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Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren

Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren

Titel: Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren
Autoren: Heinz Ryborz
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es allerdings ein großer Fehler, die Bedeutung eines Gerüchts überzubewerten und sich zu großen Aktivitäten der Abwehr hinreißen zu lassen.
    Beispiel:
    Ein Herr reagierte sehr empfindlich, als ihm ein Gerücht über ihn bekannt wurde. Er gab eine Zeitungsanzeige auf. Darin beschrieb er das Gerücht und wies auf die Unwahrheit hin. Während es vorher nur wenigen Personen bekannt war, wusste nun die ganze Stadt davon. Der Urheber des Gerüchts dürfte sich sehr über den Helfer bei der Verbreitung gefreut haben.
    Verleumdungen sind ein üble Sache. Brendl bezeichnet das Nörgeln , Miesmachen , Mobben und Gerüchteverbreiten als Verjauchen. Für ihn ist Verjauchen destruktives Manipulieren in Reinkultur. Er schreibt: „Wer sich in der Gesellschaft aufwerten will, muss nur etwas Jauche auf die richtige Stelle spritzen, um dem Rivalen zu schaden.“ Er betont, dass Behauptungen oder Unterstellungen die Gegenseite in Zugzwang bringen, schließlich muss sich das verjauchte Gegenüber reinwaschen.
    Praxis-Tipp:
    Nehmen wir an, der „Verjaucher“ steht Ihnen direkt gegenüber. Zeigen Sie sich von seinen Worten betroffen, demonstrieren Sie ein schwaches Selbstwertgefühl. Antworten Sie ihm stattdessen: „Was Sie da vorbringen, entspricht nicht den Tatsachen. Außerdem hat es mit dem heutigen Thema nichts zu tun. Bitte bleiben Sie sachlich. Was wollen Sie vorbringen?“
    Es ist nur verständlich, wenn Sie auf Bösartigkeiten heftig reagieren. Aber: Tun Sie das nicht! Darauf hat Ihr Gegenüber nur gewartet. Er wird Ihnen dann oft sagen: „Da habe ich ja wohl richtig ins Schwarze getroffen, dass Sie so reagieren.“ Vermeiden Sie deshalb diese Falle.

Gefühlsmanipulation
    Abwehrstrategien
    Menschen meinen, Sie seien rationale Lebewesen. Tatsache ist jedoch: Menschen werden mehr durch Gefühle als durch die Vernunft gelenkt. Millionen Menschen reagieren nahezu gleich, wenn ihre Gefühle angesprochen werden. Das gilt sowohl bei positiven als auch negativen Gefühlen.
    Besonders wirksam ist die Manipulation mit der Angst. Häufige Formen der Angst sind die Angst, Erworbenes zu verlieren, die Angst vor der Realität und dem Ungewissen.
    Beispiel:
    Der Vorgesetzte nutzt die Angst des Mitarbeiters vor dem Verlust des Arbeitsplatzes. Deshalb macht der Angestellte Überstunden, um nicht den Arbeitsplatz zu verlieren.
    Sind die Ängste sehr stark ausgebildet, kann tatsächlich aus dieser inneren Einstellung heraus das eintreten, was befürchtet wurde. Der Manipulator versucht mit diesen Ängsten seine Ziele zu erreichen. Dabei stellt er sehr seltene Gefahren so dar, als könnten sie jederzeit eintreten. Kleine Risiken werden zu großen Risiken aufgebauscht. Die dabei ausgelöste Angst schränkt die Vernunft und die Selbstkontrolle ein.
    Praxis-Tipp:
    Wie können Sie nun verhindern, nicht dem Automatismus des Gefühls zum Opfer fallen? Mit dem Verstand – also reinen Sachargumenten – werden Sie zunächst dem Gefühl nicht wirksam begegnen, denn Ihre Emotionen steuern auch den Willen und den Verstand. Die Abwehr kann nur emotional erfolgen. Sie haben der Ausbreitung des Gefühls entgegenzuwirken.
    Das wird Ihnen umso besser gelingen, wenn Sie in der Anfangsphase der Gefühlsentwicklung eingreifen. Ist das Gefühl stärker geworden, ist es schon viel schwieriger. Werden Sie sich deshalb des Aufwallens des Gefühls bewusst. Nehmen Sie es wahr. Halten Sie zur Bewusstmachung inne. So verhindern Sie die Eskalation des Gefühls und schützen sich selbst vor Schaden.
    Abwehrstrategien
    Handeln Sie nie im Zustand emotionaler Erregung unkontrolliert und affektiv. Fällen Sie auch dabei keine Entscheidungen. Nehmen Sie Einfluss auf Ihr Gefühl, indem Sie es in der Anfangsphase wahrnehmen.

Kognitive Dissonanz
    Von einer überzeugenden Persönlichkeit wird erwartet, dass Ihr Denken, Sprechen und Handeln miteinander in Einklang stehen. Die Persönlichkeit tut, was sie denkt und sagt, sie denkt und spricht, wie sie handelt.
    Leider steht oft das Denken und Sprechen nicht in Übereinstimmung mit dem Handeln. Das dabei entstehende Gefühl wird als innere Spannung erlebt. Die moderne Psychologie bezeichnet dies als „ kognitive Dissonanz “, das Bestreben, Denken und Handeln in Übereinstimmung zu bringen als „kognitives Konsonanzstreben“. Das kognitive Konsonanzstreben versucht, das Gefühl der Spannung zu verringern und ganz zu beseitigen.
    Beispiel:
    Viele Menschen wissen, dass Rauchen ihrer Gesundheit schadet. Dennoch rauchen sie.
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