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Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren

Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren

Titel: Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren
Autoren: Heinz Ryborz
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oder Situation der anderen Sache oder Situation ähnlich sei. In der einen Situation war Handlung A richtig (falsch): Dann ist auch in der anderen Situation Handlung A richtig (falsch). Die Richtigkeit setzt aber voraus: Besteht tatsächlich Ähnlichkeit zwischen beiden Situationen?
    Beispiel:
    Jemand äußert: „Die Natur lehrt uns, dass nur der Stärkere überlebt. Aus diesem Grund müssen wir Maßnahmen zur Rassenhygiene durchführen.“
    Hier müssten Sie sich die Frage stellen: „Kann man Naturgesetze mit den Regeln ethischen menschlichen Handelns vergleichen?“ Das ist offensichtlich nicht der Fall. Bei der Analogie wird zwar dem Lösungsvorgehen in einem Fall zugestimmt. Doch die Übertragung der Lösung auf die andere Situation wird oft unkritisch zu schnell beigepflichtet. So werden Sie vom Manipulator überrumpelt.
    Praxis-Tipp:
    Werden Sie nicht zum Opfer falscher Analogien. Bestreiten Sie die behauptete Analogie oder ziehen Sie sie infrage. Denken Sie darüber nach: Sind die Situationen oder Dinge im entscheidenden Punkt ähnlich oder gibt es nicht doch Unterschiede?

Sprachmanipulation
    Abwehr von Sprachmanipulation
    Sprachmanipulation wird auf vielen Gebieten eingesetzt. So werden zum Beispiel militärische Aktivitäten durch gezielte Wortwahl zu rechtfertigen versucht. Dabei wird militärisches Eingreifen als friedenssichernde Aktion bezeichnet. Opfer unter der Zivilbevölkerung sind Kollateralschaden usw.
    Die Sprache dient zur Manipulation des Adressaten. Der Manipulator bringt seine Botschaft eigennützig beim Opfer unter.
    Varianten der Sprachmanipulation
    1.
 
Ein bekannter Begriff wird für etwas Neues genutzt, um Vertrauen zu erwecken.
    Beispiel: Mit dem Wort „Bio“ wird Missbrauch getrieben.
2.
 
Verharmlosende Begriffe werden gewählt, um weniger Widerstände zu erzeugen.
    Beispiel: Anstelle des Wortes „Mülldeponie“ wird das Wort „Entsorgungspark“ gewählt.
3.
 
Das Schaffen eines neuen Begriffs für etwas Altes soll den Eindruck von etwas Neuem suggerieren.
4.
 
Harte Begriffe sollen Empörung auslösen.
    Beispiel: Wer mit 60 durch einen Ort fährt, in dem 50 km pro Stunde erlaubt sind, wird als Raser bezeichnet.
5.
 
Die Passivform soll das eigene Tun verschleiern.
    Beispiel: Statt „Ich habe den Computer beschädigt“ wird formuliert „Am Computer trat ein Schaden ein“.
6.
 
Zur Sprachmanipulation zählen auch die schon erwähnten falschen Analogien.
7.
 
Ein Misserfolg in der Hauptsache wird durch Überbewerten von positiven Nebeneffekten umgedeutet.
    Beispiel: Der Wahlverlierer sagt bei der Befragung: „Ich danke all meinen Helfern für den selbstlosen Einsatz. Das zeigt, wie hoch motiviert unsere Mitglieder sind.“
8.
 
Berechtigten Einwänden wird mit Wunschdenken begegnet.
    Beispiel: Eine beliebte Vorgehensweise vieler Politiker, als die ersten Probleme beim Euro auftraten.
9.
 
Der Manipulator erzeugt Glaubwürdigkeit durch falsche Hinweise auf Autoritäten. Darauf wurde im vorhergehenden Abschnitt hingewiesen.
10.
 
Blockaden im Gespräch
    Beispiele: Unterstellungen , absichtliches Missverstehen , Provozieren, keine Erklärungen und Information geben, schlechtes Gewissen erzeugen, keine Antworten geben.
    Wichtig:
    Die von Ihnen verwendeten Begriffe und Formulierungen sind die Brille, mit der Sie auf die Realität sehen. Damit lösen Sie Assoziationen, Gedanken, Einstellungen und Handlungsausrichtungen bei Ihrem Gegenüber aus. Achten Sie deshalb auf Ihre Wortwahl. Entspricht die Wortwahl Ihrem Ziel?
    Abwehr von Sprachmanipulation
    Achten Sie bei Wortschöpfungen darauf, was Sie beabsichtigen und was Sie verbergen wollen. Übernehmen Sie nicht unüberlegt die Wortwahl der Umwelt. Seien Sie kritisch gegenüber der Wortwahl der Werbung: Informiert sie oder macht sie nur Stimmung? Worthülsen der Werbung sind zum Beispiel:
„Das Produkt hilft …“
„Mit dem Produkt fühlen Sie sich wie …“
„Forschungsergebnisse (welche?) ergaben, dass …“
„Das Produkt ist wie ….“

Bildmanipulation
    Bilder haben einen großen Einfluss. Sie gelangen direkt zu den Gefühls- und Denkmustern. Decodierung ist daher nicht mehr erforderlich. Ein Bild hat etwa den Informationsinhalt von 60, teilweise mehr Worten. Deshalb ist die bildhafte Darstellung der sprachlichen überlegen. Kritische Reflexion über Bilder ist deshalb angebracht. Bei den Metaphern wurde schon darauf hingewiesen.
    Praxis-Tipp:
    Denken Sie darüber nach, auf welche Bilder und Metaphern Sie
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