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BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos
Autoren: Victor Milan
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machten, fühlte er sich gut. Wie Lady K erkannte er eine grundlegende Wahrheit: Er hatte immer noch die großen Bataillone. Seine regulären Truppen hielten die Gaijin immer noch aus der Stadt fern, wenn auch nur knapp; er konnte dank des K3-Computers, der in seiner Naginata eingebaut war, die Schlacht einigermaßen genau verfolgen. Er war unterwegs zum Kampf um das in Trümmern liegende Straßenkreuz. Wenn er seine Truppen dort erreichte, konnte er ihnen wieder neuen Mut machen, und wenn er sie anspornte, konnte er die Söldner zurückschlagen. Dann konnten sie die Gaijin am östlichen Stadtrand zurücktreiben und schließlich zurückmarschieren, um die Hunde zu zermalmen, die sich in einem billigen Versuch, sich dem Willen des Drachen zu widersetzen, nach Port Howard hineingeschlichen hatten.
    Ein solcher Sieg würde es dem Koordinator sicher ermöglichen, seine feigen Berater zu überstimmen und die Übernahme Townes offen zu unterstützen. Kusunokis Tun hier würde nur der erste Kiesel eines Erdrutsches sein, der vielleicht das gesamte dekadente Vereinigte Commonwealth wegreißen konnte, und die geldgeile Lyranische Allianz dazu.
    Er überquerte eine Hügelkuppe in einem Distrikt von Reihenhäusern und mußte feststellen, daß zweihundert Meter entfernt am Fuß des Hügels ein großer BattleMech ihm den Weg versperrte.
    Er blieb stehen. Die Maschine sah irgendwie vertraut aus. Schockiert erkannte er, daß es der eroberte Atlas war, der monatelang draußen vor dem Verwaltungszentrum gestanden hatte.
    Aber er hatte ein zerschmolzenes Knie! Wie konnte er vor mir hierhergelangen?
Kusunoki saß nicht so sicher im Sattel eines BattleMech, wie er hätte sitzen können. In mancher Hinsicht hatte er die letzten paar Jahre damit verbracht, von seinem Ruf zu leben. Aber er wußte sofort, was geschehen sein mußte: Die nicht besonders beeindruckende Geschwindigkeit des Atlas – die gleiche wie die seiner Naginata – war nicht beeinträchtigt worden. Und er hatte sich mit einem gewissen Maß an Vorsicht bewegt und ein Auge auf Hinterhalte und andere Gefahren gehabt. Wäre er in ein Feuergefecht geraten, wäre der Fuß seines Mech durch eine Schwachstelle in der Straße gebrochen oder hätte er selbst einen Beinaktivator ruiniert, hätte er seine Streitkräfte nie rechtzeitig anspornen können, um die östlichen Verteidigungslinien zu retten.
Wenn der andere MechPilot bereit gewesen war, seine Maschine mit äußerster Waghalsigkeit voranzutreiben, egal, welche Risiken das barg, konnte er Kusunoki durchaus vor sich entdeckt und es trotzdem vor ihm bis hierher geschafft haben.
Woher wußte er, welche Route ich nehmen würde? fragte sich der General. Dann bemerkte er einen kleinen weißen Fleck auf seinem Dreihundertsechziger-Sichtstreifen. Er drehte den Mechtorso, um sich das näher anzuschauen, und sein Verdacht bestätigte sich: Es war eines der einheimischen Kampfflugzeuge, weiß bemalt, mit roter Nase und windschnittig.
Er wandte sich wieder dem Atlas zu. Er stand bewegungslos da. Sein Totenschädelgesicht schien durch seine gewölbte Windschutzscheibe in seine Seele zu starren.
»Geh mir aus dem Weg«, sagte er über den Lautsprecher. »Ich habe keine Zeit für dich.«
Langsam, schmerzhaft hinkte der BattleMech die Straße entlang auf Kusunoki zu. Der General hob die Coventry-SternenfeuerLafette, die 15 Raketen enthielt und in den rechten Arm der Naginata eingebaut war, und feuerte.
Es zeigte sich sein momentaner Mangel an Praxis. Er hatte vergessen, den Neigungswinkel mit einzurechnen. Der Großteil der Salve flog über den Gegner hinweg. Der einzige Treffer riß ein Stück aus der Panzerung im oberen rechten Brustbereich des Atlas, schlug aber nicht durch.
Der Atlas wurde schneller. Schon war er in Mindestreichweite für seine LSR. Er konnte sie abschießen, aber sie würden nicht zünden – was bedeutete, daß sie harmlos von der legendär harten Spezialpanzerung aus Durallex abprallen würden.
Er dankte den Buddhas, daß sein Mech über eine Extremreichweiten-PPK verfügte, die keine Mindestreichweite hatte, hob den linken Arm der Naginata und feuerte.
Blaue Blitze schossen hervor und trafen den Atlas mitten in die Brust. Die große Maschine zuckte kurz zurück, als fühlte sie den Aufprall, dann trottete sie weiter.
Kusunoki hielt den Feuerknopf gedrückt. Der Brustpanzer des Atlas glühte rot, gelb, weiß, begann zu tropfen, begann zu laufen, dann begann er in Wolken zu verdampfen. Die behäbige Maschine rückte
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