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BattleTech 23: Black Thorn Blues

BattleTech 23: Black Thorn Blues

Titel: BattleTech 23: Black Thorn Blues
Autoren: James D. Long
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seiner dunklen Stimmung, ohne die Gefühle zurückzudrängen. Er sah über den Tisch auf Myoto, die ihn fest im Blick hatte.
»Es tut mir leid um Ihren Mech«, begann er schließlich. Myoto zuckte mit den Schultern und machte ein schmerzverzerrtes Gesicht. »Es gibt keinen Grund für eine Entschuldigung, Kapitän. Der Mech wurde in Ausübung seiner Aufgabe zerstört.« Rose ruckte. »Sie haben gut gekämpft«, warf Bell ein. Myoto blickte zu ihm rüber und suchte in seinem Gesicht nach einem Anzeichen von Ironie.
Dann fiel ihr Blick auf Rose, der zustimmend nickte.
»Ich mag keine Lobhudelei, aber Ihren Einsatz bei unserer Flucht werde ich gebührend in meinem Bericht erwähnen«, sagte Rose ernsthaft. Myoto lächelte über das Kompliment und wurde rot. »Sie sind nicht mehr die MechKriegerin, die ich einst auf Wolcott kennenlernte.«
»Danke, Kapitän, aber es gibt keinen Grund, mich in Ihrem Bericht zu erwähnen. Ich habe bereits alles, was mir zusteht.«
Rose hob die Tasse zum Gruß, als er sich eines der früheren Gespräche ins Gedächtnis zurückrief. »Sie haben sich also selbst etwas bewiesen, oder?«
»Hai.«
»Und was haben Sie dabei entdeckt?« fragte Rose.
»Perspektiven, Kapitän. Ich habe herausgefunden, daß alles aus dem richtigen Blickwinkel betrachtet werden muß, damit man es korrekt beurteilen kann. Ich habe zumindest den ersten flüchtigen Blick auf die Perspektive erhascht, die ich schon so lange gesucht habe.«
Die drei verfielen wieder in Schweigen, als Rose Myotos Äußerung überdachte.
»Hervorragende Ansicht, Reiza. Ansichten sind die Schlüssel, eine Situation zu betrachten.« Rose rieb mit der Hand über die Tischplatte und stand abrupt auf. Seine düstere Stimmung verflog, als er seinen eigenen Blickwinkel zu dieser Situation fand. Er fühlte immer noch den Verlust seiner Kameraden, aber es bekam einen ganz neuen Sinn.
Badicus und Esmeralda sollten nicht umsonst gestorben sein. Dafür würde Rose sorgen. Ohne noch einen Blick zurückzuwerfen, ging er in seine Kabine. Sie wurden auf Courcheval zusammengehauen, und er hatte ein paar gute Freunde verloren, aber Jeremiah Rose wußte, daß die Black Thorns sich wie Phönix aus der Asche erheben würden.
Die Veteranen vermißte man, doch frisches Blut war bereit, ihre Plätze einzunehmen. Die Black Thorns würde zurückkehren, und alle, von den Kuritas bis zu den Clans, taten gut daran, sich darauf vorzubereiten.
EPILOG
    Söldnergarnisonsanlage
Wolcott, Draconis Kombinat
    6. November 3057

    Rose saß im Krankenzimmer, in jedem Arm ein Bündel. Die Besuchszeit war schon weit überschritten, aber das war kein großes Problem, erst recht nicht für jemanden mit dem entsprechenden Geld, den Fähigkeiten und dem festen Willen. Rose besaß alle drei Eigenschaften.
    Auf der anderen Seite des Raumes begann sich Rachel Rose zu bewegen. Ein Blick auf den Monitor sagte Jeremiah, daß sie aufwachte.
»Wollen Sie denn ewig schlafen, Frau Rose?« fragte er. Rachel rückte in der Dunkelheit. Als sie die Stimme erkannte, drehte sie sich um, so schnell es ihr schmerzender Körper zuließ.
»Was machst du hier?« zischte sie im Dunkeln. »Und wie hast du die Zwillinge hier reinbekommen?«
Rose grinste, bezweifelte jedoch, daß Rachel es in der Dunkelheit sehen konnte. »Nun«, begann er vorsichtig, »ich bin wegen der Zwillinge hier. Und sie sind hier, weil ich eine Menge Leute bestochen habe.«
»Sind sie in Ordnung?« fragte sie mit plötzlich aufkommender Sorge.
»Sie sind putzmunter, Rachel«, antwortete Rose. »Ich habe nur gedacht, sie sollten etwas mehr Zeit mit ihrer Mutter und ihrem Vater verbringen.« Er stand auf und durchquerte den Raum. Auf dem Gang konnte er das Personal hören, das seinen nächtlichen Tätigkeiten nachging.
»Gib sie mir«, sagte Rachel, als sie beide Arme ausstreckte.
»Du kannst einen bekommen«, antwortete er, während er sich über das Bett beugte und das Bündel vom rechten Arm gleiten ließ. »Die Krankenschwester kommt in zehn Minuten und bringt die Kleinen zurück zur Babystation.«
Er setzte sich auf den Rand des Bettes und wiegte das Bündel in beiden Armen. Der Junge war kein einziges Mal aufgewacht, während ihn Jeremiah im Arm gehalten hatte.
»Wir müssen uns ein paar Gedanken über die Namen machen«, flüsterte Rachel.
»Dazu haben wir noch viel Zeit«, sagte Rose leise. Im Augenblick war es nur wichtig, daß die Zwillinge hier waren. Namen schienen unbedeutend.
»Wir sollten uns Gedanken…«
»Nicht jetzt,
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