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Bestseller mit Biss - Bardola, N: Bestseller mit Biss

Bestseller mit Biss - Bardola, N: Bestseller mit Biss

Titel: Bestseller mit Biss - Bardola, N: Bestseller mit Biss
Autoren: Nicola Bardola
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Cafeteria der Highschool von Forks an einem leeren Tisch. Verschmitzt grinsend schaut er Bella an und als sich ihre Blicke treffen, hebt er die Hand und »... winkte mich zu sich.« Alles geschieht auf Distanz, ohne Worte. Bella geht zu ihm hin und er fragt lächelnd, ob sie Lust habe, ihm Gesellschaft zu leisten. Später in Port Angeles beim schon erwähnten ersten Dinner kommandiert Edward, Bella solle sich im Auto anschnallen. Stephenie benutzt das Wort »kommandiert« und Bella gehorcht sofort. Dasselbe
im Restaurant: »Sein Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran, dass die Diskussion beendet war. Mit einem resignierten Seufzen...« gehorcht Bella.
    Ist Edward Cullen ein Macho? Edwards makelloses Aussehen lässt Bella bei Auseinandersetzungen immer wieder verstummen. Manchmal will Bella ihn wütend anschauen, aber das fällt ihr schwer. Andererseits ergreift sie bei den ersten Flirts die Initiative: Im Restaurant in Port Angeles ist es Bella, die beim Abendessen vorsichtig seinen Handrücken mit ihren Fingerspitzen anfasst und dabei wieder erschrocken feststellt, dass seine Haut kalt ist und hart wie Stein. Im Biologie-Unterricht, wo Bella und Edward nebeneinander sitzen, hatte Edward erstmals ihre Hand berührt. Sie war eisig kalt und löste bei Bella einen Schmerz aus, als hätte Edward ihr einen Stromschlag versetzt.
    Erst im letzten Drittel des ersten Bandes zeigt Bella, was in ihr steckt. Sie erwartet, dass Mann und Frau in einer Beziehung einander ebenbürtig sind. Nicht der eine rettet immer den anderen. Sie müssen sich gegenseitig retten können. Deshalb ihr nicht nachlassender Wunsch, ein Vampir zu werden, der fortan die Saga bestimmt.

SCHÜCHTERN, NAIV UND ALTMODISCH?
    Der erste Kuss ist nicht sehr romantisch: Edward will es einfach probieren. Bella merkt, wie er ihr Gesicht in seine Hände nimmt und zögert, aber nicht auf die übliche, die menschliche Art. Also nicht so, wie ein Mann zögert, um ihre stumme Zustimmung zu bekommen, nicht um die Erwartung
zu verlängern, »die manchmal besser ist als der Kuss selber«, so Bella.
    Edward zögert, um sich zu testen, um zu prüfen, ob er seine Begierde unter Kontrolle hat.
    Als Edwards kalte, marmorne Lippen auf ihre treffen, kommt es zu einer überraschenden Reaktion – Bella keucht, greift seine Haare, zieht ihn an sich, öffnet ihre Lippen und saugt seinen Duft ein. Das irritiert Edward so sehr, dass er zunächst wieder Abstand braucht.
    Noch schwankt er, unsicher, ob es ihn überwältigen könnte, ob es übermächtig wird, ob er die Kontrolle verlieren könnte, ob er anfällig ist oder ob er stark genug ist, seinem Blutdurst zu widerstehen. Später weiß er, es ist reine Willenssache. Er desensibilisiert sich. Hat Bellas Geruch den ganzen Tag im Kopf.
    Was Stephenie Meyer wunderbar schildert, ist »die Herrlichkeit der ersten Liebe«, von der man oft liest oder sie in Filmen sieht und die dann in Wirklichkeit doch anders, gewaltiger ist. Zu dieser ersten Liebe gehören auch die Unsicherheiten und Irritationen: Edward gesteht seine Eifersucht auf Mike ein. Bella erweckt sein menschliches Empfinden. Obwohl er seit fast hundert Jahren unter seinesgleichen und unter Menschen lebt, hatte er nie das Gefühl, nicht komplett zu sein. Er hatte keine Ahnung, dass er etwas suchte.
    Wäre Edward nicht ein Vampir, könnte man sagen, dass er sich auf Identitätssuche befindet. Edward erinnert sich an seine Jugend als Mensch. Damals fühlte er sich bereits als Mann, der aber nicht auf der Suche nach einer Frau, sondern darauf erpicht war, Soldat zu werden. Nach der Verwandlung in einen Vampir durch Carlisle wurde er aber nicht Soldat und blieb zum Kummer seiner »Eltern« Esme und Carlisle jahrzehntelang allein – trotz mehrerer Verkupplungsversuche
und vieler Verehrerinnen. Biss, ja bis er Bella sieht und riecht. Bemerkenswert ist, dass es dadurch nicht nur für Bella, sondern auch für Edward das erste Mal ist, dass er sich verliebt. Und so ist er in vielen Momenten der Annäherung mindestens ebenso unsicher wie Bella.
    Esme und Carlisle freuen sich sehr, dass er sich endlich verliebt hat. Sie sind glücklich, dass Edward glücklich ist. Nach den Jahrzehnten der Enthaltsamkeit waren sie besorgt, Edward könnte bei seiner Verwandlung durch Carlisle noch zu jung gewesen sein, so dass ihm deshalb »etwas Wesentliches fehle«. Was die Zieheltern Edwards damit genau meinen, wird nicht gesagt. Aber diese Andeutung im ersten Band ist einer der ersten Hinweise
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