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Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Titel: Ben - Alles auf Anfang (German Edition)
Autoren: Adora Belle
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Kleine in meinem Arm zur Salzsäule gefror, sein bestes Stück dafür jedoch schlagartig alle Spannkraft einbüßte, wurde ich wieder ein bisschen nüchterner.
    Er fixierte mit stierem Blick etwas in meinem Rücken, und als ich mich umdrehte, um zu sehen, welches Monster dem Kleinen solche Angst machte, stand in der mittlerweile wieder geöffneten Tür ein Herr mittleren Alters und starrte ebenso fassungslos zurück.
    Um es kurz zu machen – der Herr war nicht nur ein bekannter und einflussreicher Staatsanwalt, er war, wie sich nun herausstellte, auch (tadaa!) der Vater des Süßen in meinen Armen und bisher völlig ahnungslos gewesen, was dessen sexuelle Orientierung betraf. Darüber hinaus kannte er mich flüchtig durch meinen Vater und drehte jetzt schier durch, als er sah, was sich da vor seinen ungläubig aufgerissenen Augen abspielte, sprich, dass ich meine Hand in der Hose seines Sohnes hatte und der sich seinerseits unter meinem Hemd auf Entdeckungstour befand. Shit happens - könnte man sagen.
    In der Begleitung des Herrn Staatsanwalt befand sich eine sehr junge, sehr blonde und für meinen Geschmack entschieden zu stark geschminkte Frau. Ihr Parfüm war zu aufdringlich, ihr hautenger Fummel zu knapp und ihre Absätze zu hoch.
    Und vor allem war sie – wie ich ziemlich sicher wusste - nicht
Frau
Staatsanwalt, was ein interessantes, um nicht zu sagen, zweideutiges Licht auf die Tatsache warf, dass der seinen rechten Arm in mehr als vertraulich wirkender Weise um ihre Taille gelegt und sie dicht an seinen Körper gezogen hatte.
    Nun könnte man denken, damit sei ich aus dem Schneider gewesen, schließlich befand er sich ganz offensichtlich auf außerehelichen Abwegen, aber für mich negativ fiel die Tatsache in die Waagschale, dass der staatsanwaltliche Junior noch nicht ganz volljährig war – was ich ebenfalls nicht gewusst hatte.
    Okay – ich hatte ihn auch nicht danach gefragt ...
    Ich hatte nur seinen kleinen, festen Arsch gesehen, den schmalen Rücken, seine großen, blauen Augen, mit denen er mich angeschmachtet hatte, die blonden Locken, und schon war ich im Jagdmodus gewesen. Mein letztes Mal lag eben definitiv schon viel zu lange zurück!
    Tja, Pech für mich.
    Was dann allerdings tatsächlich über mich hereinbrach, hatte ich so wirklich nicht erwartet.
    Hatte ich geglaubt, der Senior ließe es dabei bewenden, mir meinen Möchtegern-Bettgespielen für diese Nacht zu entreißen und unter eisigen Vorhaltungen und Drohungen mit ihm und Blondie zusammen das Weite zu suchen, würde die Sache aber sonst auf sich beruhen lassen, sah ich mich getäuscht.
    Als ich am Tag darauf spät nachts nach einem weiteren Zug durch die Gemeinde nach Hause zurückkehrte, erwartete mich nämlich mein alter Herr mit einer Miene, als sei die Kanzlei soeben ein Raub der Flammen geworden, und er hätte mich mit den Streichhölzern in der Hand erwischt.
    „Benjamin?“, empfing er mich frostig, „Komm` bitte mit mir ins Arbeitszimmer. Ich habe mit dir zu reden.“
    Ich sah seiner Miene an, dass die Lage ernst war und beschloss daher, ausnahmsweise den Mund zu halten und erst mal zu hören, was er von mir wollte, auch wenn mir eigentlich der Sinn danach gestanden hätte, stantepede in mein Bett zu fallen und vor Mittag des nächsten Tages nicht wieder daraus aufzutauchen, so fertig wie ich war.
    Doch im Hinterkopf warnte mich eine leise Stimme, den Bogen nicht zu überspannen, denn natürlich erinnerte ich mich nur zu gut an den vorangegangenen Abend und dessen desaströses Ende im Hotelfahrstuhl.
    Aber das konnte es doch wohl kaum sein, worüber er mit mir reden wollte, oder?
    ...
    Es konnte.
    ...
    Und er wollte.
    ...
    Nachdem mein Vater hinter seinem Schreibtisch Platz genommen hatte und ich selber auf einem der beiden Besucherstühle davor, faltete er die Hände auf der Tischplatte und fixierte mich mit zusammengezogenen Brauen.
    „Gibt es vielleicht irgendetwas, was du mir sagen möchtest, Benjamin?“
    Ich schüttelte den Kopf und bemühte mich um eine unschuldige Miene. Er seufzte.
    „Ich hatte heute Nachmittag ein sehr unerfreuliches Gespräch mit Dr. Hieronymus Hartleben.“ Er senkte den Kopf ein wenig, ohne mich aus den Augen zu lassen. „Kannst du dir vielleicht vorstellen, um was es dabei gegangen ist?“
    Shit! Dr. Hieronymus Hartleben!
    Der Staatsanwalt und Vater des kleinen Twinks vom Vorabend in Personalunion! Also doch.
    Ich atmete tief ein und aus und verschränkte die Arme.
    „Was willst du jetzt
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