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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege
Autoren: Loren Coleman
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waren alles andere als einfach. Simple Wetten darum, wer ein Duell gewann, wurden nur für die wenigen Kämpfe angeboten, in denen die Kräfteverhältnisse kaum abzuschätzen waren. Auf diese Weise behielt die Unterhaltungskommission das Wettgeschehen im Griff und balancierte alles so haarfein aus, dass nur absolute Könner eine Chance hatten, die Wetten mit den größten Gewinnchancen zu finden.
Natürlich wusste Michael das auch, aber es hatte ihn nicht davon abgehalten, sein Glück zu versuchen. Nichts würde ihn jemals davon abhalten, es zu versuchen. Eine Wette hatte er immerhin gewonnen. Es war die, bei der er darauf gesetzt hatte, dass Theodore Gross, der diesjährige Champion und auf Platz 1 der Rangliste platzierte MechKrieger auf Solaris VII, seinen Titel zwar erfolgreich verteidigen, dazu aber länger als zehn Minuten brauchen würde. Für GrossKämpfe war das eine Ewigkeit, aber das Risiko hatte sich ausgezahlt und Michael konnte die Hälfte seines Gesamteinsatzes zurückgewinnen.
Auf dem nächsten Monitor waren Bilder eben dieses Kampfes zu sehen und ein Spielwelt-Vidreporter kommentierte das Geschehen in einem verhältnismäßig lauten Ton.
»Theodore Gross war noch nie zuvor so schnell in die Defensive gedrängt worden, aber es war eindeutig ein Glückstreffer, der die Lücke in seiner Panzerung fand und die Abschirmung des Fusionsreaktors beschädigte. Der Katana lief heiß. Im Dschungel kann so etwas das Todesurteil für einen Mech bedeuten.«
Auf dem Schirm wurde die Silhouette der riesigen, pyramidenförmigen Cathay-Arena gezeigt, Michael wusste, dass sich in ihrem Innern ein üppiger Tropenwald befand, und die Temperatur Werte erreichte, die einen BattleMech häufig bis an die Grenzen der Überhitzung trieben. In dieser Umgebung war ein Reaktortreffer von übelster Wirkung. Er erkannte auch den Kommentator. Es war Julian Nero, einer der populäreren Berichterstatter der Spielwelt. Nero kommentierte üblicherweise die Kämpfe im SteinerKolosseum, und er war in jüngster Zeit für seine treffsicheren Vorhersagen bekannt geworden. Wenn er von einer ›sicheren Sache‹ sprach, führte das häufig zu augenblicklichen und dramatischen Veränderungen in den Quoten.
»Zum Glück für den Titelverteidiger wurde Stephen Neils übereifrig. Als der jüngere Krieger erst einmal in Reichweite der Sprungdüsen von Gross' Katana kam, sodass der in seinen Rücken gelangen konnte, war es vorbei.« Nero zwinkerte in die Kamera. »Tut mir leid, Stephen. Aber ich habe dich gewarnt.«
Dann wurde sein Ton wieder geschäftlich. »Und nun bereitet der Champion sich darauf vor, seinen Titel zum vierten Mal in zwei Monaten in der Steiner-Arena zu verteidigen. Was können wir von Veteran Ervine Rebelke erwarten? Er selbst hatte dazu dies zu sagen.«
Neros kantige Gesichtszüge machten dem grobschlächtigen Gesicht eines kampfgezeichneten Veteranen Platz. Michael fragte sich, in welchem Kampf Rebelke wohl die hässliche Narbe erhalten hatte, die sich von der Stirn bis zum linken Ohr zog. In einer echten Schlacht oder einem Arenaduell? Und bestand wirklich so ein großer Unterschied zwischen beiden?
Rebelke schien nicht dieser Ansicht zu sein, als er verächtlich in die Kamera grinste. »Theodore 'st gut, aber seine beste Zeit ist vorbei. Ich stürze den Drac vom Thron. Im Kolosseum gehört er mir.«
Heiße Luft, dachte Michael. Nero schien derselben Ansicht zu sein und schüttelte kurz den Kopf, als die Kamera ihn zurück ins Bild holte. »Ich kann nur sagen, ich wünsche Herr Rebelke alles Gute. Es verspricht ein schneller, brutaler Kampf zu werden, soviel steht fest. Genau die Art von Kampf, wie sie Theodore Gross mit seiner Erfahrung in der Ishiyama-Arena mag. Ein vielversprechender Abend für diejenigen unter Ihnen, die Karten für die Livevorstellung haben. Das war's von Julian Nero, dem Mann mit dem Durchblick.«
Namen und Orte wirbelten durch Michaels Gedanken. Gross und Rebelke. Ishiyama und Kolosseum. Würde er gegen diese Männer antreten? In diesen Arenen kämpfen? Dazu war er hier - um sein Selbstwertgefühl zu retten und jedem, der bereit war, die Augen zu öffnen, seinen Wert zu beweisen. Er wusste, dass er das Zeug dazu hatte. Alles, was er brauchte, war eine Chance.
Was bedeutete: Er benötigte eine Duell-Lizenz, einen Sponsor und einen BattleMech. Selbst dann würde er sich erst durch die kleineren Arenen hocharbeiten müssen, bevor er Kämpfern wie Gross charbeiten müssen, bevor er Kämpfern wie Gross
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