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BattleTech 37: Loyal zu Liao

BattleTech 37: Loyal zu Liao

Titel: BattleTech 37: Loyal zu Liao
Autoren: Loren Coleman
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das zerstörte Sonnensegel am Schiff. Mit ausgefahrenem Segel zu springen heißt, dort, wo immer man auch ankommt, liegenzubleiben. Das war ein weiteres Zeichen dafür, was für eine Verzweiflungstat diese letzte Reise der Liu war.
»Landungsschiffe«, sagte Shen. Er war zu niedergeschmettert, um noch irgend etwas anderes als die beiden leeren Andockschleusen zu bemerken.
    Maat Davidson überflog rasch seine Konsole. »Ich habe schon zwei große Stücke von... irgend etwas entdeckt. Könnten zu der Hülle eines Landungsschiffes gehören.«
    Shen schüttelte den Kopf, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Da merkte er, daß das Klingeln in seinen Ohren immer noch das Piepen des Hauptalarms war. Ungeduldig wischte er mit seiner Hand über den Ausschalter und ließ das Geräusch verstummen. Jetzt endlich konnte er seine Gedanken sortieren. Das ergab keinen Sinn. Sprungschiffe galten als tabu. Sie gehörten einer Technologie an, die durch die jahrhundertelangen Kriege und Zerstörungen in Vergessenheit geraten war. Ein Sprungschiff war zu kostbar, als daß man es einfach abschießen würde. Keine Sprungschiffe hieße weder Handel noch Krieg, und keine Regierung wollte auf diese beiden Mittel der Politik verzichten.
    Die Wachoffizierin, Leutnant Ellen Harris, schüttelte jetzt erst ihre Überraschung ab., »Transponder?« fragte sie.
    Shen holte schon die Informationen aus seiner Konsole. »Der IFF-Transponder hat Aussetzer. Kein Wunder bei den Energieschwankungen, die sie drüben wahrscheinlich haben. Aber es ist die Liu.«
    »Da kommt ein Funkspruch rein«, sagte Maat Davidson. Sie legte ein paar Schalter um und leitete die Übertragung zum Brückenlautsprecher. Statische Störungen erfüllten den Raum, unterbrochen von ein paar Worten, die wegen des schlechten Empfangs bar jeglicher Emotion klangen.
»...Liu. Hören Sie uns, Kaifeng-Station?«
    Die Wachoffizierin nickte und sprach: »Wir hören Sie. Wie ist Ihr Status?« Ihre ruhige Antwort gab dem Funker am anderen Ende neue Kraft.
    »Kaifeng-Station. Die Hauptbrücke ist zerstört. Wir bedienen das Schiff von den Ersatzkonsolen aus. Wir haben einen ernsten Druckabfall und Energieschwankungen. Der Hauptantrieb ist ausgefallen, wird aber gerade repariert.«
    Jetzt konnte sich Leutnant Harris nicht mehr zurückhalten. »Was ist passiert, Liu? Wer hat Sie angegriffen?«
Shens Gehirn stellte sich einen massiven Angriff aus der Konföderation Capeila vor. Die auferstandene Souveränität Sarna steckte noch in den Kinderschuhen, und die Unsicherheit darüber, was Sun-Tzu Liao als nächstes plante, hing wie ein Damoklesschwert über allem, was der junge Staat aufzubauen versuchte. Das bereitete Shen zwar Angst, aber im Augenblick obsiegte die Erleichterung. Nie mehr würde er sich fragen, was die Zukunft wohl bringen mochte. Die Souveränität hätte sich früher oder später ohnehin gegen Liao erheben müssen, wenn sie überleben wollte. Dann lieber jetzt, dachten er und viele seiner Kameraden, während die Konföderation Capeila gerade ihre Macht restaurierte. Hau. ihr ein paar aufs Maul und gib ihr zu verstehen, daß man Sarna besser in Ruhe läßt.
Nun, die Antwort des Sprungschiffs enttäuschte und erleichterte ihn zugleich.
»Station Jodo Shinsa, hier spricht die MSM Liu. Die Angreifer kamen aus den umstrittenen Territorien wir glauben von Menkib oder Zaurak - und versuchten, Sakhalin zu treffen. Wir waren vor Ort, hielten unsere Position und warteten auf die Rückkehr unserer Landungsschiffe. Die Angreifer haben uns hart getroffen. Möglicherweise wollten Sie uns zum Schweigen bringen, damit wir Sakhalin nicht warnen können. Wir sprangen - das war unsere einzige Chance.«
Shen wartete auf eine Unterbrechung der Unterhalrung, und jetzt sprach er, bevor Leutnant Harris weiterhin abschweifen konnte. Das hier war ohne Zweifel ein Notfall. »Wachoffizier, empfehle, daß wir einige Schlepper einsetzen, damit die Liu zum Wartungsdock 1 gebracht werden kann. Das Landungsschiff Annabelle Lee liegt zwar dort, aber sie kann in eines der kleineren Docks verlegt werden. Außerdem empfehle ich, den Kommandanten zu wecken und die Wachen auf der Station zu verdoppeln.« Letzteres war ein Dauerbefehl für Situationen, die die Souveränität Sarna in einen Krieg führen konnten. Der Überfall bedeutete vielleicht noch keinen Krieg, aber Shen zog es vor, im Zweifelsfall auf der sicheren Seite zu bleiben, und es war seine Pflicht, Vorschläge zu unterbreiten. Die Liu
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