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Bergwasser: Ein Schweiz-Krimi (German Edition)

Bergwasser: Ein Schweiz-Krimi (German Edition)

Titel: Bergwasser: Ein Schweiz-Krimi (German Edition)
Autoren: Sabina Altermatt
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also die Bekannte von Herrn Stettler?«
    »Genau.«
    »Dann frage ich Sie jetzt ganz direkt: Was haben Sie am Dienstag, den 3.   Juli, abends gemacht?«
    »Ich war den ganzen Abend mit Martin – ich meine mit Herrn Stettler – zusammen. Und übrigens auch die ganze Nacht.«
    »So genau wollten wir das gar nicht …«, sagte Franco.
    »Und Sie waren die ganze Zeit mit ihm zusammen, er ist nicht kurz weggegangen …?«, fragte Tresa.
    »… um zum Beispiel Zigaretten zu holen?«, fuhr ihr Franco dazwischen.
    Tresa sah Franco böse an.
    »Nein. Ich habe ihn keine Sekunde aus den Augen gelassen.«
    »Soso.« Francos Handy klingelte. Er stand auf, ging zum Fenster und nahm den Anruf entgegen.
    »Muss das jetzt sein?«, hörte er Tresa hinter seinem Rücken fragen.
    Es war seine Schwägerin. Madlaina habe starke Blutungen. Ein Helikopter sei unterwegs. Sie werde nach Chur gebracht.
    Franco schaute aus dem Fenster, ein Mäusebussard hatte zum Sturzflug angesetzt, als wolle er sich in den Tod stürzen. Er schoss direkt auf den Boden zu. Im letzten Moment bremste er ab, stieg wieder in die Höhe. Er hatte etwas im Schnabel, das sich bewegte.
    »Was ist los?«
    Franco spürte Tresas Hand auf seiner Schulter. Drehte sich um, sah sie an. Dann rannte er aus dem Verhörraum.
          
    Julia betrachtete ihre Finger. Sie waren schon ganz verschrumpelt. »Ich muss wieder raus. Sonst bekomme ich noch Schwimmhäute.«
    »Aber das ist doch nicht so schlimm, la mia ranina.«
    »Mia ranina?«
    »Mein Fröschchen.«
    »Dir werde ich gleich …« Sie setzte zu einem Schlag ins Wasser an.
    Sandro hielt sie am Handgelenk fest. »Da musst du schon früher aufstehen.«
    Sie versuchte, sich zu befreien, zerrte mit der linken Hand an ihrem Arm, doch es half nicht.
    »Jetzt lass schon los!« Sie bemühte sich, Sandro böse anzusehen. Dabei sah sie etwas im Gewölbe hinter ihm. »Da glitzert etwas.«
    »Wo?«
    »Hinter dir.«
    »Du willst mich doch nur ablenken.«
    »Nein, im Ernst.« Sandro drehte sich um. »Das ist sicher nur ein Kristall.«
    »Nur ein Kristall? Den muss ich mir anschauen.«
    Sie wollte aufstehen, doch er hielt sie zurück.
    »Von denen gibt es doch so viele.«
    »Aber wenn er so schön ist wie meiner?«
    »Das ist er bestimmt nicht.« Sandro lachte.
    »Zum Glück hatte ich den in meiner Hosentasche versteckt. Die Polizei hätte ihn sonst sicher gefunden bei der Hausdurchsuchung.«
    »Die hatten es doch gar nicht auf die Steine abgesehen.«
    »Stimmt. Die wollten diese Kette finden.« Sie dachte an Stettler. Der saß sicher immer noch in seiner Zelle. »Aber die Steine hätten sie sicher auch eingesackt und dich angezeigt.«
    »Ach was. Wegen der paar Steine. Das ist nicht so schlimm.«
    Julia dachte an die Unterhaltung, die sie im Bären belauscht hatte. »Aber wieso durftest du es mir dann nicht erzählen?«
    »Was erzählen?«
    »Sie haben dir doch eingebläut, du dürfest mir etwas nicht erzählen. Waren das etwa gar nicht die Steine?«
    Sandro schwieg.
    »Es ging nicht um die Steine, nicht wahr?«
    Sandro schwieg immer noch.
    »Jetzt wird mir alles klar. Ihr habt über die tote Frau gesprochen, du und deine Kumpanen.«
    Er legte ihr die Hand auf die Stirn. »Hast du Fieber? Ist dir das warme Bad nicht bekommen?« Er stand auf. »Komm, wir gehen.« Er hielt ihr die Hand hin.
    »Nein, wir gehen nirgendwohin. Du sagst mir jetzt alles.«
    »Es gibt nichts zu sagen.«
    Sie stand ebenfalls auf, packte ihn am Arm und hielt ihn zurück. Er schüttelte sie ab.
    »Sprich mit mir!«
    »Jetzt krieg dich wieder ein.«
    Julia dachte nach. »Dann warst du das, den Maria am Grillfest auf der Toilette belauscht hat? Ich habe euch gesehen. Und weil Stettler aufgetaucht ist, habt ihr euch später in deinem Zimmer besprochen. Einer wollte euch auffliegen lassen.«
    »Robin wollte denselben Fehler machen wie Antonio.«
    »Dann waren es also du und Robin, die im Bären waren. Und der Dritte war …« Sie versuchte sich zu erinnern, wieso ihr die Stimme bekannt vorgekommen war. Plötzlich sah sie einen Verband. »Das war Max! Und dem ist garantiert keine Kette auf den Fuß gefallen!«
    »Was du nicht sagst.«
    »Antonio war auch dabei?«
    Sandro schwieg.
    »Er wollte zur Polizei gehen, und ihr habt ihn umgebracht!« Sie schlug ihm mit den Fäusten auf die Brust.
    Er stieß sie von sich weg. »Hat kalte Füße bekommen und von der heiligen Barbara geschwafelt. Dass wir sie erzürnt hätten. Und dass es ein Zeichen sei, dass Marta
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