Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bestrafe mich

Bestrafe mich

Titel: Bestrafe mich
Autoren: Nina Jansen
Vom Netzwerk:
wohlwollend das Spiel seiner Muskeln,
während er aus der Jeans stieg. Er öffnete einen Schrank und wählte einen Anzug aus,
was Eileen einen Blick auf die tätowierte Feder auf seinem Schulterblatt gestattete. Sie
lächelte, dachte daran, wie sie ihn ausgepeitscht hatte. Ob der Lord ihr wieder
Gelegenheit geben würde, die Domina zu spielen? Augenblick! Mit großer Verspätung kam endlich die Erkenntnis bei ihr an, dass Jack
vorhin gesagt hatte, der Lord würde sie in seinem Schlafzimmer erwarten. Aber der
Lord war nicht hier, nur Raven.
„Wieso hat Jack dich vorhin mit Mylord angesprochen?“
Raven schlüpfte in ein gestärktes Hemd. „Weil ich sein Arbeitgeber bin. Lord Raven
Ingramm, um genau zu sein.“
„Lord Raven?” Wie Honig floss der Name über ihre Lippen. „Du bist gar kein
Diener? Und der – der andere Lord?“
„Das ist mein bester Freund Vincent. Lord Vincent, genau genommen.“
„Und wer von euch ist mein Gebieter? Wechselt ihr euch ab oder was? Und wozu
überhaupt diese Rollenspiele?“
Raven nahm sie an der Hand und führte sie zum Bett. „Setz dich. Schau, das sind
eine Menge Fragen auf einmal, und ich würde gerne später in aller Ruhe mit dir
darüber reden. Vincent wird nachher ebenfalls kommen. Er hat seine Geliebte dabei.
Wenn es nach mir geht, wirst du nie wieder einen anderen Gebieter haben als mich.“
Eileen konnte nicht denken, sie bestand nur noch aus Gefühlen. Sie schlüpfte mit
ihrer ganzen Seele in diesen Moment, bis er sich in die Unendlichkeit auszudehnen
schien.
Es klopfte. Jack schaute herein. „Mylord, Mr. Croft ist da und lässt fragen, wo seine
Leute die Kiste hinbringen sollen.“ Kiste? Aber natürlich, die Skulptur wird geliefert! Das Wort mit Ent – keine
Entjungferung oder Enthauptung, sondern eine Enthüllung. Wie aufregend! „Ich habe den Platz in der Bibliothek markiert“, sagte Raven zu Jack, der die Tür
daraufhin wieder schloss.
Raven zog einen dunkelblauen Anzug an, bürstete sich die Haare und band sie im
Nacken zusammen. „Bist du bereit?“
Eileen sammelte sich. Der Lord – ihr Ex-Gebieter – würde also mit seiner Geliebten
kommen. Ob sie eifersüchtig auf sie sein würde? Und was würde Jenna empfinden?
Sie kam zusammen mit einem Gast. Leo Croft war auch da. Es war Eileen alles fast
ein wenig zu viel, aber die Vorfreude darauf, die Skulptur zu sehen, überwog, und so
verdrängte sie den Wunsch, die nächsten Stunden einfach allein mit Raven im Bett zu
verbringen.
    ****
An Ravens Seite, an seiner Hand elegant gekleidet die Treppe hinunterzugehen, fühlte
sich wunderbar stimmig an.
    Wie ist das möglich? Raven hat extreme Dinge mit mir getan, die noch kein Mann
zuvor mit mir tun durfte. Und jetzt komme ich fast um vor Entzücken, nur weil er
meine Hand hält, als ob das der Gipfel der Intimität wäre.
    Als sie den Fuß der Treppe erreichten, sah Eileen durch die offene Haustür, wie eine
schwarze Limousine vorfuhr. Der Chauffeur stieg aus, öffnete eine Tür und heraus
stieg Jenna. Eileen ließ Ravens Hand los und lief ihrer Freundin entgegen, hielt aber
inne, als sie sah, dass auf der anderen Seite kein anderer ausstieg als der Lord. Lord
Vincent.
    Moment mal – Jenna kommt mit einem Gast, hieß es, und der Lord kommt mit seiner
Geliebten. Lord Vincent ist der Gast und Jenna ist seine Geliebte. So einfach ist das.
Oh, wie wunderbar.
    Sie beschleunigte ihre Schritte wieder, hob das Kleid etwas an und lief die Stufen
hinunter ins Freie. Jenna trug ein rotes Kleid, das Eileens an Eleganz in nichts
nachstand. Eileen warf sich regelrecht in ihre weit geöffneten Arme. „Jenna, ich hab
dich so vermisst. Du siehst toll aus.“
    Lord Vincent gegenüber wurde sie dann sofort wieder schüchtern, doch er ließ gar
nicht erst zu, dass sie ihm unterwürfig begegnete. Er packte sie an der Taille, wirbelte
sie einmal im Kreis herum, stellte sie wieder ab und meinte: „Vielleicht hätte ich dich
doch noch eine Weile für mich behalten sollen. Raven hat so eine schöne Sklavin wie
dich gar nicht verdient.“ Er boxte seinen Freund gegen den Oberarm, was als
Begrüßung völlig auszureichen schien.
    Leo Croft trat aus dem Haus. „Ah, alle versammelt.“ Wenn uns jetzt ein Außenstehender beobachten würde, dachte Eileen, als Leo jeden
von ihnen herzlich begrüßte, könnte er meinen, wir seien eine ganz normale, vornehme
Gesellschaft, die sich zu einem abendlichen Plausch trifft. Es kam ihr selbst fast
unwirklich vor, dass sie von den drei anwesenden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher