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Besitze mich! (Band 1)

Besitze mich! (Band 1)

Titel: Besitze mich! (Band 1)
Autoren: Emily Brooks
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hatte. Er war mein Beschützer, mein Schutzengel. Ich wusste, dass ich ihn verraten hatte, indem ich seine Ratschläge missachtet hatte, und sah darin ein schlechtes Zeichen. Das Zeichen, dass ich leiden würde.
    Das Porträt war fertig. Was hatte Adrien damit vor? Hatte er wirklich die Absicht, es veröffentlichen zu lassen? War es nur ein Lockmittel? Im Grunde meines Herzens hatte ich tatsächlich Zweifel. Dafür war Adrien viel zu subtil. Was sollte ich nun tun? Unser nächstes und hypothetisches Treffen abwarten? Oder ihm das Porträt zuschicken?
    Ich fand Letzteres mutiger. Ich suchte seine E-Mail-Adresse und fand sie schnell in den Kontakten von Fabien. Fabien hatte alles offen gelassen, wie er es bei mir gewohnt war. Unter uns, kein Passwort, kein Geheimnis. Uns verband ein außergewöhnliches Vertrauen.
Ich schrieb die Nachricht mehrmals, die ich ihm zusammen mit meinem Porträt zuschicken würde, löschte sie aber immer wieder. Was würde er wohl von einer Frau denken, die die ganze Nacht damit zugebracht hatte, einige Stunden nach unserem sonderbaren Treffen sein Porträt zu schreiben? Die Müdigkeit setzte meinen Zweifeln ein jähes Ende ...
    ----
    [email protected] > [email protected]
     
    Lieber Adrien,
wie Sie feststellen werden, habe ich die Buchhandlung nicht gleich nach Ihnen verlassen. Außerdem habe ich auch noch nicht geschlafen. Ich habe es vorgezogen, dieses Porträt zu schreiben, dass Ihnen wichtig zu sein schien. Die Anziehung (des Schriftstücks darüber, was einen Mann mit einer Frau vereint, die er kaum kennt, über das Verlangen, die unerwartete Inspiration) liegt diesem Text zugrunde, und ich hoffe, dass Sie nicht zu sehr enttäuscht sein werden.
So, das war's.
Viele Grüße
Alice
----
    Viele Grüße, Mit freundlichen Grüßen, ... Ich konnte die richtige Formulierung für das Ende meiner Nachricht nicht finden. Ich vermied außerdem jede Formulierung, die auf mein Verlangen, ihn wiederzusehen, hinweisen könnte: bis bald, bis demnächst, in der Hoffnung auf ein Wiedersehen ... Ich blieb nüchtern. Selbst wenn die Lust, Adrien wiederzusehen, in meinem ganzen Körper loderte.
    Mit einem gemischten Gefühl aus Stolz und Entsetzen klickte ich auf „Senden“. Adrien gab mir diese Nacht eine Kraft, die mir in meinem Leben so fehlte und die mich so viele wichtige Dinge vermasseln ließ. Ich wollte Adrien zeigen, dass ich nicht nur eine junge Frau war, mit der man Liebe macht, während man auf ein Taxi wartet. Ich teilte mit ihm die Leidenschaft, Dinge in Worte zu fassen. In dieser Frühlingsnacht hatte ich dieses unbändige Bedürfnis, alles, was wir erlebt hatten, in Worte zu fassen. So als ob ich mir selbst beweisen wollte, dass ich diese Folge von Ereignissen ein wenig kontrollierte. Ich wusste auch, dass diese Nachricht mich in eine Warteposition versetzte. Das Warten auf seine Antwort, das Warten auf sein Urteil, aber natürlich auch das Warten auf ein mögliches nächstes Treffen, das mir nicht aus dem Sinn gehen würde.
    Ich legte mich auf das Sofa in der Buchhandlung und nickte ein. Ich konnte mich nicht mehr bewegen und schlief in meinem Kleid bis zum frühen Morgen. Es war eine süße Stimme, die mich mit einem köstlichen Duft von Kaffee weckte.
    „Meine Liebe, was ist passiert? Du kannst hier nicht in deinen Kleidern schlafen. Du musst auf dich aufpassen, Alice. Ich werde unseren Fabien verständigen.“
    Es war Paul, der Chef des
Café des Penseurs
, der mir am Vortag so nett geholfen hatte, die Buchhandlung zum Laufen zu bringen. Er reichte mir einen Kaffee und ein Croissant.
    „Paul, du bist ein Engel. Ich weiß nicht wirklich, was passiert ist. Ich habe in der Buchhandlung alles aufgeräumt, etwas geschrieben und bin dann eingeschlafen. Wie spät ist es?“
    – Es war schon spät, fast 9 Uhr.
    Ich hatte eine Stunde, um heimzufahren, mich umzuziehen, zu duschen und zur Arbeit in die Buchhandlung zurückzukehren. Paul sah mich wohlwollend an. Ich hatte den Eindruck, dass Fabien ihn geschickt hatte, um nach mir zu sehen und mögliche Schäden festzustellen, was er mit einem unendlichen Feingefühl bestätigte.
    „Ich habe gestern mit Fabien geskypt, er schien beunruhigt. Nun ja, er ist nicht wirklich beunruhigt, er weiß, dass du zurechtkommst, aber du kennst ihn ja, er sorgt sich immer um die Menschen, die er liebt. Ob er sich wegen Adrien erkundigen wollte?“
    Meine Augen waren noch wässrig, mein Geist benebelt. Ich wollte Zeit gewinnen und wiederholte die
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