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BattleTech 61: Finale

BattleTech 61: Finale

Titel: BattleTech 61: Finale
Autoren: Loren Coleman
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ähnelte einer Fechtjacke, und der knielange Rock schmeichelte ihrer schlanken Figur. Sie trug Handschuhe - für eine gewisse weiche Note -, hatte das goldene Haar jedoch zu einem strengen Zopf zurückgebunden, wie er bei Karriereoffizierinnen beliebt war.
    Streng, aber nicht herrisch.
»Heute«, rief Katrina den Raum zur Ruhe, »heute Morgen, um genau zu sein, erschien der New Avalon Daily mit einer Schlagzeile, die man mit Sicherheit auf anderen Welten aufgreifen wird: >Wo ist Victor?< Das ist eine Frage, die ich mir seit einigen Monaten selbst stelle, nämlich seit Generalleutnant McDonald meinen Bruder gezwungen hat, Tikonov aufzugeben und sich wieder in die Lyranische Allianz zurückzuziehen.«
Auf halber Höhe der linken Tischreihe beugte sich Field Marshal Stephanie Day vor, die Kommandeurin des Militärischen Informationsdienstes. »Hoheit, der MI arbeitet daran, aber zur Zeit ist dies eine Frage von geringerer Wichtigkeit.«
Katrina legte die Hände flach auf die Tischplatte. Ihre elfenbeinfarbenen Handschuhe schienen über dem dunklen Walnussholz zu schweben. »Würden Sie das bitte erläutern?«
»Auf über vierzig Welten toben Kämpfe, auf hundert weiteren herrschen Spannungen, die jederzeit zu Kampfhandlungen eskalieren können. Seit dem Vierten Nachfolgekrieg war der MI nicht mehr so überlastet. Euer Geheimdienstministerium arbeitet mit uns zusammen, wie schon damals, und hat sich bereit erklärt, die Hauptlast der Suche nach Eurem Bruder zu übernehmen, da er er derzeit ... nicht an den Kämpfen teilnimmt.«
Days Pause sprach Bände, zumindest für Katrina. Das Attentat auf Omi Kurita war kurz nach ihrer erfreulichen Gelegenheit, Victor von dieser Tatsache zu informieren, Allgemeinwissen geworden. Niemand hatte irgendeinen Zweifel daran, dass die Nachricht vom Ende seiner >Lotusblume< ihren Bruder schwer getroffen hatte. Sämtliche Berichte lauteten in diesem Punkt praktisch gleich.
»Er hört nicht auf, ein Volksfeind zu sein, nur weil er nicht in einem BattleMech sitzt und kämpft.«
Jackson Davion nahm den Fehdehandschuh auf, wie Katrina es erwartet hatte. »Hoheit, dieser Bürgerkrieg ist mehr als ein persönlicher Zwist zwischen Euch und Eurem Bruder.« Er gehörte zu den wenigen Menschen, denen sie gestattete, ihr vor anderen so offen zu widersprechen. Dies war seine Art, und sie brauchte ihn mehr, als seine Widerborstigkeit sie störte. Er war nicht nur ihr Marshal of the Armies, sondern auch ein Davion - und besaß somit eine gewisse Ausstrahlung. Mit dem rötlichweißen Haar und den tiefblauen Augen, die Katrina und ohne Zweifel auch alle anderen - unwillkürlich an ihren Vater erinnerten, konnte Jacksons Unterstützung ihre Legitimität nur unterstreichen. »Falls ihr Euch erinnert, begann er ohne irgendwelche Hilfe seinerseits. Ein Dutzend Systeme standen in offener Rebellion, bevor Victor öffentlich zum Widerstand gegen Euch aufrief. Er war zu diesem Zeitpunkt noch bei ComStar.«
Sie nickte. »Als Präzentor Martialum.« Selbst im Exil war Victor nicht in der Lage gewesen, das Kriegshandwerk aufzugeben. Hätte er sich nur herausgehalten, wären diese Revolten sicher kurzlebig gewesen und hätten sich nie zu einem richtigen Bürgerkrieg aufgebaut. Davon war sie überzeugt. »Wollen Sie damit etwa sagen, es wäre nicht mein Bruder, der den Widerstand gegen mich anführt?«
Simon Gallagher, ihr Champion, warf die Brille mit den quadratisch eingefassten Gläsern vor sich auf den Tisch und strich die Haarsträhnen glatt, die er über die deutlich sichtbare Glatze kämmte. »Am leichtesten wird man als Anführer akzeptiert, wenn man erkennt, in welche Richtung der Mob marschiert und sich an die Spitze setzt.« Was seinen eigenen Aufstieg innerhalb der AVS ziemlich genau beschrieb. »Euer Bruder mag den Anschein des Anführers erwecken, doch auch ohne ihn würden wir in gut fünfzig Systemen kämpfen.«
»Aber wie viele dieser Kämpfe sind wirklich wichtig?«, fragte Katrina. Sie sah Jackson die Stirn runzeln und kannte seine Antwort, bevor er den Mund öffnete.
»Jeder Widerstand gegen Eure rechtmäßige Regierung ist wichtig, Hoheit, ich verstehe aber, was Ihr meint.« Er hob einen kleinen Griffel und tippte auf die Ecke des Glaseinsatzes in der Tischplatte. Der Sensorschirm leuchtete auf und präsentierte ein Optionenmenü, aus dem Jackson mit ein paar schnellen Bewegungen eine einfache Karte der Inneren Sphäre auswählte, die auf dem Wandbildschirm sichtbar wurde. Die Reiche der Häuser
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