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Begleiterin fuer eine Nacht

Begleiterin fuer eine Nacht

Titel: Begleiterin fuer eine Nacht
Autoren: Tina Folsom
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der Weg, den andere Männer einschlugen, nicht seiner. Er brauchte die Herausforderung, die Eroberung, die Schlachten. Und keine Frau, die zu Hause saß und jammerte, dass er nicht genug Zeit für sie hatte.
    Er hatte es schon fast aufgegeben, die richtige Frau zu finden, da er davon überzeugt war, dass die Frau, die es mit ihm aushalten könnte, noch nicht geboren war. Es war nicht so, als hätte er es nicht versucht, aber die Frauen, die er am Ende anzog, waren wie Audrey: teuer im Unterhalt, verzogen und letztendlich nur hinter seinem Geld her. Nein danke!
    Im Rückblick auf sein Leben konnte Daniel nicht genau auf den Punkt zeigen, an dem er sich aus dem Spaß liebenden jungen Mann in den arbeitswütigen Geschäftsmann verwandelt hatte, der er jetzt war. Frauen hatten sich immer um ihn geschart, hauptsächlich wegen seines guten italienischen Aussehens. Er hatte also nie hart dafür arbeiten müssen und hatte es als selbstverständlich angesehen.
    Sicherlich war Sex ein Teil seines Lebens, aber kein wichtiger. Er hatte oft spätabendliche Geschäftsmeetings dem Sex mit Audrey vorgezogen. Und es schien so, als ob es ihr nichts ausgemacht hatte, solange er mit ihr zu wichtigen gesellschaftlichen Veranstaltungen gegangen war. Diese Veranstaltungen waren sporadisch gewesen, da sie ihn tierisch langweilten.
    Daniel tauchte nur selten in den Klatschspalten auf, was Audrey wahnsinnig nervte, da sie es liebte, über sich selbst in der Zeitung zu lesen. Er dagegen schätzte seine Privatsphäre und war nicht so aufs Rampenlicht aus, wie sie es gerne gehabt hätte. Rückblickend wusste er jetzt nicht einmal mehr, warum er überhaupt angefangen hatte, mit ihr auszugehen. Sie hatten eigentlich ganz und gar nicht zusammengepasst.

2

    Wenn Sabrina Palmer nur die andere Stelle, die ihr angeboten worden war, angenommen hätte und nicht diese hier in der Anwaltskanzlei von Brand, Freeman & Merriweather, dann würde sie jetzt sicher nicht aus ihrer Haut fahren wollen. Dann würde sie jetzt mit einem relativ aussichtslosen Job in einem klimatisierten Büro in Stockton sitzen, anstatt dass ihr nun einer der Seniorpartner über die Schulter schaute. Er gab vor, das Dokument auf dem Monitor zu lesen, aber sie wusste, dass er ihr in den Ausschnitt lugte.
    Aber nein! Sabrina hatte sich die Stelle bei der renommiertesten Kanzlei in San Francisco aussuchen müssen, in der Hoffnung, die Art von Berufserfahrung als Anwältin zu sammeln, die sie brauchte, um ihre Karriere voranzutreiben. Sie hatte ihre Anwaltszulassungsprüfung mit Leichtigkeit bestanden und gedacht, dass ihr die Welt zu Füßen lag, bis sie mit einem uralten Problem konfrontiert worden war: Sie war eine Frau in einer Männerwelt.
    Und nun, anstatt an einem der interessanten Fälle, mit denen die männlichen Juniorpartner beauftragt worden waren, arbeiten zu dürfen, war sie zu alltäglichem Gesellschaftsrecht verdonnert worden, während Jon Hannigan, oder der schleimige Jonny, wie ihn die Sekretärinnen hinter seinem Rücken nannten, ihren Busen anglotzte.
    Nicht, dass ihre Brüste übermäßig ausgeprägt waren, aber für ihre zierliche Statur hatte sie einen sehr schön proportionierten Vorbau und eine ziemlich kurvige Figur. Sie war nicht so schlank wie ein Modell und auch nicht besonders groß. Doch sie wäre gerne wenigstens ein paar Zentimeter größer gewesen, damit nicht jeder Mann automatisch in der Lage wäre, bis zu ihrem Bauchnabel hinunterzusehen, wenn sie etwas mit einem tiefen Ausschnitt trug. Aber sie konnte ihre Gene nicht ändern.
    Sabrina trug ihre Haare kürzer als während des Jurastudiums. Vor kurzem hatte sie sich ihr Haar so schneiden lassen, dass es jetzt kaum ihre Schultern streifte. Ihr enthusiastischer Friseur bezeichnete ihre Haarfarbe als dunkelstes Braun. Er flehte sie ständig an, es mit ein paar Highlights aufhellen zu dürfen, aber sie weigerte sich immer und hatte ihm nur erlaubt, es stufig zu schneiden, sodass ihr Gesicht sanft umrahmt wurde.
    „Sie müssen diesen Absatz umformulieren“, schlug Hannigan vor, als er sich noch näher über sie beugte, um mit dem Finger auf den Bildschirm zu deuten. „Sie müssen Absicht unterstellen.“
    „Ich verstehe.“
    Sie wusste über Absichten Bescheid. Seine Absichten. An dem Tag, als sie Jon Hannigan vorgestellt worden war, war ihr sofort klar geworden, dass er Ärger bedeutete. Die schmierigen Blicke, die er ihr zugeworfen hatte, hatten ihr alles mitgeteilt, was sie wissen musste: auf jeden
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