Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bei Totschlag drücken Sie die #-Taste

Bei Totschlag drücken Sie die #-Taste

Titel: Bei Totschlag drücken Sie die #-Taste
Autoren: Steel,
Vom Netzwerk:
wirklich?
    Unverschämtheit
    Donnerstagmorgen, 7:30 Uhr
    Â»Polizeinotruf.«
    Die Stimme einer Dame mittleren Alters, sehr kontrolliert: »Ja, Dusta Mattis. Hier blockiert ein Lkw, der Baumaterial ablädt, die ganze N-Straße. Unten am alten Altenheim. Da ist kaum noch ein Durchkommen. Der steht mitten im Weg. Können Sie mal hier vorbeischauen!? Bitte!«
    Ruhig und höflich: »In welcher Stadt befinden Sie sich denn?«
    Genervt: »Bitte?«
    Langsam und deutlich: »In welcher Stadt befinden Sie sich denn?«
    Stoisch: »Ich kann Sie nicht verstehen.«
    Liegt es wieder an meiner Stimme, nuschel ich, oder ist die Technik gegen uns? »Wegen der Sprache oder wegen der Lautstärke?«
    Das hat sie verstanden. Und in den falschen Hals bekommen. Lautes Nach-Luft-Schnappen, dann: »Also, das ist …« Klick.
    Â»He, hallo. Ich hab es doch nicht bös gemeint …« Aber das hört sie ja schon nicht mehr.

Steels Kuriositätenkabinett
    In der Polizeinotrufzentrale sitzt man offenbar direkt an der Sammelstelle für eigentümliche Sachverhalte. Oft genug rufen Leute an, die, vorsichtig ausgedrückt, in einer etwas anderen Welt leben. Die meisten dieser Anrufer kann ich am Telefon von ihren Nöten befreien – und den Kollegen von den Wachen damit einiges ersparen. Dann wieder bleibt nichts anderes übrig, als sicherheitshalber einen Kollegen zu schicken, auch wenn ich schon ahne, dass es nicht nötig wäre.
    Was einem da so alles Tag für Tag zugetragen wird, reicht von bizarr über tragisch bis hin zu schlicht unglaublich. Sei es der junge Mann in Not, den es mitten auf einer stark befahrenen Straße überkommt, oder der Ältere, nicht minder in Nöten, weil seine Frau ihm die Fernbedienung partout nicht geben will: Da fällt es nicht leicht zu glauben, dass man gerade keinem Telefonscherz aufsitzt.
    Wenn man jedoch täglich Anrufe dieser Art entgegennimmt, wird das Weltbild dementsprechend geprägt. Offenbar gibt es im Leben nichts, was unmöglich ist. Überzeugen Sie sich am besten selbst.
    Ab halb elf machen alle das Licht aus!
    Â»Polizeinotruf.«
    Eine ältere, weibliche Stimme: »Ja, guten Abend oder gute Nacht, sollte ich wohl besser sagen!?«
    Â»Wie auch immer. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    Â»Ja. Also. Mein Nachbar, der hat eine ganz helle Lampe. Ich habe dem gesagt, dass er die spätestens immer um halb elf ausmachen muss. Jetzt ist es schon 23 Uhr, und die Lampe brennt immer noch!«
    Â»Und warum ist das schlimm?«
    Â»Na, ich will schlafen. Aber das geht nicht, wenn das hier so hell ist.«
    Â»Na, dann machen Sie doch die Jalousien runter!«
    Â»Nein, nein. Ich brauche frische Luft.«
    Â»Das Fenster können Sie ja ruhig aufmachen. Hauptsache, die Jalousie ist runter.«
    Â»Das geht nicht. Hier muss alles auf sein. Ich brauche ganz viel Luft.«
    Â»Tja. Das ist schwierig. Es ist zwar gesetzlich vorgeschrieben, dass ab 22 Uhr Nachtruhe gilt, aber da steht nicht, dass man um halb elf das Licht ausmachen muss.«
    Â»Ja, aber wenn ich schlafen will?«
    Â»Dann kann ich das gut verstehen.« Das würde ich jetzt nämlich auch gerne. »Aber ich schicke meine Kollegen nicht los, damit sie Ihrem Nachbarn das Licht ausmachen!«
    Â»Nein?«
    Â»Nein, ganz bestimmt nicht. Wie wäre es denn mit einer Schlafbrille für Sie?«
    Herzliches Lachen. »Eine Schlafbrille? Nein, so eine Maske trage ich gewiss nicht. Da würde ich verrückt werden.«
    Â»Na ja, war nur eine Idee.«
    Â»Ich sehe schon, das führt hier zu nichts. Ich rufe mal besser einen Anwalt an. Der hat sicher ein bisschen mehr Ahnung als Sie. Danke trotzdem für Ihre Bemühungen.«
    Immer wieder gern.
    Geile Straße
    Â»Polizeinotruf.«
    Eine junge Frau: »Hallo, bin ich bei der Polizei?«
    Gedacht: Nein. Bei der Polizei bin ich – du bist irgendwo draußen und telefonierst mit deinem Handy.
    Laut sage ich: »Ja, richtig. Polizeinotruf.«
    Â»Ja, entschuldigen Sie bitte, dass ich störe. Ich gehe hier gerade mit meinem Kind spazieren und sehe, dass ein junger Mann die große Straße überqueren wollte …«
    Â»Ja?«
    Â»Na ja, aber als er in der Mitte auf der Straße angekommen ist, hat er sich auf den Boden geworfen und liegt jetzt da.«
    Â»Er hat sich geworfen – oder ist er gestürzt?«
    Â»Nein, nein. Das war Absicht. Er liegt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher