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Berlin-Krimi 03 - Notlandung

Titel: Berlin-Krimi 03 - Notlandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritjof Karnani
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ohne Probleme einen Platz.
    Als die Maschine Richtung Balearen abhob, atmete Beryl tief durch. Sie fühlte sich wohl, wenn sie in der Luft war, am besten war es natürlich im Cockpit, aber auch als Passagier war es in Ordnung. Die Probleme am Boden sahen gleich etwas kleiner aus.

    Als sie über Frankreich waren, dachte sie über den Streit mit Denis nach. Er hatte vorher noch nie in diesem Ton mit ihr gesprochen. Sie kannte ihn als liebevollen Partner, als geduldigen und verständnisvollen Zuhörer. Sie wusste, dass er auch andere Seiten hatte. Im Geschäft konnte er arrogant und unnachgiebig sein. Sie konnte verstehen, dass Denis bei vielen nicht besonders beliebt war. Aber das war nicht der Denis, den sie kannte. Privat war er ein anderer Mensch. Bis heute. Als sie das Festland verließen und Kurs auf die Insel nahmen, entschied sie sich, das Thema zu vertagen. Sie war müde, verheult und völlig neben sich. Der Tod von Marcel und der Besuch bei seiner Familie hatten ihr schwer zugesetzt. Sie wusste, sie musste das alles erst mal verarbeiten. Es machte keinen Sinn, in ihrer momentanen Verfassung über die Beziehung mit Denis nachzudenken. Sie beschloss, sich auf Mallorca zu freuen, und nahm sich vor, einfach etwas abzuschalten und runterzukommen. Danach würde sie weitersehen.

6
    Beryl betrat die Wohnung auf Mallorca. Eigentlich hatte sie gehofft, die Wohnung für sich allein zu haben, aber sie freute sich dann doch, dass Jenny da war.
    »Hallo Beryl. Mit dir habe ich gar nicht gerechnet!«
    Jenny kam ihr entgegen, sie hatte nur ein langes T-Shirt an und nahm Beryl in die Arme.
    »Ich habe mich gerade auf einen langweiligen Fernsehabend eingestellt. Wie sieht es bei dir aus, weggehen, quatschen?«
    »Luftholen und dann quatschen, bin zurzeit ziemlich von der Rolle. Schön, dass du da bist.«
    Beryl erzählte von Marcel, von ihrem Besuch bei seiner Mutter und dem Streit mit Denis. Sie erzählte ohne Unterbrechung, 20 Minuten lang.
    Jenny holte tief Luft.
    »Meine Güte, Beryl, was für eine Geschichte!«
    »Ich habe das alles auch nicht auf die Reihe gebracht. Ich dachte mir, erst mal raus da. Hier fühle ich mich tatsächlich schon etwas besser. Der Abstand tut ganz gut. Gehen wir etwas trinken, oder wann fliegst du wieder?«
    »Übermorgen Abend. Ich wollte die leere Wohnung nutzen, um für meine Prüfung zu lernen. Ich habe es immer noch nicht aufgegeben, im Fernstudium mein Diplom in Wirtschaft zu machen.«
    »Dann werde ich dich mal nicht ablenken.«
    »Quatsch, aber wie sieht es mit dir und einer Kneipe aus? Wann fliegst du wieder?«
    »Erst in drei Tagen von Düsseldorf aus.«
    »Es gibt also keine Gründe, die gegen ein Bier sprechen würden?«
    »Nein, genug Zeit, um auszunüchtern.«
    Eine halbe Stunde später saßen beide in einem Club in Palma. Ein netter Ort, den sie oft besuchten.
    »Mache dir nicht zu viele Gedanken, Beryl. Ich meine, ob es nun Selbstmord war oder nicht, ich denke, dass die Polizei das herausbekommen wird. Und egal, was es war, es hat nichts mit dir zu tun. Du warst zufälligerweise sein Trainingskapitän, na und? Ich habe den Eindruck, du ziehst dir die Verantwortung für etwas rein, auf das du keinen Einfluss hattest. Selbst wenn Marcel labil war, er ist durch unser Auswahlverfahren gekommen. Da waren eine Menge Fachleute dabei. Wenn es ihm tatsächlich gelungen ist, die alle über seine mentale Verfassung zu täuschen, dann brauchst du dir keine Vorwürfe zu machen, weil du nicht mitbekommen hast, wie es in Marcel aussieht.«
    »Das sage ich mir auch immer wieder. Ich will mich jetzt auch nicht in irgendetwas verrennen. Es kommt einfach alles zusammen. Wenn plötzlich jemand stirbt, den man kannte, dann denkt man irgendwie auch über sein eigenes Leben nach. Ist das alles richtig, so, wie es ist? Dann noch der Streit mit Denis. Ich frage mich, ob mit meinem Leben alles richtig läuft.«
    »Na ja, immerhin bist du Kapitän, so schlecht läuft es bei dir nicht. Sieh im Vergleich mal mich an: Stewardess. Das ist kein richtiger Beruf, Saftschubserin oder Tablettschleuder, wie immer du es nennen willst, nach sechs Wochen Ausbildung ist man das. Klar, wenn man jung ist, eine super Sache, aber wenn man dann älter wird? Ich brauche dir nicht zu erzählen, dass es körperlich echt schlaucht, dann die Schichtarbeit und alles andere als gut bezahlt. Und nicht zu vergessen, die trockene Luft ist Gift für die Haut.«
    »Wem sagst du das, vorne bei uns ist die gleiche Luft.«
    »Und der

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