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BattleTech 20: Die Stunde der Helden

BattleTech 20: Die Stunde der Helden

Titel: BattleTech 20: Die Stunde der Helden
Autoren: J. Andrew Keith
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oderrr?«
    Alex wich McCalls Blick aus. »Wohl nicht.« »Na, dieser Kampf heute hat wenigstens eins erreicht, wenn dir das klar wurrde. Bei der nächsten Übung errwarte ich eine bess’rre Leistung, Alex. Laß mich nae hängen. Und laß auch deinen alten Vaterr nae hängen. Verstehen wirr uns?« »Ja, Sir.«
    »Guht. Dann war es das für nu.« McCall warf einen Blick auf die altmodische Wanduhr zwischen der Tür und dem gravierten Familienwappen der McCalls auf einem im Schottenmuster bemalten Brett, das der einzige Wandschmuck des kleinen Zimmers war. »Du hast grrad noch Zeit tae duschen und dich umzuziehn, bevor die MSB kommt. Verrpaß sie nicht, Laddie.«
    »Bestimmt nicht, Sir.« Alex verglich die Zeitanzeige seines Armbandcomps mit der Wanduhr, bevor er die Kühlweste von der Stuhllehne nahm, salutierte und McCalls Büro verließ. Nach dem Debakel bei der Übung wollte er auf keinen Fall zu spät zur Magnetschwebebahn in die Hauptstadt kommen. Sein Vater war unterwegs, und Alex sollte ihn morgen bei einer wichtigen Zeremonie vertreten. Wenn er die versäumte…
    Als er die Kadettenkaserne erreichte, brütete Alex noch immer vor sich hin. Er war es gewohnt, ganz oben zu stehen, in jedem Kurs und bei jeder Übung als Bester seiner Kadettenklasse abzuschneiden, aber in den letzten Wochen war der Tenor der Ausbildung von normalen Operationen auf diese schwierigeren Führungsprüfungen verlagert worden, und er wurde immer unsicherer. In letzter Zeit schien ihm nichts mehr zu gelingen. Heute war es schon schlimm genug gewesen, aber in der vorigen Woche, als er versucht hatte, gegen heftige Gegenwehr den Tay zu überqueren, hatte er ein wahres Desaster erlebt. Diese Fehlschläge kosteten ihn zunehmend Selbstvertrauen, und das hatte noch mehr Fehler zur Folge. Was ich mache, mache ich verkehrt, dachte er wütend. Ich bin einfach nicht dafür geeignet, egal was McCall meint.
    Er bemerkte die beiden Kadetten kaum, die ihn begrüßten, als er den Gang entlang zu seiner Kammer ging, und wahrscheinlich hätte er auch auf seinen Kammergenossen nicht reagiert, hätte sein Freund nicht die Tür aufgemacht und sich direkt vor ihm aufgebaut. »Aye, Laddie, du siehst aus wie nach einerr rright heftigen Abrreibung!« Davis Carlyle Clay, frisch gewaschen und in der grauen Ausgehuniform der Kadetten, ahmte McCalls Akzent perfekt nach. Er betrachtete Alex mit einem schiefen Grinsen, das seinen frischen Charme noch unterstrich, und ließ den gespielten schottischen Akzent fallen, als Alex wortlos vorbeidrängte. »Ich wollte gerade im Krankenrevier nachfragen, ob jemand mit schweren Sitzschwierigkeiten eingeliefert worden ist.«
    Alex’ einzige Antwort war ein Grunzen, während er das Hemd über den Kopf streifte und ein Handtuch aus dem Schrank nahm. Er war nicht in der Stimmung für Davis Clays rauhen Humor.
    Aber Clay ließ nicht locker. Er folgte Alex in den Waschraum, den sie mit ihren Nachbarn Farquhar und Galleno teilten. »He, komm schon, Mann, sag was! Auld Mac hält dich ‘ne volle Stunde länger da, und du grunzt mich nur mal eben an? Laß Dampf ab, um Blakes Willen!« Clay lachte. »Wenn ich eine Begegnung mit der Schottischen Inquisition hinter mir hätte, würde ich keine Gelegenheit auslassen, mein Leid zu teilen. Was hat er gesagt? Natürlich nur, was du verstanden hast, die zehn Prozent in annäherndem Deutsch.« Er grinste.
    »Dave, ich will nicht darüber reden, okay?« wehrte Alex müde ab. »Ich bin spät dran, und ich bin überhaupt nicht in der Stimmung für diesen… Blödsinn.«
    Clay fuhr zurück, als hätte er eine Ohrfeige erhalten. Dann zuckte er die Schultern. »Schon gut, Alex. Wenn du meinst. Sorry.« Seine Stimme war tonlos, neutral, aber in seinen Augen stand Schmerz.
    Als Alex die Tür der Duschkabine schloß und den Sonarstrahl einschaltete, war er noch mißmutiger als vorher. Er kannte Davis Clay, so lange er denken konnte, und sie waren fast von Anfang an die besten Freunde gewesen. Der andere war sechs Jahre älter als er, und seine lockere, respektlose Art stand in krassem Gegensatz zu Alex’ nachdenklichem Wesen, aber sie hielten zusammen wie Pech und Schwefel.
    Bis jetzt. In letzter Zeit waren die Witze seines Freundes etwas zu spitz für Alex’ Geschmack, zu treffsicher. Er hielt seit Wochen Distanz zu Clay, und der war offensichtlich bedrückt über die Wand, die zwischen ihnen entstanden war.
    Alex hatte diese Wand nicht gewollt. Er wußte nur nicht, wie er verhindern sollte, daß sie
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