Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache
Autoren: Victor Milán
Vom Netzwerk:
Außenseite seiner Faust in das Gesicht hinter dem Visier, und als der Kopf des DEST-Mannes zurückzuckte, zog er ihn hart am Handgelenk, renkte ihm den Ellbogen aus und brach ihn mit einem Schlag seines linken Unterarms. Dann pflückte er das Schwert aus der Hand des Mannes und hackte ihn damit um.
    Keinen Augenblick zu früh. Ein halbes Dutzend Wachen näherte sich ihm aus allen Richtungen, blanke Schwerter in behandschuhten Händen. Er glitt zwischen ihnen durch wie ein Wirbelwind mit Stahlkanten und streckte sie nieder, ohne sein Tempo zu verringern.
    Von einer höhergelegenen Galerie her blitzte Laserfeuer auf. Der junge Mann hechtete in eine Rolle vorwärts, um den prasselnden Strahlen zu entgehen, die den Marmorfußboden zu seinen Füßen zerfurchten. Er schlug einen Salto durch einen hohen, bogenförmigen Durchgang.
    Mit titanischer Endgültigkeit schlug hinter ihm eine Tür zu. Er wandte sich um, registrierte die Tatsache, daß er gefangen war, wirbelte wieder herum und hielt sein Ninjato kampfbereit.
    Er war in einer kuppelförmigen Kammer, die sich über vier Stockwerke erstreckte und Säulen und Galerien aus gelbem Stein besaß. Am anderen Ende des Raums saß auf einem Podest vor einer verspiegelten Wand ein alter Mann in einem Rollstuhl. Sein verschrumpelter Körper war in Decken gehüllt. Sein Kopf, der bis auf einen schneeweißen Knoten oben auf dem Schädel kahl rasiert war, hing kraftlos zu einer Seite. Er regte sich, hob den Kopf und sah den Eindringling durch runde Brillengläser an.
    »Sie sind also gekommen«, sagte er mit zittriger Stimme. »Ich wußte, daß meine Wachen Sie nicht aufhalten können. Jetzt haben Sie, was Sie wollten: Niemand wird uns stören. Nur Sie und ein verkrüppelter alter Mann.«
»Sie sind also die Klaue des Drachen.« Der junge Mann sah von dem
    Invaliden zu dem Schwert in seiner Hand. Er warf die Waffe weg. »Die brauche ich nicht«, sagte er. »Mir gefällt die Vorstellung nicht, einen
Invaliden zu verletzen, aber der Gerechtigkeit muß Genüge getan werden.
Deine Zeit ist gekommen, Meisterspion.«
Welke Lippen lächelten. »Ihre Skrupel ehren Sie, David Lung. Aber Sie
müssen meinethalben keine Tränen vergießen. Es stimmt zwar, daß Alter
und Krankheit meinen Gliedmaßen ihre Kraft geraubt haben ...« Er warf die Decken ab. Körper, Arme und Beine steckten in einem
mechanischen Exoskelett aus einer glitzernden Legierung. Er streckte die
Arme aus und erhob sich auf fauchenden Düsen drei Meter in die Luft. »... doch die Technologie des Drachen hat mir alles zurückgegeben, was
ich verloren hatte, und mehr dazu.« Auch er trug einen schwarzen Anzug,
doch auf seiner Brust leuchtete eine gelbe Klaue.
»Du hast kein Anrecht auf diese Technologie!« gab David Lung trotzig
zurück. »Du bist ein Verräter an deinem eigenen Volk und außerdem mein
Feind!«
Der Meisterspion lachte dröhnend. »Mein Volk ist ein Volk von Narren.
Es ist schwach geworden, und sein Rückgrat hat sich zurückgebildet.« Er
landete auf dem Marmorfußboden und stand seinem Gegner mit weit
gespreizten Beinen gegenüber. »Der Drache wird zum Pfad der Eroberung
zurückkehren. Ich werde ihm die gesamte Innere Sphäre als Tribut zu
Füßen legen. Dieser Schwächling von einem Koordinator wird fallen, und
mit ihm das Vereinigte Commonwealth. Bereite dich auf den Tod vor,
Eindringling!«
David kauerte sich in eine gespannte Kampfhaltung. Die Klaue des
Drachen stand offenbar entspannt da, die metallverstärkten Arme hingen
gebeugt an seinen Seiten herab. Er lud scheinbar zum Angriff ein, war aber
bereit, sich zu verteidigen - wenn sein Exoskelett ihm ausreichend
Schnelligkeit verlieh.
Vorsichtig rückte der junge Mann gegen den Uhrzeigersinn vor, was ihn
an die linke Seite der Klaue des Drachen brachte. Der alte Meisterspion
bewegte sich nicht, sondern stand nur da und beobachtete ihn mit einem
amüsierten Lächeln auf dem Gesicht, das noch immer die Brille zierte. Als
der junge Rächer ganz am Rand des Bereichs war, den er aus den
Augenwinkeln noch sehen konnte und sich gerade hinter ihn begeben
wollte, bewegte der Alte sich mit atemberaubender Geschwindigkeit, trat
zur Seite und landete einen seitlichen Tritt gegen Davids Brustkasten, direkt
unter seiner Deckung.
David flog rückwärts und krachte gegen eine beschnitzte Holzsäule.
Während er nach Luft rang, kam die Klaue des Drachen gemessenen
Schritts auf ihn zu, ohne Eile und mit gütigem Lächeln.
Der junge Mann trat mit seinem rechten Fuß zu.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher