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BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht

BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht

Titel: BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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die vor rund dreihundert Jahren in einem Gebiet errichtet worden war, das inzwischen in den südlichen Vororten Ecol Citys lag. Die ursprüngliche Festung war durch ein Orbitalbombardement verwüstet worden, als das Lyranische Commonwealth Thorin im 1. Nachfolgekrieg erobert hatte, aber sie war später wieder instand gesetzt worden. Trotzdem trug der stumpfgraue Granit der Außenmauern noch heute tiefe Brandspuren, und an manchen Stellen war er bis zum Boden aufgeplatzt.
    Im Verlauf der Jahrzehnte hatte sich auch die Stadt erholt, aber das Gebiet um die Festung wirkte bis heute heruntergekommen und nur ein blasser Schatten der wohlhabenden Vororte im Norden. Archer wusste, dass die Festung ein komplettes Bataillon Truppen fassen konnte. Seine eigene Basis lag weiter außerhalb am Westrand der Stadt. Für Archer hatte die Festung eine besondere Bedeutung. Sie stammte noch aus den Tagen des Ersten Sternenbunds, und er war einer aus der Hand voll Thüringer, die Mitglied der wiedererstandenen SternenbundVerteidigungsstreitkräfte geworden waren.
    Er zeigte der Wache am Tor seine Papiere. Der Soldat überflog die Dokumente und winkte ihn durch. Archer marschierte mit militärisch exaktem Schritt über den Stahlbeton und seine Absätze knallten laut darauf. Am Eingang des gewaltigen Mechhangars blieb er kurz stehen und betrachtete das rege Treiben im Innern. Eine komplette Kompanie BattleMechs ragte in den Gerüsten der Wartungskokons auf. Techs krabbelten geschäftig wie Ameisen über die Metallkolosse, um sie einsatzbereit zu halten.
    Sechshundert Jahre war es inzwischen her, dass der BattleMech entwickelt worden war und das Antlitz des Krieges für alle Zeiten geändert hatte. Die grob humanoiden und fast drei Stockwerke hoch aufragenden Kampfmaschinen bewegten sich mit Geschwindigkeiten von teilweise über neunzig Stundenkilometern und verfügten über genügend Feuerkraft, um einen ganzen Panzerzug des 20. Jahrhunderts auszulöschen. Ein Mech konnte mit Raketen, Lasern und Autokanonen im Handumdrehen einen ganzen Häuserblock in Schutt und Asche legen. Noch jetzt, nachdem er die Kampfkolosse jahrelang selbst im Kampf gesteuert hatte, fühlte Archer Ehrfurcht vor der schieren Macht dieser Titanen.
    Während er noch so dastand, kam ein etwas kleinerer Mann aus dem Innern des Hangars zu ihm heraus. Während Archers Milizuniform hellgrün war, trug er die dunkelgrüne Ausgehuniform der Lyranischen Allianzstreitkräfte und die dazugehörigen hohen schwarzen Stiefel. Sein schwarzes Haar war kurz geschoren, und an beiden Schläfen rasiert, um einen besseren Kontakt mit den Sensoren des Neurohelms zu ermöglichen. Die Rangabzeichen auf den Schultern kennzeichneten ihn als den Mann, wegen dem Archer gekommen war: Oberst Felix Blücher.
Archer salutierte, als der Oberst ihn erreichte.
    »Oberstleutnant Christifori, nehme ich an«, eröffnete Blücher das Gespräch.
»Herr Oberst.«
Der Oberst musterte sein Gesicht. »Ich habe einiges über Sie gehört, Oberstleutnant. Ihre Leistungen während der Clan-Invasion und in Einsatzgruppe Bulldog sind berühmt.«
Archer nickte einmal kurz. »Sie haben mir etwas voraus, Oberst Blücher. Ich weiß über Sie nur, was in der dünnen Akte stand, die man mir hat zukommen lassen, und die enthielt kaum Einzelheiten.«
Blücher lächelte dünn. »Ich habe erst vor kurzem den Befehl über die 15. Arkturus übernommen. Bis zu Oberst Wrights Unfall diente ich im Pandora-Theater.«
Archer sah an ihm vorbei in den Mechhangar. »Sie haben da eine beeindruckende Ausrüstung mitgebracht, Herr Oberst.«
Blücher nickte. »Ja, Bataillon Alpha neigt zu schwerem Gerät. Selbst für alte Kämpen wie Sie und mich haben diese Maschinen noch einen gewissen Zauber, habe ich Recht?«
»Ja, Herr Oberst.« Für einen kurzen Augenblick verspürte Archer Sehnsucht nach alten Zeiten und anderen Welten. »Ich habe Ihnen die Aufstellung meiner Einheit mitgebracht.« Er reichte dem Oberst den Schnellhefter.
»Sie meinen meiner Einheit, nicht wahr?«, fragte Blücher schmunzelnd.
Archer konnte eine gewisse Überraschung nicht verbergen. »Natürlich, Herr Oberst. Als ranghöchster regulärer Offizier auf Thorin unterstehen wir Ihrem Befehl.«
»Das sollte keine Beleidigung sein. Ich habe nur eine Neigung zur Förmlichkeit. Ich befürchte, das ist ein Charakterfehler, mit dem ich leben muss.« Blücher überflog den Inhalt der Akte kurz, dann klappte er den Schnellhefter zu und schob ihn sich unter den Arm. »Sieht aus,
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