Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bei Totschlag drücken Sie die #-Taste

Bei Totschlag drücken Sie die #-Taste

Titel: Bei Totschlag drücken Sie die #-Taste
Autoren: Steel,
Vom Netzwerk:
Notruf angenommen. Ihre Gesprächspartnerin ist sehr aufgeregt, hastig und ungeordnet. Die Kollegin versteht nicht viel mehr, als dass es Streit gab, jemand wurde geschlagen, und weggenommen wurde auch jemandem etwas. Sie entsendet Kollegen.
    Kurz darauf wählt die Dame erneut den Notruf, den ich dann annehme. Hier ein kurzer Gesprächsauszug:
    Â»Polizeinotruf.«
    Die Stimme einer Frau, geschätzt Mitte bis Ende dreißig. »Ja, kommen Se jetzt mal endlich. Wir können den nich mehr halten un meine Freundin is schon am Bluten hier.«
    Â»Ihre Freundin ist verletzt!? Benötigen Sie einen Krankenwagen?«
    Ungeduldig. »Pfff, Krankenwagen. Ey, hier muss mal die Polizei kommen un den Verbrecher festnehmen. Ey, der hat die übern Boden gezogen – dat geht doch nich!«
    Beharrlich: »Natürlich nicht. Die Polizei kommt ja auch. Wie schwer ist Ihre Freundin verletzt? Soll ich lieber einen Krankenwagen zu Ihnen schicken?«
    Verärgert. »Boah, Mann, ey. Die blutet ausser Nase, aber die steht noch und kann auch reden. Ey, jetzt schnappen Se den Kerl ma. Der versteckt sich da im Gebüsch, glaub ich.«
    Seufz . »Okay. Keinen Krankenwagen. Dieser Kerl – Sie kennen den, oder!?«
    Unwillig: »Hmmm, joa. Ich war’n paarmal mit dem zusammen, aber dat war echt ’n Fehler. Jetzt kommen Se und sperren dat Arschloch ein!«
    Beruhigend: »Machen wir doch. Während wir uns unterhalten, sind längst Kollegen zu Ihnen auf dem Weg. Bitte beschreiben Sie mir den Mann mal, damit die Kollegen ihn gleich beim Eintreffen oder auf der Anfahrt erkennen.«
    Konzentriert: »Ja, okay. Also: Der hat ’n Samsung Handy und schwarze Haare.«
    Steel, der AB
    Â»Polizeinotruf.«
    Eine ruhige männliche Stimme mit betont korrekter Aussprache: »Ja, schönen guten Tag. Primavera, Romano mein Name. Wohnhaft in W-Stadt, Soundsostraße 11. Ich bin heute Mittag von meinem Neffen Danuto Primavera, wohnhaft Anderestraße 14, in übelster Mache, äh, angemacht worden. Er hat mir Prügel angedroht und gesagt, er werde mich umbringen. Ich wollte Ihnen das nur mal sagen, ich bin studierter Diplombiologe, äh, ich versuche, dem deutschen Staat zu helfen, wo immer es geht, und äh, aber jetzt äh, Danuto Primavera kann es sich nicht erlauben, seinem Onkel, der zwanzig Jahre älter ist als er selbst, den Tod anzudrohen. Also, ich möchte, dass Sie das verfolgen, und ich glaube, er war auch schon mal in Haft, und ich glaube, er gehört auch noch dorthin. Dankeschön.« Klick.
    Â»Ah … ja, danke für Ihre Nachricht … «
    Agent enttarnt
    Â»Polizeinotruf.«
    Die Stimme eines jungen Mannes, wahrscheinlich Anfang zwanzig, leichter Akzent. »Äääähm … Kaputschi, Salem. Mein Fahrrad ist weg.«
    Â»Ja, wo war es denn zuletzt?«
    Â»Das war gestern, ich hatte es zuletzt gestern, bevor ich bei Ihnen ausgenüchtert habe … äääh, aah, am Bahnhof. Ich hab es abgeschlossen, ähhh, äähh, Security, ääääh, es war jetzt … äh, also es war abgeschlossen, aber nicht so ganz. Also in Münster hatte ich ein dickeres Schloss. Also, es war noch nicht so dick wie mein Schwanz, aber es war noch immer sehr dick!«
    Hä? Habe ich mich da verhört? »Nicht so dick wie Ihr Schwanz?«
    Erklärend: »Ja, ääääh, ääääh, mein Schwanz hat ’ne größere … äääh. Ich hab zwar nicht so den ganz langen Schwanz, aber mein Umfang ist sehr groß.«
    Ruhig: »Und darüber möchten Sie mir jetzt etwas erzählen?«
    Abwehrend. »Nein, nein. Es geht um mein Fahrrad.«
    Ist mir auch lieber. »Gut, dann bleiben wir dabei, denn mit Ihrer Schwanzgröße kann ich in dem Zusammenhang überhaupt nichts anfangen.«
    Das Thema ist noch nicht so ganz durch: »Mein Schwanz ist, ähhh, meine Schwanzgröße ist 18,7 Zentimeter lang.«
    Seufz . »Gut, jetzt weiß ich es ganz genau, aber mit dem Rad hat das immer noch nichts zu tun – richtig!?«
    Zustimmend: »Nee, nee, eben nicht. Aber wo ist mein Fahrrad? Das hat Felgen, die sind sehr teuer. Äääh, ähhh. Die sind locker 600 Euro wert. Auf dem Schwarzmarkt! Das sind Profifelgen.«
    Ich kann es mir nicht verkneifen. »So, Sie kennen sich ja sehr gut aus mit Schwarzmarktpreisen!?«
    Lauter werdend: »Ja, hallo, ääääh, ich …
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher