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BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos
Autoren: Victor Milan
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Kommandounternehmens jedoch nicht möglich war – brachten ihn um diese Freude. Doch die Leidenschaft war abgekühlt, und jetzt konnte er sie mit gleichmütigem Respekt für ihre Fähigkeiten beobachten.
Sie wirbelte davon, ein schlanker Panther, der aus unerklärlichen Gründen an einen Bären gefesselt war. Sie war unleugbar schön in dem saphirfarbenen Gewand, das sich an sie schmiegte wie ein jugendlicher Liebhaber. Ihre Schönheit beeindruckte ihn nicht, versicherte er sich. Er bemerkte nur ihre mögliche Wirkung auf andere.
Es war alles Teil seines erneuten Lernens, mit Menschen umzugehen.
Die Bahn, der Cassie und Lainies blonder Panzeroffizier folgten, brachte sie genau zum Schlußakkord des Walzers zu dem Tisch mit dem Schwan. Die Hand auf Cassies Rücken begann sich wieder südwärts zu bewegen und hinterließ eine feuchte Spur. Offenbar dachte ihr Besitzer, er hätte heute nacht Glück. Er irrte sich. Wie sehr er sich irrte, war nicht einmal Cassie klar.
Der letzte Akkord des Tanzes hing noch zitternd in der Luft, als die Doppeltür aufflog. Männer, klobig anzusehen in ihrer wattierten Körperrüstung, stürmten herein. Einen Augenblick lang standen sie da und betrachteten die schillernde Menschenmenge durch ihre Helmvisiere. Behandschuhte Hände griffen nach Maschinenpistolen.
Percival Fillington trat vor. »Was soll das?« verlangte er zu wissen.
Bei diesen Worten drehte sich der nächststehende der behelmten, gepanzerten Männer um und feuerte aus der Hüfte eine vollautomatische Salve ab.
3
    Masamori, Hachiman
Distrikt Galedon, Draconis-Kombinat
24. Dezember 3056
Der Graf von Hachiman flog in die Arme seiner überraschten
    Leibwächter. Sie wiederum starben als nächste, als die Eindringlinge planlos in die Menge zu feuern begannen.
» Heros de la chingada!« schrie Cassie.
Sie griff um den Rücken ihres Begleiters herum, riß kräftig an der Verschlußlasche seines Halfters und riß seine Dienstwaffe heraus. Sie hielt sie vor sich und entsicherte sie. Dann stieß sie die Handfeuerwaffe nach vorn, bis sie sich in den Lenden eines Eindringlings bohrte, der keine vier Meter von ihr entfernt stand. Sie zielte über den Lauf, ohne über Kimme und Korn zu visieren, und drückte ab.
Klick. Cassies Abendverabredung hatte die Waffe nicht geladen.
Gleichzeitig hoben Cassie und der Mann mit dem Visier den Blick von der großen, verchromten, halbautomatischen Dienstwaffe. Cassie sah, wie sich blutarme Lippen unter dem Rand des Visiers zu einem Grinsen verzogen. Der Augenblick dehnte sich in Stille wie ein Glasstab, dessen Mitte in der Flamme eines Bunsenbrenners schmolz und dessen Enden dann auseinandergezogen wurden, während sich der heiße Mittelteil zu einem ständig dünner werdenden Faden verjüngte.
Der Faden riß. Behandschuhte vordere Fingerglieder schlossen sich um einen Abzug. Cassie schleuderte ihm die nutzlose Waffe ins Gesicht und machte einen Salto rückwärts über das Büffet, wobei sie Besteck und Geschirr durcheinander warf.
Ihr Begleiter schrie und veranstaltete einen Veitstanz, während auf der Vorderseite seines weißen Frackhemdes karmesinrote Flecken erblühten. Mit durchgezogenem Abzug jagte der Schütze Cassie einen Kugelhagel hinterher.
Percival Fillington war zwar ein Narr, doch er wußte zu sterben. Und so verdiente er sich zum Schluß noch den Respekt Ninyu Kerai Indrahars.
Zu Lebzeiten hatte Ninyu Kerai wenig Verwendung für den Grafen von Hachiman gehabt, doch es bereitete ihm ein grimmiges Vergnügen, seinen Tod zu rächen. In dem Moment, in dem Percy tapfer
– wenn auch nicht allzu klug – den Eindringlingen entgegentrat, drehte der rothaarige Mann in Schwarz seinen Körper im Uhrzeigersinn, um zu verbergen, daß er mit der linken Hand die Waffe an seiner Seite zog. Als Percy fiel, hob Ninyu die Waffe, ließ sich in eine beidhändige Schußstellung fallen und feuerte zwei Schüsse ab.
Er war ein Mann, der Durchschlagskraft der Bremswirkung einer Kugel vorzog. Seine Waffe war eine kurze Sony-Nambu-Pistole von exotischem Kaliber, die spitze Hochgeschwindigkeitskugeln mit Wolframkern verschoß. Solche Munition war äußerst schwer zu beschaffen, da sie dazu diente, selbst die Vollkörperpanzerung der DEST-Kommandos der ISA zu durchschlagen.
Ihre panzerbrechenden Eigenschaften kamen nicht sofort zum Tragen. Die Polymer-Hartschalenhelme und Transpexvisiere, die die Eindringlinge trugen, ließen ihren Hals fast ungeschützt. Ninyu Kerai jagte zwei Salven seitlich in den Hals eines
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