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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege
Autoren: Loren Coleman
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Arenen von Solaris City gegenübertreten konnte. Das konnte Jahre dauern - und Karrieren in den Mechspielen wurden oft genug in Monaten gemessen. Monaten! Es sei denn, er fand einen Weg, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Michael Searcy war nicht aus einer spontanen Laune heraus auf die Spielwelt gekommen. Er hatte sich so gründlich auf Solaris VII vorbereitet, wie er nur konnte. Die Teilnehmer, die sich in den Spielen, in der Rangliste, etablieren konnten, zeichneten sich dadurch aus, dass es ihnen gelang, Eindruck zu machen. Ob das Publikum sie liebte oder hasste, spielte dabei keine Rolle. Wichtig war nur, dass man sich an sie erinnerte.
Blendwerk, sicher. Aber auf Solaris VII war der äußere Schein wichtig, und wenn Michael seine Chance wollte, musste er sich daran gewöhnen.
Und das schnell.

REAkTOR, REAKTOR
N
U
MMER NEUN

1
AD-Studios, Schlesien, Solaris City, Solaris VII Freedom-Theater, Provinz Skye, Lyranische Allianz
     
10. August 3062
    Auf dem die ganze Wand des Studios 5 von Antenne Donegal ausfüllenden Holovidschirm wanderten zwei Mechs über ein Schlachtfeld, das einem Albtraum entsprungen schien. Mauern hoben und senkten sich in zufälligen Zeitabständen und bildeten ein sich ständig veränderndes Labyrinth. Flammensäulen brachen aus dem Boden und badeten die Kämpfer in flackernd höllischem Licht, bevor wieder schummriges Zwielicht über die Arena sank.
    Die Kampfkolosse wirkten weniger wie Maschinen, eher wie Verkörperungen des Krieges, als sie aufeinander losgingen und sich mit einem unglaublichen Arsenal an Waffen beharkten. Laser schlugen aus beiden Mechs und der Widerschein der juwelenbunt glitzernden Lichtbündel spielte grell über die gepanzerten Maschinen. Der Orion wankte und zwei frische Schussspuren zogen sich über seine breite Brustpartie. Die Ränder der Narben glühten hell orangerot, aber schnell sank ihre Farbe zu trübem Glutrot herab. Der fünfundsiebzig Tonnen schwere BattleMech gewann die Balance wieder und schlug zurück. Drei seiner vier auf grauen Rauchbahnen aus den Abschussrohren gleitenden Raketen senkten sich in Spiralbahnen auf den anrückenden Lichtbringer und unter dem Einschlag der Geschosse regnete ein Hagel von Metallkeramiksplittern zertrümmerter Panzerplatten zu Boden. Dann schlug eine Feuerzunge aus einem an der Seite des Mechrumpfs montierten Geschützlauf, begleitet vom metallischen Kreischen der 80-mm-Autokanone. Unter die Granaten gemischte Leuchtspurmunition zeichnete in einer flackernden Linie giftgrüner Funken den Strom der Granaten aus abgereichertem Uran nach, der den rechten Arm des Lichtbringer traf.
    Ein neuer Farbeffekt, bemerkte Michael Searcy, dessen Expertenblick kein Detail entging. Er saß zur Linken von Todd Richards, dem Gastgeber der ›Mechrunde‹. Es war der Platz des zweitrangigen Gesprächspartners, aber hier im lyranischen Viertel von Solaris City war er ja auch der Feind. Rechts neben Richards saß der Hauptgast des Nachmittags, Jarman ›Ripper‹ Bauer.
    Bauer lehnte sich in seinem Sessel vor. Sein Blick hing wie gebannt am Wandschirm und er zuckte bei jedem Schusswechsel, fast, als würde er seinen Kampf gegen den Orion noch einmal durchleben. Er trug die grüne Lederjacke mit den goldenen Litzen des Overlord-Stalls, während Michael im Schwarz und Kupfer von Blackstar ausstaffiert war. Auch körperlich war der Kontrast zwischen den beiden MechKriegern dramatisch und stand dem ihrer Farben in nichts nach. Bauers breite Statur, dunkle Haare und Bart unterschieden sich deutlich von Michaels schlankem, glattrasiertem blondem Äußeren. Der Athlet und der Akrobat. Der Bär und der Fuchs.
    Steiner und Davion.
Nicht, dass derlei Unterschiede morgen eine Rolle spielen würden, am ersten Tag des Großen Turniers. Im morgigen Kampf würde der bessere Krieger den Sieg davontragen, gleichgültig, wie er klang oder aussah. In dieser Hinsicht machte Michael sich keine Sorgen. Er hatte keinen Zweifel daran, dass er der Bessere war.Aber bis dahin spielten Äußerlichkeiten eine sehr große Rolle. Der Verrat auf New Canton und seine darauffolgende Kriegsgerichtsverhandlung hatten Michael eine Lektion erteilt, die die drei Jahre auf der Spielwelt nur noch unterstrichen hatten. »Der Augenschein wird so schnell als Wahrheit akzeptiert«, lautete einer von Drew Hasek-Davions Lieblingsaussprüchen. Nirgends stimmte das mehr als auf Solaris VII.
Todd Richards drehte sich halb zum Studiopublikum und präsentierte den Kameras sein robustes
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