Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

Titel: BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel
Autoren: Donald G. Phillips
Vom Netzwerk:
steuerte den Hermes II geradewegs hindurch. Die Sprengköpfe der Raketen detonierten überall auf der Frontpartie der Kampfmaschine und schüttelten sie durch. Die taktische Schadensanzeige leuchtete in einem alarmierenden Rot. Es gab kaum noch einen Fleck an seinem Kampfkoloß mit intakter Panzerung. Die obere Rumpfpartie war besonders schwer beschädigt.
Vor ihm ragte der Whitworth auf. Seine rotsilberne Bemalung glänzte im Licht der Sonne. Bovos hatte diese Bemalung schon einige Male gesehen, hauptsächlich in Holoberichten. Das war das Farbschema der Ritter der Inneren Sphäre!
Wieso, in Kerenskys Namen, greifen sie uns an? Wir stehen auf derselben Seite!
Der Whitworth lud eine neue LSR-Breitseite nach, als Bovos mit Autokanone, Laser und Flammer gleichzeitig das Feuer eröffnete. Sein Impulslaser durchlöcherte die Panzerplatten auf dem rechten Arm des feindlichen Mechs, während ihn die AK-Granaten am Schulteraktivator vom Rumpf abtrennten. Der Flammer hüllte den Rumpf in einen Feuerball, in dem das Schildsymbol der Ritter Blasen warf und verkochte. Auch Bovos wurde es heiß. Die Innentemperatur des Cockpits stieg enorm an, und im Innern seines Neurohelms schnappte er nach Luft. Die Kühlweste allein verhinderte noch, daß er bei lebendigem Leib gesotten wurde, aber wie lange würde sie gegen diese Hitze bestehen können?
Was dann geschah, kam völlig überraschend. Der Hermes II wurde brutal durchgeschüttelt, als ein PPK-Treffer wie eine Dampframme sein linkes Bein traf. Der Treffer zerschmetterte das Kniegelenk. Bovos versuchte verzweifelt, den Mech aufrecht zu halten, aber das Gyroskop spielte nicht mit. Der Kampfkoloß stürzte nach vorne. Bovos wurde in die Haltegurte geschleudert, die sich tief in seinen Körper gruben. Sein Kopf schlug gegen die Kommkontrollen. Als der Gefechtscomputer und die Monitore ausfielen, schmeckte er Galle.
Das war's. Ich bin tot. Ich habe nicht einen einzigen von ihnen erwischt, und jetzt bin ich dran.
Der metallische Geschmack von Ozon lag in der Luft, und er konnte brennendes Myomer und Kühlflüssigkeit riechen. Er wollte den Kopf heben, um etwas sehen zu können, aber die Kanzel war finster. Durch das Kanzeldach waren nur schemenhaft die Felsen und der Staub der Shimgata Mesa zu erkennen.
Bovos wartete. Es schien eine Ewigkeit. Er wartete auf den Fangschuß, der seinem Leben ein Ende machte. Aber der kam nicht. Benommen den Kopf schüttelnd, schlug er auf die Gurtkupplung und fiel gegen die Kanzelwand.
    Wir sind von Thomas Mariks Rittern der Inneren Sphäre in einen Hinterhalt gelockt und überfallen worden, überlegte er. Aber eigentlich soll das ein ehrenwerter Orden sein, die Besten der Besten und all dieser Müll.
    Während Bovos und seine Lanze abgeschlachtet wurden, mußten die Ritter auch gegen den Rest des Bataillons losgeschlagen haben, was erklärte, warum es ihm nicht gelungen war, Kontakt aufzunehmen.
    Warum sollte Generalhauptmann Marik den Rittern befehlen, seine eigenen Truppen anzugreifen? Greift er das Herzogtum offen an? Warum gerade jetzt?
    Bovos hatte nicht einmal den Hauch einer Antwort, aber sie würde wohl ebenso rätselhaft ausfallen wie die Antwort darauf, warum man ihn allein am Leben gelassen hatte.
2
    Aux-Huards-Ebene, Valexa
Mark Capella, Vereinigtes Commonwealth
    3. April 3057

    Hauptmann Garth Hawkes lehnte sich faul zurück, neigte sein Gla und beobachtete den Schaum auf dem dunklen Bier. Die Taverne, in der er sich einen Platz in der Nähe der Theke gesucht hatte befand sich in den Überresten des Dörfchens Lucille, wenige Kilometer von der Basis seiner Einheit. Die arg gebeutelte Ortschaft, ein kaum beachteter Fleck auf der Landkarte, war eine jener vielen Siedlungen, die es nur mit Mühe und Not geschafft hatten, die drei Jahrhunderte des Krieges seit dem Zusammenbruch des Sternenbunds zu überstehen.
    Hawkes sah sich unter den wenigen Gästen der Kneipe um und dachte über die Stationierung seiner Einheit auf Valexa nach, einer recht nahe an der in letzter Zeit erheblich unruhigen Mark Sarna gelegenen Welt. Es war ein offenes Geheimnis, daß Sun-Tzu Liao seit zwei Jahren auf vielen der Sarna-Welten Unruhestifter beschäftigte. Und deren Erfolg kam auch nicht überraschend, denn viele der dortigen Einwohner betrachteten sich heute noch als Capellaner. Seine Einheit, die 6. Crucis-Lancers, war im Zuge einer größeren Truppenverschiebung in dieses Gebiet hierher gekommen, aber außer endlosen Patrouillen in all die Flecken und Dörfer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher