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Bestseller mit Biss - Bardola, N: Bestseller mit Biss

Bestseller mit Biss - Bardola, N: Bestseller mit Biss

Titel: Bestseller mit Biss - Bardola, N: Bestseller mit Biss
Autoren: Nicola Bardola
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zueinanderfinden? Muss Edward menschlich werden? Sie lacht bezaubernd: »Das kann ich nicht sagen! Ich kann den Schluss doch nicht verraten!« Aber sie gibt preis, dass der vierte Band etwa 800 Seiten umfassen wird und damit der längste ist. »Ich ahnte schon im Oktober 2003, wie es enden würde, denn das Finale ist einer der vielen zum Schluss des ersten Bandes nicht verwendeten Epiloge, die ihrerseits in die Bände zwei und drei mündeten.« Den » Biss -O-Meter«, mit dem Leser abstimmen können, ob sich Bella Jacob oder Edward zuwenden soll, gibt es auch in den USA und in vielen anderen Ländern. Überall führt Edward. »Ich hoffe, dass die Menschen tolerant sind, wenn sie den letzten Band lesen, dass sie mir die Chance geben, es so zu fügen, wie ich es will.«
    Nun ist das Ende bekannt und führt zu heftigen Kontroversen. Dazu später mehr, zuvor will ich aber von der Autorin wissen, wie sie über drei zentrale Aspekte der Vampirsaga denkt. Also zu allererst über die Liebe: »Gibt es eine romantischere Liebe als die Bellas? Sie ist kein Vampir und sie kann
aus vielen Gründen nicht mit Edward zusammen sein. Das ist der Romeo-und-Julia-Effekt: Der Liebe stellt sich etwas in den Weg und den Liebenden stellt sich die Frage, zu welchem Opfer sie bereit sind, um mit dem Menschen zusammen zu sein, den sie lieben. Bei Bella ist es ihr Leben. Jedes Mal, wenn sie mit Edward zusammen ist, schwebt sie in Lebensgefahr. Kann Liebe leidenschaftlicher sein?«
    Wir lachen, ich schüttle den Kopf und bewundere die Logik, mit der Stephenie ihre Figuren kommentiert. Wie sie Gut und Böse sieht, will ich wissen: »Ich wuchs in einer Gemeinschaft auf, in der es keine Ausnahme war, ein braves und gutes Mädchen zu sein. Es wurde erwartet. Auch alle meine Freundinnen und Freunde waren gut und brav. Das hat mit meiner Religion, dem Mormonentum zu tun. Daher gibt es kaum Bösewichte in meinen Romanen. Und falls doch, haben sie gute Gründe dafür, böse zu sein. Ich finde, die Welt ist nicht so voller Fieslinge.« Das spricht für Stephenies Zuversicht, die auch in den Romanen zum Ausdruck kommt. Bei ihr sind meistens Machtstreben und Rache die Motive für Gewalt.
    Und zuletzt die Gretchenfrage: Warum Vampire? »Die Faszination, die Vampire auf mich ausüben, hat mit ihrer dualen Gestalt zu tun. Die Menschen gruseln sich ja gerne. Daher rührt der Erfolg von Horror-Büchern und -Filmen: Zombies, Hexen usw. sind gemeinhin schreckliche Gestalten. Wir fürchten sie. Vampire fürchten wir auch, denn sie wollen uns töten. Andererseits bewundern wir sie, denn sie besitzen viele Vorzüge. Sie bleiben für immer jung, sie sind meistens schön und attraktiv, intelligent, sensibel, leben in Schlössern und vieles mehr. Wir wollen, was sie haben, aber wir haben Angst vor dem, was sie wollen.«
    Anschließend unterhalten wir uns über das Schreiben.
Stephenie hat englische Literatur studiert und ist eine Viel-Leserin. Sie weiß, wovon sie spricht und was sie tut: »Ich arbeite nie mit Absicht wichtige Themen in meine Romane ein. Ich betrachte meine Bücher nicht als Gefäße für Ansichten oder Überzeugungen, die ich mit meinen Lesern teilen könnte. Nein, meine Bücher schreibe ich allein zur Unterhaltung meiner Leser. Und ich freue mich, wenn die Leser daran Freude haben. Es stört mich aber auch nicht, wenn sie nach der Lektüre neue und schönere Vorstellungen von der Liebe haben.«
    Und wie nebenbei hat Stephenie eine neue Gattung von Vampiren geschaffen. Ich will wissen, ob sie daran im Nachhinein etwas ändern möchte. »Nein, ich würde es wieder genau so machen. Es macht mehr Spaß, etwas Eigenes zu erfinden – ich kenne ja gar nicht die ganze Vampir-Mythologie. It’s all fun.« Stephenie betont, wie leidenschaftlich sie liest, selten Sachbücher, lieber die Romane, auf die auch die Vampirsaga verweist. Sie erzählt vom Literaturstudium und betont, dass sie nicht Creative Writing studiert hat. »Für mein Studium musste ich nur einen Kurs mit Creative Writing belegen, und da habe ich Poesie gewählt. Den habe ich auch besucht, aber ich habe nur so getan, als ob ich mitmachen würde.« Sie erzählt, dass sie sich immer schon Geschichten ausgedacht hatte, aber der Meinung war, diese seien nicht gut. Mit achtzehn Jahren hat sie schließlich einige Gedichte geschrieben. »Meine Eltern meinten, es wäre gut, wenn ich Tagebuch führen würde. Also schrieb ich, aber lustlos und nur, um die Belohnung, den Führerschein, zu bekommen. Ich
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