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Berger, Frederik - Die Geliebte des Papstes

Berger, Frederik - Die Geliebte des Papstes

Titel: Berger, Frederik - Die Geliebte des Papstes
Autoren: Frederik Berger
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zwischen die Beine. Sein stechender Gestank nahm ihr den Atem. Fluchend ließ er wieder von ihr ab, weil ihn die Fesseln behinderten. Die Mutter trat wild um sich. Der Stinkende ließ Silvia liegen und schlug der Mutter mehrmals ins Gesicht, bis ihr Blut aus Nase und Mund floß, und drückte ihr dann sein Messer an den Hals. Sie erstarrte und gab den Widerstand auf. Der erste machte sich über sie her. Die Mutter zuckte, bäumte sich auf, wollte schreien, wurde aber gewürgt. Dann lag sie wie tot da, während die Männer sich gegenseitig anstachelten und sich, einer nach dem anderen, zwischen ihre Beine knieten.
    Hinter dem Busch tauchte nun ein vierter Wegelagerer auf, der Rosella hinter sich her zerrte. Ihre Haare standen nach allen Seiten ab, ihr Hemd war so eingerissen, daß eine ihrer Brüste freilag. Zwischen den Beinen des Mannes baumelte unverdeckt sein Geschlechtsteil; grinsend machte er eine unmißverständliche Geste. Freudiges Gejohle der anderen Männer war die Antwort. Silvia schrie schrill um Hilfe. Sofort ließ der Mann Rosella los und warf sich auf sie. Er riß einen Stoffetzen von ihrem Reisekleid und stopfte ihn ihr in den Mund. »Gleich bist du dran!« stieß er hervor.
    Die Männer fesselten Rosella, nicht ohne grölend ihre zweite Brust freizulegen, durchwühlten anschließend die Taschen, steckten die Dukaten und den Schmuck ein und stopften sich gierig den Proviant in den Mund. Silvia blickte auf ihre Mutter, die regungslos auf dem Rücken lag, die Augen geschlossen. Zwischen ihren Beinen hatte sich eine Blutlache gebildet. Aber dann öffnete sie die Augen und stöhnte auf. Ihr Körper krümmte sich. Die Männer schauten sich auffordernd an.
    »Mach du’s!« stieß der eine hervor. Der Angeredete schüttelte den Kopf.
    Rosella, die zusammengekauert dabei gehockt hatte, richtete sich plötzlich auf und schrie »Nein!«.
    »Halt’s Maul, Hure!« Sie konnte sich gerade noch unter einem Faustschlag wegducken und warf sich wimmernd auf den Boden.
    »Wir müssen weg. Die stört nur«, drängte der erste Mann.
    Die anderen kauten schmatzend.
    »Und die Kleine?«
    »Später …«
    »Los, würfeln wir!« krächzte der erste Mann, und schon warf er einen kleinen Knochen auf das Tuch. Silvia sah statt der Punkte gekreuzte Schwerter, eine Axt, einen Galgen. Als schließlich ein Totenkopf oben lag, brüllten die Männer auf. Einer zog das Messer, mit dem er gerade ein Stück Schinken geschnitten hatte, durch den Mund und erhob sich verärgert grunzend. Silvia bemerkte nur noch Rosellas entsetzten Blick und schloß die Augen. Einen Augenblick lang herrschte eine ungewöhnliche Stille, keine Schmatzgeräusche, kein Sprechen, kein Schreien. In dieser Stille hörte Silvia plötzlich laut und vernehmlich einen Vogel singen. Und in den Gesang hinein einen erstickten Gurgellaut.
    Es dauerte eine Weile, bis sie wieder wagte, die Augen zu öffnen. Rosella hatte ihren Kopf zwischen den Knien verborgen. Der Vogel sang noch immer.
    »Wir sollten verschwinden«, sagte einer der Männer zwischen zwei Bissen.
    Ein anderer wies mit einer Kopfbewegung auf Silvia. »Und sollen wir die etwa mitschleppen?«
    »Die ist sicher noch Jungfrau«, sagte der dritte und leckte sich über die Lippen.
    Ein dreckiges Lachen folgte, und vier Augenpaare richteten sich gierig auf ihren Körper. »Bald nicht mehr!« Ein weiteres Gelächter, dann rissen sie wieder mit ihren faulen Zähnen Stücke aus dem gepökelten Fleisch, wie Straßenköter, die sich über Aas hermachen.
    »Wir packen die Weiber aufs Pferd und hauen ab, die hatten sicher nicht nur zwei Männer dabei.« Der Mann goß sich Wein aus einem Ziegensack in den Mund, und der rote Saft floß ihm über die Mundwinkel in den Bart. Sein Kumpan kroch mit gezücktem Messer auf Silvia zu und schnitt ihr die Fußfesseln durch.
    »He, das Täubchen läuft uns noch weg!«
    »Keine Angst«, rief der Mann und entblößte seine braunen Zahnstummel. »Die pfähl ich, daß sie sich nicht mehr rühren kann.« Er schnitt Silvia ins Reitkleid und entblößte ihre Beine.
    »Laß sie, wir hauen ab! Später ist noch genug Zeit …«
    Einer zerrte Rosella zum Pferd und band sie bäuchlings auf dem Sattel fest. Aus aufgerissenen Augen blickte sie Silvia bettelnd an. Schon schlug Silvia wieder der unglaubliche Gestank des Mannes entgegen. Er nahm ihr den Knebel aus dem Mund und stülpte ihr seine Lippen entgegen, als wolle er sie küssen. Schnell wandte sie sich ab. Ihr Blick fiel auf ihre Mutter. Sie
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