in die Augen.
    “Erzähl es ihm,
bella
.” Peters Lächeln war selbstzufrieden.
    “Bist du von ihm schwanger?”
    Ich begann leise zu schluchzen.
    “Mein Gott”, sagte Andrew und stand langsam auf. “Du
bist
schwanger.”
    “Ich weiß nicht, ob es seins ist”, verteidigte ich mich hastig. “Das Baby … es kann genauso gut deins sein.”
    Andrew sprang auf und begann, auf und ab zu wandern. “Herrgott noch mal.”
    Ich starrte Peter an. “Wie konntest du?”, fragte ich. “Wie konntest du es wagen, das zu tun?”
    “Dein Mann soll es wissen. Er soll wissen, dass wir in Liebe ein Kind gezeugt haben. Denkst du, er will jetzt noch länger mit dir zusammen sein? Das kann er nicht, Sophie. Weil er dir nicht vergeben kann.” Peter machte einen Schritt auf mich zu. “Aber ich vergebe dir, Sophie.”
    Durch meine Tränen starrte ich ihn bestürzt an.
    “Ich weiß, was du versucht hast, bevor ich herkam. Darum hattest du kein Oberteil an und deine Jeans war geöffnet.” Er bewegte sich immer näher auf mich zu. “Aber ich vergebe dir. Weil ich dich liebe. Ohne dich – ohne unser Kind – ist mein Leben ein Nichts.”
    Ich warf Andrew einen Blick zu und flehte ihn an, mich anzuschauen, flehte ihn an, zu verstehen, dass es egal war, wer der biologische Vater meines Kindes war. Soweit es mich betraf, war Andrew der Vater. Es kümmerte mich nicht, was die Untersuchungen ergaben.
    “Dein Mann hat das Video von uns beiden gesehen”, fuhr Peter fort. “Denkst du, er kann akzeptieren, dass du mit einem anderen Mann zusammen warst? Nein. Und warum nicht? Weil er das Gefühl hat, er besitzt dich. Sieh ihn dir an. Er ist wie ein wildes Tier im Käfig. Bereit, jeden Augenblick zuzuschlagen. Vielleicht würde er dich sogar schlagen, wenn ich nicht da wäre.”
    Ich starrte Andrew an, der stehen blieb und von mir zu Peter blickte. Seine Nasenflügel bebten, sein Atem ging schwer. Er starrte uns wütend an. Obwohl ich das nicht wollte, drangen Peters Worte bis in mein Inneres vor.
    War jeder Mann, der über eine emotionale Grenze getrieben wurde, dafür empfänglich, Gewalt auszuüben?
    Nein, das konnte ich nicht glauben. Ja, Andrew war wütend, aber er hatte noch nie die Hand gegen mich erhoben.
    “Wenn er dich liebt”, sagte Peter, “würde er dir vergeben und dich mit offenen Armen willkommen heißen.”
    Ich versuchte zu schlucken, doch es gelang mir nicht, da mir ein Kloß im Hals steckte. Ich erwiderte Andrews Blick. Hielt ihn. Dann sah er weg.
    Hatte Peter recht? War Andrew nicht in der Lage, über meine Affäre hinwegzusehen? Auch wenn er derjenige gewesen war, der mich in die Arme eines anderen Mannes getrieben hatte – würde er je in der Lage
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