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Baccara Exklusiv Band 23

Baccara Exklusiv Band 23

Titel: Baccara Exklusiv Band 23
Autoren: Karen Leabo Shawna Delacorte Ann Major
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der seine Sexualität voll auslebte.
    Ein weiterer Schauer durchfuhr Nina. Sie war Steve noch nicht einmal begegnet, und schon sorgte er dafür, dass sie sich nervös und unbehaglich fühlte, auf eine Art, die sie noch nie zuvor erlebt hatte und in keiner Weise verstand.
    Wieder sah sie zu der Zeichnung hinüber, und ein Gefühl von Traurigkeit überkam sie. Einen kurzen Moment lang fragte sie sich, wie es sein mochte, so offen und frei zu sein, seine eigene Sexualität so zu akzeptieren, Dinge zu erleben, von denen sie nur gelesen hatte, die sie sich nicht einmal vorstellen konnte, Dinge, die ihr niemals erlaubt sein würden.
    Sie erinnerte sich an eine Zeit, die fast zwölf Jahre zurücklag, eine Zeit, die für sie die Hölle auf Erden gewesen war. Mit einem Mal wurde sie ganz blass und begann zu zittern. Der Magen drehte sich ihr um, ihre Kehle zog sich zusammen und wurde trocken.
    Sie schüttelte den Kopf, um diese Gedanken loszuwerden. Was hatten dieser Raum und sein Bewohner an sich, das so schmerzhafte Erinnerungen in ihr weckte? Sie strich leicht mit den Fingerspitzen über die Decke auf dem übergroßen Bett, bevor sie die Hand schnell zurückzog. Ein weiterer Schauer durchfuhr sie. Sie drehte sich um und verließ das Zimmer, flüchtete fast.
    Obwohl sie Steve Danforth nie gesehen hatte, brachte er nicht nur schmerzliche Dinge aus ihrer Vergangenheit an die Oberfläche, sondern ließ auch ganz fremde Gefühle in ihr aufsteigen, so neu und anders, dass sie nicht einmal wusste, was es damit auf sich hatte.
    Edith Haggarty lachte, als sie nach der Zeichnung im Schlafzimmer und den Fotos im Gästezimmer fragte. "Es tut mir Leid, Nina", entschuldigte sie sich dann. "Ich wollte mich nicht über Sie lustig machen. Es ist nur so, dass diese Dinge schon so lange hier sind, dass ich sie gar nicht mehr bemerke. Die Fotos im Gästezimmer sind Mr. Danforths Vorstellung von einem Witz."
    Nina war verwirrt. "Ein Witz?"
    "Mr. Danforth hatte eine alte unverheiratete Tante, die vor einigen Jahren gestorben ist. Sie war der Inbegriff von prüde und anständig. Dauernd hatte sie etwas an ihm auszusetzen. Als sie das zweite Mal nach Seattle kam, um ihn zu besuchen, kaufte er diese Fotos und hängte sie ins Gästezimmer."
    Edith schmunzelte, als sie sich daran erinnerte. "Die Tante war so schockiert vom Anblick all dieser nackten Frauen, dass sie nur zwei Tage blieb statt eine Woche. Ganz besonders empörend fand sie das Bild, das dem Bett gegenüber hängt, das von dem Mann und der Frau. Mr. Danforth hat das extra genau dort aufgehängt, damit seine Tante es als Erstes morgens und als Letztes vor dem Einschlafen sehen konnte. Vor ihrer Abreise erklärte sie noch, dass der nackte Körper einer Frau nicht für die Augen eines so jungen Mannes wie Mr. Danforth bestimmt wäre und dass es ein Verstoß gegen jede Art von Moral und Anstand wäre, wenn ein nackter Mann und eine Frau sich zusammen für ein Foto zur Schau stellten."
    Nina schmunzelte ebenfalls, als sie sich vorstellte, wie die Frau aufgebracht aus dem Haus gestürmt war. "Aber was ist mit der, äh, ungewöhnlichen Zeichnung im Schlafzimmer?"
    "Oh, die." Edith winkte ab, als wäre dieses Bild völlig unwichtig. "Es ist eine Originalzeichnung von diesem Aberdeen-Menschen, Sie wissen schon, derjenige, der die große Ausstellung im Kunstmuseum hatte. Soweit ich gehört habe, ist sie sehr wertvoll. Er ist ein Freund von Mr. Danforth. Eines Abends während einer Party ging er in Mr. Danforths Büro hinauf, setzte sich an den Arbeitstisch, zeichnete das und signierte es. Mr. Danforth hat es rahmen lassen und über die Bar im Erdgeschoss gehängt. Aber seine derzeitige Freundin hat sich so sehr darüber beschwert, dass er es schließlich in sein Schlafzimmer gebracht hat."
    Edith senkte die Stimme zu einem Flüstern. "Ich glaube, sie war eifersüchtig auf diese Zeichnung. Die erregte nämlich mehr Aufmerksamkeit als sie. Ich weiß nicht, wie sie damit fertig wird, dass das Bild nun im Schlafzimmer ist …" Sie brach ab, als ihr aufging, dass sie vielleicht zu viel über ihren Arbeitgeber ausplauderte.
    Nina spürte, wie sie rot wurde. "Sie sagten, seine derzeitige Freundin. Wechselt er sie oft?"
    "Nicht mehr so wie früher. Als er noch in dem anderen Haus wohnte, nachdem seine Frau gestorben war …"
    "Seine Frau ist gestorben?", fragte Nina schockiert.
    "Oh ja. Das war so tragisch. Mr. Danforth war erst ungefähr ein Jahr verheiratet, als seine Frau bei einem Autounfall ums
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