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Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Titel: Ben - Alles auf Anfang (German Edition)
Autoren: Adora Belle
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kümmern.“
     
    Seine Miene verrät, dass er mir nicht glaubt.
     
    „Meinst du, du kannst es mir erklären?“, schiebe ich nach und setze meinen berühmten Welpenblick auf. Der zieht eigentlich immer.
     
    Eigentlich...
     
    Bei ihm aber scheinbar nicht. Er wirft mir nur einen vernichtenden Blick zu, tritt an den Container, fischt meine Mülltüte wieder raus und drückt sie mir in die Hand.
     
    „Deine Bierflaschen sind Pfandflaschen“, zischt er böse und dann: „Und die Scheiß-Pizzakartons gehören als Einziges von dem Kram ins Altpapier.“
     
    Schlagartig komme ich mir so blöde vor, wie drei Meter Feldweg. Klar, jetzt wo er es sagt – der Bierkasten steht ja noch bei mir in der Wohnung! Ich Vollidiot! Ich kann mich grade noch bremsen, mir vor den Kopf zu klatschen.
     
    Brav ziehe ich stattdessen die Pizzaschachteln aus der Tüte und stecke sie unter seinen wachsamen Blicken in den Altpapiercontainer zurück. Dann drehe ich mich zu ihm um und möchte eigentlich gern unsere Bekanntschaft vertiefen. Ich strecke die Hand in seine Richtung und sage: „Ich bin übrigens Ben. Ben Böttinger. Wohnst du auch hier?“
     
    Aber er sieht nur kurz darauf hinunter, als wären meine Finger irgendwelches ekelhaftes Gewürm oder als hätte ich die Krätze und stößt ein kleines Schnauben aus. Kopfschüttelnd dreht er sich um und geht davon.
     
    Und ich? - Stehe da wie der sprichwörtliche begossene Pudel, sehe ihm hinterher und kann es kaum glauben, dass er mich einfach so hier stehenlässt. Mir entfährt ein ungläubiges Schnauben.
     
    Für wen hält der sich?
     
    Ich meine, okay, er ist ganz niedlich, aber soo sehr nun auch wieder nicht.
     
    „Blödmann!“, grummele ich in mich hinein und gehe nun auch endlich zurück ins Haus. Als ich zur Haustür reinkomme, erhasche ich noch einen Blick auf ihn. Er steuert eine der Türen im Erdgeschoss an, aber ich mache keinen weiteren Versuch, ihn anzusprechen. Immerhin hab` ich es ja nicht nötig, oder so. Außerdem ist er vermutlich eh hetero.
     
    Hetero, spießig und verklemmt. Genau.
     
    Der Gedanke heitert mich kurioserweise auf, und ich nehme die Treppen in leichtem Laufschritt. Danach bin ich zwar ziemlich verschwitzt und außer Puste, als ich schließlich in meiner Wohnung aufschlage, aber was soll`s? Ich muss sowieso noch duschen.
     
    Eine halbe Stunde später sitze ich sauber und erfrischt auf meinem Sofa und leere eine weitere Flasche Bier. Anschließend begebe ich mich ins Bett und dank der ungewohnten körperlichen Betätigung am heutigen Tag und den zwei Bier, schlafe ich rasch ein.
     

Schaumparty
     
     
     
     
    Der nächste Morgen hält eine Überraschung parat.
    Eigentlich liebe ich Überraschungen, aber auf die hier hätte ich gern verzichtet. Ich rapple mich um die für mich nachtschlafende Zeit von acht Uhr morgens aus dem Bett und schlurfe ins Bad, drehe die Dusche auf und steige hinein. Zwar habe ich am Vorabend erst geduscht, aber eingedenk meines Vorstellungstermins erscheint mir das nicht übertrieben. Das heiße Wasser weckt meine Lebensgeister rasch, und fast bin ich versucht, ein Liedchen zu trällern. Die Sonne scheint, die Vögel singen, und all meine Probleme sehen in dieser Beleuchtung und mit diesem Hintergrund-Sound gleich nur noch halb so schlimm aus.
    Welt – ich komme!
    Und ich spüre es ganz deutlich – dieser Tag wird super! Ich werde unter Garantie heute den Job bekommen, ich spüre es ganz genau, und damit wäre ich meiner Unabhängigkeit wieder einen Schritt näher … und der längst überfälligen Entschuldigung meines Vaters ebenso!
    Das Grinsen rutscht mir langsam aus dem Gesicht, als der Brausestrahl aus dem Duschkopf plötzlich versickert.
    Etwas dämlich schaue ich nach oben, die Hände noch in den Haaren, welche ich gerade mit meinem Lieblingsshampoo verwöhne.
    Tatsache – aus der Brause kommt kein Tropfen mehr. Da hilft auch kein Fummeln am Hahn oder der etwas altertümlichen Mischbatterie.
    Was jetzt? Ich bin von Kopf bis Fuß eingeschäumt und sehe vermutlich ein bisschen aus wie ein wandelndes Baiser. Soll ich das jetzt so ans Handtuch schmieren, oder was?
    Mir kommt die Idee, dass ich mich notfalls ja auch am Waschbecken abspülen kann. Etwas umständlich, aber zur Not geht`s.
    Pah – das solltest du mal sehen, Paps! Von wegen lebensuntüchtig! Ben Böttinger weiß sich in jeder Lage zu helfen!
    Ich tapse aus der Kabine, verteile Wasser und Schaum auf den Fliesen und greife nach dem Warmwasserhahn am
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