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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge
Autoren: Alex Bernhard
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direkt an. »Wie heißt du? Suchst du das Schiff?«   
    Johannes war leicht verwirrt, was waren das für merkwürdige Fragen? »Was wollen sie von mir?«, war das einzige, was ihm einfiel.  
    »Wie ist dein Name, Junge? Du musst doch einen Namen haben.« Der Mann beugte sich vor und seine großen weißen Zähne blitzten weiß in seinem dunklen Gesicht, das mit kleinen Narben übersät war.  
    »Johannes«, stammelte Johannes. Eigentlich hatte er nichts sagen wollen, aber da der Mann sich dicht über ihn gebeugt hatte, bekam er es mit der Angst zu tun.  
    »Und? Suchst du dein Schiff?«  
    »Schiff? Ich suche kein Schiff...«, meinte Johannes kleinlaut. Wie kam er jetzt hier mit Würde raus ohne Angst zu haben oder zu heulen? Amelia hielt den Ball fest und schaute mit einem kritischen Blick rüber, wusste aber auch nicht, was zu tun war.  
    »Hey, was machen sie da mit meinem Kind?«, rief Papa von seinem Sonnenstuhl rüber und stand auf.  
    »Das Schiff wird dich finden«, redete der Mann unbeirrt weiter. «Für ein wenig Geld mache ich es klar!«  
    »Hören sie, ich weiß nicht, was sie meinen«, erwiderte Johannes und dann war Papa da und tippte dem Mann auf die Schulter. »Lassen sie bitte meine Kinder in Ruhe, oder ich hole die Polizei,« rief Papa und zeigte Richtung Strandwache.   
    Der dunkelhäutige Mann ignorierte Papa total und stellte wieder die gleiche Frage an Johannes: »Suchst du dein Schiff?«  
    Papa winkte rüber zur Strandwache und zog dann den Mann an der Schulter von Johannes weg. Der dunkelhäutige Mann wendete sich zum Glück jetzt ab und drehte sich um zu Papa. Statt die Frage jetzt an Papa zu richten, was irgendwie das Normale gewesen wäre, wenn das Kind keine Antwort wußte, warf der Mann ihnen nur einen feindseligen Blick zu. Er hob seine Kühltasche auf und ging weiter. Alle paar Meter warf er einen Blick zurück auf Johannes, schließlich hob er wieder den Gesang nach frischem Obst an, aber mit deutlich weniger Schwung als zuvor.  
    »Was wollte der Mann von dir?«, fragte Papa besorgt. »Hat er dir was getan?«  
    »Nein, überhaupt nicht«, erwiderte Johannes. »Er fragte andauernd nach meinem Schiff.«  
    »Was weißt du denn von einem Schiff hier?«  
    »Eben«, meinte Johannes trocken. »Gaaar nix! Vielleicht hat er mich verwechselt?«   
    Die Strandwache kam hinüber geschlendert.
    »Klar, die Gefahr ist gebannt! Typisch!«, murmelte Mama und Papa erläuterte kurz den Vorfall. Die Wache gab an, dass es ab und zu Probleme mit den fliegenden Händlern gäbe, aber keine Sorge, er sei da.   
    »Sehr beruhigend«, murmelte Papa in seinen nicht-vorhandenen Bart.  
    Johannes spielte weiter Ball, musste aber natürlich dauernd an den Vorfall denken? Wieso war sein Name für den unheimlichen Obstmann wichtig gewesen? Und von welchem Schiff hatte der Mann geredet? Und da er zuviel nachdachte und nicht bei der Sache war, pritschte Amelia den Volleyball in Johannes Gesicht!

Kapitel 6 – Kein Ort für Touristen

    Der Inselstaat Belisla bestand aus über zweihundert Inseln. Einige waren größer, viele kleiner und eine Unterwasserbergspitze, die gerade über die Oberfläche schaute. Die Touristeninseln gruppierten sich um die Hauptstadt und Hauptinsel Marks Rock; den Besuchern reichte es, mit einem Boot zu einer der anderen Inseln zu fahren, herumzuspazieren und abends wieder im Hotel zu sein. Die meisten Inseln allerdings waren noch nie von Auswärtigen betreten worden. Man reiste ein bis zwei Tage per Boot dorthin. Es gab auf den abgelegenen Inseln keine Museen oder Hotels, es fuhren keine regelmäßigen Fähren nach Fahrplan und die Strände hatten keine Sonnenschirme, Getränkeautomaten oder hergerichteten, feinen weißen Sand. Viele der Inseln hatten nicht einmal elektrischen Strom oder fließendes Wasser für die täglichen Dinge des Lebens. Handynetz oder Internet? Fehlanzeige.
    Tortuga Island war eine touristenlose Insel und Tortuga war die einzige Stadt darauf; eher ein Dorf, hatte einen kleinen Hafen in dem sich wenige verrostete Motorboote und kleine alte Fischerboote mit Segeln tummelten.  
    Wer hierher kam war Geschäftsmann, in der Regel Fischer oder Händler. Die Geschäfte waren nicht immer ganz im Rahmen der Gesetze. Es ging um Gestohlenes, Geschmuggeltes, um Drogen oder um Waffen. Zugegeben: gestohlene Autos oder hundert Gewehre in Kisten fand man dabei in Tortuga Bay vergebens. Dazu war der Hafen viel zu klein. Nein, man verabredete sich, um das
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