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Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)

Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)

Titel: Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)
Autoren: Katie MacAlister schreibt als Katie Maxwell
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die uns von einem Land ins nächste nachreisten, um die Bands zu hören. Die letzte Band, die wir gehabt hatten, stammte aus Holland und war sehr populär, sodass sie eine Menge Publikum für die Shows anzogen, aber nachdem die Weinenden Orks einheimische Musiker waren, vermutete ich, dass der Andrang nicht ganz so groß sein würde.
    Furchtbar gelangweilt schlenderte ich eine Weile umher und beobachtete die Besucher (die wesentlich interessanter waren als die Leute, die zu bestaunen sie gekommen waren). Ich spielte mit dem Gedanken, nachzusehen, ob es Tallulah gelungen war, irgendein interessantes Ektoplasma sichtbar zu machen (in letzter Zeit hatten sie alle die Gestalt von Matt Damon gehabt – sie war ein bisschen verknallt), als ich bemerkte, dass es Viertel vor elf war. Ich lümmelte vor dem Zelt meiner Mutter herum, bis ihre Kundin abzog, wobei sie eine Flasche voll Glück umklammerte (Moms begehrtester Zaubertrank – und er funktioniert tatsächlich. Ich habe einen großen Becher davon getrunken, als ich gerade Krabbeln lernte. Sie sagt, dass ich eine ganze Woche lang pausenlos gelacht habe).
    »Franny, könntest du ein paar Minuten hier die Stellung halten? Ich habe noch ein paar fertig abgefüllte Fläschchen Freude und Glück, aber mir geht der Segen aus. Ich verschwinde nur kurz ins Bad, bin aber zurück, ehe eine Katze zweimal mit dem Schwanz zucken kann.«
    Ich schwöre, dass Davide mit den Augen rollte. »Klar, kein Problem. Hey, Mom, weißt du irgendetwas über Imogens Bruder?«
    »Imogens Bruder? Ich wusste gar nicht, dass sie einen Bruder hat. Hm, wo habe ich nur meine Schlüssel hingelegt …?« Sie beugte sich vor und kramte in ihrer riesigen Handtasche nach dem Schlüssel zu unserem Wohnwagen. In der ersten Woche, als wir hier waren und ich noch entsetzlich unter Schock stand, weil ich von unserem hübschen Haus vor den Toren Portlands in einen kleinen Wohnwagen mitten in Deutschland hatte umsiedeln müssen, hatte sie mir erlaubt, die Farbe unseres Wohnwagens zu bestimmen. Jeder, der zum Markt gehörte, hatte seinen Wohnwagen mit seinem eigenen Emblem bemalen lassen. Imogens war golden und weiß, mit scharlachroten Händen und Runen darauf. Absinthes war pink und grün (eine grausige Kombination), und Sorens und Peters in ein Heim auf Rädern verwandelter Bus bestach durch ein zartes Himmelblau mit einer Burg darauf und Rittern auf Pferden, die die ganze Seite einnahmen. Soren hatte mir erzählt, dass es in seiner Geburtsstadt in Deutschland eine riesige Burgruine gab, in der er als Kind leidenschaftlich gern gespielt hatte.
    Meine Mutter wollte auf unserem eines der Symbole der Göttin haben. Ich entschied mich für einen mitternachtsblauen Hintergrund, auf dem goldene Sterne und eine Mondsichel funkelten. Sie interpretierte alle möglichen metaphysischen Bedeutungen hinein und erklärte, ich hätte mich entschlossen, das Mysterium des Unbekannten zu porträtieren … Schwachsinn.
    Ich fand es einfach nur hübsch.
    »Verflixt und zugenäht, ich weiß, dass ich meine Schlüssel noch hatte, als ich aus dem Wohnwagen raus bin. Ich erinnere mich, abgesperrt zu haben, nachdem du gegangen bist. Schätzchen?«
    »Ich habe dir meine Schlüssel vor zwei Tagen gegeben, Mom. Sag nicht, dass du die jetzt auch noch verloren hast.«
    »Ochsenfrosch!« Mom nimmt diesen Hexenkram sehr ernst. Sie benutzt keine obszönen Ausdrücke, weil die meisten ihren Ursprung in Flüchen haben, und sie würde sich nicht an etwas so Dunklem wie einem Fluch versuchen. Sie praktiziert ausschließlich weiße Magie, was manchmal ein bisschen frustrierend ist. Ich hätte in der zehnten Klasse ein kleines Repertoire an handfesten Flüchen gut gebrauchen können.
    Sie streckte mir ihre Hand entgegen. »Jetzt komm schon.«
    »Mom!«
    »Bitte.«
    »Ich bin doch kein Spürhund! Du solltest deine Schlüssel selbst suchen.«
    »Ich weiß, Süße, aber die Natur ruft, außerdem muss ich mein Beschwörungsgewand anlegen. Nur dieses eine Mal noch. Bitte.«
    Ich drehte den Rücken zur Zeltöffnung, damit niemand sah, wie ich erst den Spitzenhandschuh und dann den aus Latex abstreifte. »Du weißt, wie sehr ich das hasse. Ich fühle mich dabei wie ein riesiger Freak.«
    »Du bist weder riesig, noch bist du ein Freak. Du wurdest von der Göttin gesegnet.«
    Ich holte tief Luft und versuchte, mich an ihren Rat zu halten und meinen Kopf freizubekommen, um mich allen Möglichkeiten zu öffnen. »Sieht irgendjemand her?«
    »Keine
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