Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Basis Alpha

Basis Alpha

Titel: Basis Alpha
Autoren: Daniel F. Galouye
Vom Netzwerk:
»Halluzinationen?« fragte er. »Eine Ablenkungstaktik, um die Flotte zu schützen?«
    Aber Ferguson war zu dem bewußtlosen Mann hinübergegangen. Er deutete auf die Bißwunde am Knöchel.
    »Hank ist tot«, sagte ein Kollege des Mannes. »Hal, Joe und Garrett hat es ebenfalls erwischt. Armer Hank! Er hatte eine irrsinnige Angst vor Schlangen. Nur deshalb hat er sich für den Raum gemeldet. Und nun hat es ihm doch nichts genützt.«
    Dwyer unterbrach die Stille. »Alle Mann zurück an die Stationen. Wir sind mitten in einem Kampf. Hewitt, lassen Sie die Verletzten auf die Krankenstationen bringen und sorgen Sie für Ersatz. Verdunkelt die Lichter wieder, damit wir den Radarschirm besser sehen.«
    Aber auch die feindliche Flotte war verschwunden.
    Einer der Radartechniker rief: »Draußen treibt ein feindliches Schiff.«
    Ferguson fühlte sich erleichtert, als er das verbeulte, hilflose Schiff sah. Zumindest war die Flotte keine Halluzination gewesen.
    Das kugelförmige Ding rollte immer wieder um seine eigene Achse, während es auf das Flaggschiff zutrieb. Es war fast in zwei Hälften gespalten.
    Als sich das Wrack der Antares auf hundert Fuß genähert hatte, sandte man einen Abwehrstrahl aus, der es endgültig spaltete.
    Ferguson zuckte zusammen. Im Innern war nichts – absolut nichts.
     
    *
     
    Der »Kampf« hatte fast den ganzen Vormittag gedauert. Eine Stunde nach seinem unrühmlichen Ende nahm Ferguson sein Mittagessen in der Messe ein. Niemand erwähnte die Attrappen. Niemand sprach über die vierzehn Männer, die an Schlangenbissen gestorben waren.
    Ferguson zwang sich, nicht mehr an dieses unverständliche Ereignis zu denken. Aber es gelang ihm nicht. Dazu kam der Fall der Nova Hurler . Das Schiff gehörte zur achten Division. Während des Kampfes war es plötzlich außer Kontrolle geraten. Die Psi-Verbindung zu den anderen Schiffen riß ab. Das Flaggschiff der Division hatte nach dem Kampf die hilflose Nova Hurler ins Schlepptau genommen. Noch jetzt hörte Ferguson den Bericht von Divisionskommandant Burke:
    »Wir öffneten die Luftschleuse. Sofort drangen uns Eiskristalle entgegen. Die Luke war mit Wasser gefüllt. Jedes freie Fleckchen des Schiffes überschwemmt! Es war ein entsetzlicher Anblick, Admiral.«
    Schlangen auf der Antares! Wasser in der Nova Hurler! Und ein weiteres Schiff der dreizehnten Division berichtete von Skorpionen, die ebenso schnell verschwanden, wie sie erschienen waren.
    Der Feind mußte Psi-Fähigkeiten haben, gegen die die Menschen nichts ausrichten konnten. Einen Augenblick dachte er an McAdams und seinen Glauben. Er tat den Gedanken mit einem Lächeln ab. Mit einem schwachen Lächeln.
     
    *
     
    In der Kommandozentrale sah sich Ferguson die Verlustliste an. Und er wurde blaß: elfhundertzweiundachtzig von zweitausend Schiffen verloren!
    Und in sechs Stunden hatten sie erst die Hälfte des Weges hinter sich.
    Es war hoffnungslos. Der winzige Bruchteil, der durch den Wirbel kam, war nicht in der Lage, Ulysses zu verteidigen.
    Goddard kam zu ihm und warf einen Blick auf die Zahlen. Er sagte nichts. Aber Ferguson bemerkte, daß er tief einatmete.
    Der Admiral runzelte die Stirn. »Die Liste bleibt geheim. Ich hoffe, Sie richten sich danach.«
    Goddard sah seine Hände an. »Ich – ich finde, man müßte Dwyer Bescheid sagen. Nur für den Notfall.«
    Ferguson spürte eine gewisse Feindseligkeit bei dem Psi-Techniker. »Gestern waren Sie noch der Meinung, daß ich das Richtige täte. Heute ...«
    »Wir machen alle Fehler.«
    »Und heute möchten Sie Dwyer mit dem Hauptquartier verbinden.«
    »Das habe ich nicht gesagt. Ich muß nur an das denken, was geschehen ist ...« Goddard schwieg eine Zeitlang. »Foltz, der Kommandant der Nova Hurler , war mein bester Freund. Wir haben einmal einen Monat auf einem Rumpfteil der Wild Comet verbracht, bis endlich Rettung kam.«
    Ferguson packte den Techniker an den Schultern. »Jetzt ist es zu spät zur Umkehr, Commander. Es würde sechs Stunden dauern, bis wir abgebremst hätten. Andererseits haben wir in fünf Stunden die Hälfte des Weges hinter uns.«
    »In anderen Worten – der schnellere Weg führt geradeaus?«
    Der Admiral nickte.
    »Aber Dwyer ...«
    »Dwyer kann überhaupt nichts tun. Sehen Sie, Goddard, Sie haben sich entschieden. Jetzt bekommen Sie Angst und wollen alles rückgängig machen. Ich habe auch Angst. Aber ich bin nicht so naiv, daß ich mir von einem Kommandowechsel etwas verspreche.«
    »Glauben Sie immer noch,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher