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Barry Trotter und die schamlose Parodie

Titel: Barry Trotter und die schamlose Parodie
Autoren: Michael Gerber
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Schlepptau, von dannen.
    Lon schaufelte sich eine Handvoll Ameisen in den Mund, so dass nur noch »SCHEI« auf dem Teppich stand. »Bäh«, sagte er und streckte die Zunge raus.
    »Genau«, erwiderte Barry.

Kapitel zwei
Der Schlächter von Hogwash
    Nachdem sie die unflätigen Ameisen wieder eingefangen hatten, verließen Barry und Lon Bumblemores Arbeitszimmer. Sie achteten darauf, dass die Tür auch wirklich zu war — das letzte Mal, als Sparky entwischt war, lag der Großteil des Hauses Muffelpuff hinterher in Schutt und Asche. Dafür, dass sie größtenteils aus verschimmelten Felsblöcken bestanden, brannten diese alten Schlösser erstaunlich gut.
    Zum Glück waren die meisten der diebischen Fledermäuse inzwischen eingedöst, und die wenigen, die noch wach waren, hatten genug damit zii tun, Zigaretten zu rauchen, auf cool zu machen und sich gegenseitig zu beklauen. Auf Zehenspitzen schlichen Barry und Lon vorbei und überließen sie ihren kleinen Kabbeleien.
    Wie die Leser von >Barry Trotter und der Pinkelpott des Schreckens« 4 bereits wissen, verrichtete Bumblemore seine Notdurft häufig in einer erstaunlich lebensechten Porzellannachbildung von Barrys Kopf. Bumblemore hatte den Topf in den Flur gestellt, damit ein Hauself ihn leeren konnte, und wie ferngesteuert stieß Lon mit dem Schienbein dagegen, so dass er die Treppe hinunterfiel, zerschellte und seinen Inhalt verspritzte. Die aufgescheuchten Fledermäuse stürzten sich auf sie. »Lauf!« brüllte Barry.
    Etwas weiter den Flur hinunter entdeckte er eine Tür, die einen Spalt offen stand. »Schnell, da rein!« rief er, und Lon folgte ihm — eine Entscheidung, die beide auf der Stelle bereuten.
    »O Gott!« sagte Barry. »Ausgerechnet!« Es war die gefürchtete Toilette des Südflügels, die Bleibe eines der ungeliebtesten Geister von Hogwash, der Furzenden Fanny.
    »Wer ist da?« rief eine zittrige Piepsstimme aus einer der Kabinen. Die übelriechenden Gase aus Fannys gespenstischen Gedärmen verpesteten die Luft.
    »Ohhh«, stöhnte Fanny, als die nächste Salve sich sprotzend Bahn brach. »Geht weg, mir geht’s gar nicht gut.«
    »Puuh«, rief Lon und hielt sich die Nase zu.
    »Pups«, antwortete Fanny.
    »Fanny, was immer du da isst, hör auf damit!« brüllte Barry, wobei er nur durch den Mund atmete. In einer Art Morsealphabet der Beschränktheit rammten die Fledermäuse ihre winzigen Leiber von draußen gegen die Tür.
    »Schrei mich nicht an. Alle hassen mich (frrrz), aber ich kann doch nichts dafür«, greinte Fanny. »Ich hab eine Laktose-Intoleranz (brrrap).« Fanny war 1952, in ihrem ersten Jahr an der Schule, gestorben, nachdem ein paar Silverfish—Siebtklässler ihr eines Abends Unmengen von Käse unters Essen gemischt hatten. Als sie, von Krämpfen geplagt, vor ihren Schöpfer trat, schwor sie Rache, und jeder der drei Übeltäter wurde von einer rätselhaften sichtbaren Gestankswolke, die ihm überallhin folgte, in den Wahnsinn getrieben. Kein Windstoß konnte sie verscheuchen, keine Seife das schweflige Signet abwaschen, das Fannys unglückselige Eingeweide hinterlassen hatten — der Tod war die einzige Erlösung. Nachdem ihre Peiniger sich umgebracht hatten, zog Fanny in die Toilette ein, in der sie ihren letzten Atemzug getan hatte. Seitdem war es unter den Rüpeln der Schule ein beliebter Streich, Schulanfänger bei Fanny einzuschließen.
    Langsam verebbte das Trommelfeuer der Fledermäuse. Barry öffnete die Tür einen Spaltbreit und ließ ein wenig herrlich frische Luft herein. Weit und breit war niemand zu sehen.
    »Okay, Lon. Lass uns gehen«, sagte er. »Bis dann, Fanny.«
    »Keiner mag mich ...«, jammerte Fanny. Der Rest des Satzes ging in einem gewaltigen Furz unter.
    Als Lon und Barry um eine Ecke bogen, standen sie plötzlich vor einer der bizarrsten Bewohnerinnen Hogwashs, der halbverwilderten Mrs. McGoogle. Einst war sie die Hauslehrerin von Grittyfloor und ein verdienstvolles Mitglied des Lehrkörpers gewesen, doch die endlose Folge dramatischer Ereignisse, die Trotter und seine Kumpane in Hogwash losgetreten hatten, hatte McGoogle aus dem Gleichgewicht gebracht und zu ihrer hochgradigen Verwahrlosung geführt. Infolge des seit Jahren andauernden Drunter-und-Drübers — angefangen mit Lord Valumarts wiederholten ungeschickten Versuchen, Barry zu erledigen, über die ständigen dummen Streiche von Ferd und Jorge Measly bis hin zu dem Aufkreuzen der ungewaschenen Menschenmassen vor den Toren der Schule — hatte sie
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