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Bella und der geheimnisvolle Wüstenprinz

Bella und der geheimnisvolle Wüstenprinz

Titel: Bella und der geheimnisvolle Wüstenprinz
Autoren: SARAH MORGAN
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Wüstentrip lieber verschieben? Die Verhandlungen wegen des Ölpreises haben ein entscheidendes Stadium erreicht. Man erwartet von dir, dass du mit einem niedrigeren Angebot Entgegenkommen zeigst.“
    „Dann hat man sich eben getäuscht.“
    Rachid schluckte. „Es ist der denkbar schlechteste Zeitpunkt für einen Rückzug, auf dem Gipfel der …“
    „Irrtum, Bruder“, schnitt Zafid ihm das Wort mit einem kühlen Lächeln ab. „Es ist sogar der denkbar beste Zeitpunkt.“
    „Sie werden ihr Öl woanders kaufen.“
    „Das werden sie nicht.“
    „Woher willst du das wissen, Zafid?“, fragte Rachid. „Wie kannst du dir so sicher sein? Warum zweifelst du nie an deinen Entscheidungen?“ In den leidenschaftlich hervorgestoßenen Worten stritten Bewunderung und Frustration miteinander. Während sie Seite an Seite zu den Stallungen schlenderten, musterte Rachid seinen älteren Bruder mit widerwilligem Respekt. „Ich wünschte, ich wäre ebenso undurchschaubar wie du“, bekannte er offenherzig. „Du zeigst nie irgendwelche Emotionen.“
    Da genau in diesem Moment das ärgerliche Wiehern seines Hengstes an Zafids Ohr drang, wechselte er spontan die Laufrichtung. „Was man von meinem Pferd nicht behaupten kann“, murmelte er, dankbar für die Ablenkung. „Der Bursche lässt seinen Emotionen ungehindert freien Lauf.“
    „Kein Wunder, dass jeder eine Heidenangst vor dem Vieh hat“, erwiderte Rachid und schloss sich selbst dabei nicht aus.
    Zafid beobachtete mit schmalen Augen, wie sein Oberstallmeister das halbwilde, prachtvolle Tier auf den Hof hinausführte. Als er sah, wie der Hengst nervös mit den Ohren spielte, seufzte er unterdrückt. „Sieht aus, als würde Batal die Pause mindestens so sehr brauchen wie ich.“ Ohne zu zögern, lief er auf das tänzelnde Tier zu, während sein Bruder ihm im sicheren Abstand folgte.
    „Hast du eigentlich vor gar nichts Angst?“, fragte Rachid. „Gab es nie eine Zeit, in der du dich gefühlt hast wie … ich?“
    Während Zafid sich bemühte, ernsthaft darüber nachzudenken, verzog sich sein Mund zu einem grimmigen Lächeln. Was sollte er seinem jüngeren Bruder antworten? Dass er seine gesamte Kindheit als eine Art Trainingscamp erlebt hatte, in dem er darauf gedrillt worden war, Begriffe wie Pflicht und Verantwortung anstelle von Gefühl an oberste Stelle zu setzen?
    „Selbstvertrauen wächst mit zunehmender Erfahrung“, antwortete er. „Und ich habe inzwischen eine Menge Erfahrung.“ Damit wandte er sich dem Hengst zu, den der Oberstallmeister kaum noch bändigen konnte. „Lass ihn los“, befahl er mit veränderter Stimme.
    Nach kurzem Zögern gehorchte der Mann und sprang sofort zur Seite, um sich in Sicherheit zu bringen. Blitzschnell war Zafid an Batals Seite und legte eine Hand auf den Hals des Tieres. Der Hengst schauderte und beruhigte sich sofort.
    „Pferde und Frauen!“ Rachid grinste anerkennend. „Wie machst du das nur?“
    Zafid ignorierte die Frage und schwang sich mit einem eleganten Satz auf den Rücken des Hengstes. „In wenigen Tagen bin ich zurück. Und, Rachid …“, seine Hände schlossen sich um die Zügel, „… dies ist die beste Gelegenheit für dich, deine eigenen Erfahrungen zu sammeln. Sei klug und nutze die Gelegenheit. Aber fang nicht gleich einen Krieg an …“
    Ohne seinem Bruder Zeit für eine Antwort zu lassen, erlaubte Zafid dem vor Anspannung zitternden Tier endlich, seinem Temperament freien Lauf zu lassen. Nachlässig ließ er die Zügel schleifen, während der Hengst wie ein geölter Blitz durch das weit offene Tor stob, das vom Palastgrund direkt in die offene Wüste führte. Als Batal beim Galoppieren mehrfach buckelte, blieb sein Reiter wie angewachsen im Sattel sitzen und lachte befreit auf.
    „Du bist offensichtlich ebenso begierig darauf, die Zivilisation hinter dir zu lassen wie ich, alter Bursche“, murmelte er und gab sich ganz dem Adrenalinschub hin, der seine breite Brust zu sprengen drohte.
    Die Wüste lag karg und offen vor ihm. Sie war seine Zufluchtsstätte vor den mörderischen Anforderungen, die untrennbar mit seiner Stellung als Herrscher eines immens reichen Scheichtums verbunden waren. Ganz zu schweigen von dem ewig währenden Druck der Verantwortung für seine jüngeren Geschwister, der ebenfalls auf ihm lastete. Und je älter sie wurden, desto mehr schienen sie seiner Fürsorge und Leitung zu bedürfen.
    Nach elf kräftezehrenden Monaten voller Regierungsverantwortung und Familienpflichten
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