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Baustelle Baby (German Edition)

Baustelle Baby (German Edition)

Titel: Baustelle Baby (German Edition)
Autoren: Sonya Kraus
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Gott! – wechselt er offenbar täglich Unterhose und Socken, hat Ihnen sogar schon mal die Tür aufgehalten, verdient eigenes Geld und liebt wie Sie selbst Spaghetti Arrabbiata, extra scharf. Keine Frage: ein Seelenverwandter. Sie können sich vorstellen, mit diesem Lottogewinn von Kerl ein Leben lang zusammenzubleiben, ein hübsches Einfamilienhaus zu beziehen und jede Menge niedliche Babys zu haben. Mindestens zwei. Lieber drei, ach was: vier! Allein bei dem Gedanken platzt Ihnen beinahe das Herz vor lauter Romantik und rosaroten Gefühlen. Sicher, Sie sind erst sechs Wochen und zwei Tage zusammen, aber auf Ihr Bauchgefühl ist Verlass, das hat Sie noch nie betro…
    STOPP!! MACHEN SIE JETZT KEINEN FEHLER!
    Bevor Sie nämlich auch nur im Traum daran denken, das Thema »kleine niedliche Babys« vor Ihrem Lover aufs Tapet zu bringen, sollte die Beziehung eine gewisse Probezeit überstanden haben. Sagen wir, so drei, vier oder sieben Jahre. Gerne auch mehr. Außerdem gilt die Faustregel: Je jünger der Mann, umso behutsamer muss das Nachwuchs-Thema angepackt werden. Während Jungs ab etwa Mitte 30 schon mal eher mit dem Gedanken gespielt haben, eine Familie zu gründen, klingt die Vokabel »Baby« in den Ohren eines durchschnittlichen Mittzwanzigers in etwa so sexy wie »Knast auf Lebenszeit«. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel – sollte Ihr Jungmännlein zu den geborenen Familienmenschen gehören, wird er das Thema vermutlich von ganz allein anschneiden. Wenn er's nicht tut: Lassen Sie's auch sein! Jedenfalls dann, wenn Ihnen an dem Kerl irgendwas liegt.
    Noch ein Problem: Zu Beginn einer Beziehung vernebeln uns die Pheromone – Sexuallockstoffe – unseres Supermanns die Birne, weil sie zur Ausschüttung von amphetaminähnlichen Substanzen im Hirn führen. Folge: Wir sind vollkommen unzurechnungsfähig (ähnlich übrigens wie frischgebackene Mütter) und sowieso nicht in der Lage, zu beurteilen, ob der Typ, mit dem wir da gerade nächtelang rumrammeln, langfristig gesehen ein guter Vater wäre. Im Verliebtheitszustand würden wir selbst in Typen wie Massenmörder Charles Manson oder notorischen Frauenhelden wie Tiger Woods den Ideal-Papa sehen. Und wer ist an diesem Irrsinn schuld? Sie ahnen es: Die übliche Drahtzieherin hinter all den mafiösen Machenschaften, mit denen wir es hier zu tun haben: Mutter Natur! Die macht uns nämlich extra leichtsinnig: Sie will, dass wir uns einen Braten in die Röhre schieben lassen – ganz egal, wer sich später drum kümmert. Dieses Programm datiertmutmaßlich noch aus einer Zeit von vor ein paar zehntausend Jahren, als Stammesgemeinschaften noch zusammen alle Sprösslinge der Gemeinschaft großzogen – jedes Dorf eine einzige Kita – und es ein furchteinflößendes Wort wie »alleinerziehend« noch nicht gab.
    Doch zurück in die Jetztzeit: So nach und nach lichtet sich der Nebel, und die Rauschsubstanzen der Verliebtheit werden von etwas weniger zappeligen Hormonen ersetzt. Die machen eher zufrieden als high. Nach einem halben Jahr setzt dieser Prozess ein, spätestens nach vier Jahren ist er abgeschlossen. Und jetzt kommt der spannende Moment:
    Wenn unsere Liebe auch nach vier Jahren noch nicht über den Jordan gegangen ist, sondern sich stattdessen irgendwie »gefestigt« und »stabil« anfühlt, ist das schon mal eine Spitzenbasis fürs Bauprojekt »Baby«!
    Achtung, Achtung, hier lauert Verwechslungsgefahr! »Stabil« bzw. »gefestigt« ist nicht das Gleiche wie »sterbenslangweilig« oder »eingeschlafen«. Und wenn es im Konstrukt »Paar« knirscht und knackt, ist ein Baby die garantierte Abrissbirne.
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    EIN BABY – KLEBSTOFF FÜR DIE LIEBE?
    Kloppen Sie den Gedanken, einen Mann per Baby an sich »zu binden« oder Ihre eingeschlummerte Liebe dadurch wieder in Schwung zu bringen, lieber gleich in die Tonne – funktioniert nicht.
    Denn wer sich vom Nachwuchs das große Glück verspricht, der wird sehr wahrscheinlich nicht nur das arme Kindelein mit dieser tonnenschweren Erwartung überfordern, sondern auch eine derbe Enttäuschung erleben. Und eine bröckelnde Liebe kitten Kinder schon mal gar nicht –ganz im Gegenteil! Eine Studie der Uni in Denver kam zu dem Ergebnis: Kinder schaden der Paarbeziehung. Jedenfalls zunächst, bis sich das Paar auf die neue Situation eingestellt hat. Die Wissenschaftler räumten zwar ein, dass das neue Elternglück hier zum Teil ausgleichen kann. Aber um das Beziehungs-Erdbeben zu überstehen, darf es sich bei der
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