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Bei Landung Liebe

Bei Landung Liebe

Titel: Bei Landung Liebe
Autoren: Andrea Beetz
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Stimme hätte man problemlos Beton schneiden können. Nervös knetete ich mit der einen Hand auf der anderen herum.
    „Ryan, lass mich erklären. Ihr habt mit Sekt oder so angestoßen, euch angelächelt und als ihr das Lokal verlassen habt, bin ich euch gefolgt. Ich schlich euch bis zum Parkhaus hinterher und sah, wie du mit dieser Frau in dieses schicke, teure Auto gestiegen bist. Du hast ihr die Tür aufgehalten und warst so galant, da dachte ich …“
    Die Tränen schossen mir in die Augen. Meine Stimme versagte fast.
    „Was dachtest du?“
    „Ich ... ich dachte du wärst ein Callboy.“
    Ryan sah mich mit offenem Mund entsetzt an und ich ging noch ein Stück rückwärts. Gleich würde alles aus ihm rausbrechen. Gleich würde er mir alles Mögliche an den Kopf werfen. Vermutlich würde er mich hier stehen lassen, ins Auto springen, um so schnell wie möglich von einer verrückten Kuh, wie mir, wegzukommen.
    „Das dachtest du?“, sagte er tonlos.
    Kaum merklich nickte ich.
    „Es tut mir so leid. Du gingst, um zu telefonieren aus dem Zimmer, mein Internetverlauf war gelöscht und dann dieses viele Geld in deiner Tasche …“
    „Du warst an meiner Tasche?!“
    Ich schlang die Arme um mich, um meine zitternden Hände zu verbergen.
    „Das ist unverzeihlich, ich weiß. Ryan, bitte“, flehte ich.
    „Du hast mich für einen Callboy gehalten!“
    „Da war diese Frau mit den teuren Klamotten. Ihr habt gelacht, euch in die Augen gesehen …“
    „Und da dachtest du gleich, dass ich mich für Sex bezahlen lasse?“
    „Ja“, gab ich kleinlaut zu.
    Ryan drehte sich um, legte die Hände auf den Hinterkopf und blickte nach oben zum Dach. Er atmete tief ein und aus. Ich wagte nicht, mich zu bewegen. Alles war meine Schuld, ich hatte alles kaputt gemacht. Er stand da und schüttelte verständnislos den Kopf. Die Jeans hing ihm wie immer locker auf der Hüfte, sein dunkelblondes Haar glänzte in dem schwachen Licht, das durch die verkratzten Plexiglasfenster in die Halle fiel. Ich erkannte die winzigen goldblonden Härchen auf seinem Arm, seine kräftigen Hände mit den schlanken Fingern, die so unsagbar zärtlich sein konnten. Er war ein Traum von einem Mann und ich ging gleich vom Schlimmsten aus. Ich hatte ihn tief verletzt. Das war unmöglich wieder zu kitten. Der Vertrauensbruch, den ich alleine verursacht hatte, war irreparabel. Ryan fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht und ich merkte, wie sein Körper leicht geschüttelt wurde. Weinte er etwa? Was war ich nur für eine grausame Person, die es schaffte, einen solch liebenswürdigen Menschen wie ihn zum Weinen zu bringen.
    Hoffnungslos ließ ich die Arme sinken.
    „Ryan, ich würde es nur zu gut verstehen, wenn du nichts mehr mit mir zu tun haben willst“, begann ich leise.
    War das gerade ein Schluchzen? Nein, das war etwas anderes. Ryan lachte! Er drehte sich wieder zu mir und sah mich an. Ich wusste nicht, wie mir geschah. Was war denn daran bitte witzig?
    „Isa, das ist echt der Hammer. Du hast mich wirklich für einen Callboy gehalten?“
    „Ryan, es tut mir leid. Es sah alles so seltsam aus.“
    „Die Frau war meine Maklerin. Sie hat mir diese Halle hier vermittelt. An dem Tag habe ich den Kaufvertrag unterschrieben und darum haben wir angestoßen.“
    Wieder begann er, zu lachen. Dieses wunderbare Lachen, das ich so sehr liebte. Das ich ebenso liebte, wie sein Grübchen, seine wunderbaren blauen Augen. Ich liebte es mit ihm zu reden, mit ihm zu lachen, mit ihm zu schlafen. Ich liebte es, wenn er mich im Arm hielt und mich einfach nur ansah. Noch immer bekam ich eine Gänsehaut, wenn ich seinen Atem auf meiner Haut spürte, ja schon allein, wenn ich an seine Berührung dachte.
    Betreten stand ich da.
    „Ich habe dir nichts davon erzählt, weil ich nicht wusste, ob alles klappt. Ich wollte nicht, dass du enttäuscht bist, wenn es mit allem hier nichts geworden wäre“, erklärte er und streckte dabei die Hände in die Höhe.
    „Ich wusste nicht, ob ich einen Kredit bei der Bank bekomme, hatte noch keinen Platz für meine Idee gefunden und auch sonst stand alles einfach noch auf viel zu wackeligen Beinen.“
    Er ließ die Arme wieder sinken. Ich kaute verlegen auf meiner Unterlippe.
    „An dem Tag, als du verschwunden bist, wollte ich dir alles hier zeigen. Markus konnte zum Glück nicht allzu lange dicht halten. Er verriet mir schließlich, dass du zu deiner Großmutter geflüchtet bist, wobei ich das schon selbst vermutet hatte.“
    Ich könnte
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