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Avanias der Große

Avanias der Große

Titel: Avanias der Große
Autoren: Daniel Imran
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Macht eines Gottes. Er kann Tote zum Leben erwecken.“, ertönte eine Stimme aus der Menge. Bronanis lachte. „Ich bitte euch, das sind doch billige Schauspielchen. Das Mädchen ist doch nur scheintot gewesen. Und der Vater des Mädchens war doch ein Bekannter dieses selbsternannten Gottes.“
    „ Das ist eine Lüge!“, schrie Tionakis. Bronanis hob seine Arme, um das Volk zurückzuhalten. „Ihr kennt ihn doch nicht wirklich! Und seine Worte sind gefährlich. Unser erhabener König möchte nur mit ihm reden. Vielleicht bringt er ihn ja zur Vernunft.“
    Bronanis gab den Soldaten mit seiner linken Hand ein Zeichen. Die Soldaten ergriffen Dinjakis. Der schweigsame Prediger wehrte sich nicht. Die Menschenmenge wunderte sich, warum Dinjakis jetzt nichts zu seiner Verteidigung sagte.

Intriganten

    Sassanias stand immer noch erstarrt dort. Da war nun sein Sohn nach Hause gekommen und seine aufmüpfige kleine Tochter zeigte offen ihre Abneigung gegen ihren älteren Bruder, den sie doch kaum kannte. Was sollte er jetzt tun? Er wies Avanias zu sich in eine Ecke. Lumkin und Nandia blieben im Hintergrund, sie konnten die beiden Männer nicht hören.
    „ Das war doch Magria. Sie ist fast schon eine Frau.“
    „ Du musst ihr verzeihen. Nein, sie ist immer noch ein Kind. Du weißt ja, wie die Kinder sind.“
    „ Wenn du erlaubst, dann spreche ich mit ihr.“
    „ Ach, das hat noch Zeit. Ruhe dich erst einmal aus! Lass uns ein Mahl für dich zubereiten und den heutigen Abend feiern. Dies wird bestimmt auch deine Mutter aufheitern.“
    Avanias lächelte. Er nickte. „In Ordnung. Aber ich will jetzt zu Magria und mit ihr reden. Ich komme danach.“
    Aufhalten konnte der König ihn nicht. Sassanias spürte etwas. Ein übles Gefühl überkam ihn. Er wusste, Avanias sollte lieber nicht zu Magria gehen. Jedoch dachte er jetzt mehr an seine Frau, seine Frau, die wieder in einen labilen Gesundheitszustand zurückgefallen war. Er hörte ihr Keuchen. Nebenbei nickte er dem Sohn zu, gab ihm sein Einverständnis und eilte sofort zum Bett von Lalindria. Nandia und Lumkin standen immer noch weit auseinander. Sie waren zu schüchtern, um ein Gespräch zu beginnen. Avanias musterte diesen Jungen, dessen Namen ihm jetzt schon nicht mehr einfiel. Was hatte ein einfacher Junge aus dem Volk hier zu suchen? Ach, er war doch sein Freund. Zumindest würde er das nun werden.
    Avanias stand an der Tür, sein Haupt Lumkin zugewandt. „Möchtest du hier bleiben?“
    Lumkin wollte dort bleiben, nur konnte er das nicht offen sagen. „Ich begleite dich.“
    Der Schmied bewegte sich auf Avanias zu. Jetzt erst merkte Avanias, wie übel dieser Junge stank. Er hob seinen linken Arm. „Nein, bleib hier. Ich will allein zu meiner Schwester. Du kannst dir ein Bad nehmen. Ich komme später wieder.“
    Avanias verschwand hinter der Tür. Lumkin drehte sich zu Nandia um, sie schaute verlegen auf den Boden. Beschämt machte der junge Mann kehrt, zu beschämt, um die zierliche Prinzessin ansprechen zu können.

    „Welch ein entzückendes Kind!“
    Mischtes konnte kaum sein Glück fassen. Er musste vor Freude lachen. Er lachte so laut, man hätte ihn sogar bis nach Avania hören können. Diese mandeläugigen Mentschaken waren unberechenbar so wie ihr König selbst. Sarafie zuckte vor Angst zusammen. Mischtes befühlte Sarafies Haar. Er roch daran. „Welch herrlicher Geruch! Ja, Ihr müsst die Tochter des Böntschakis sein.“
    Die Soldaten standen hinten. Mischtes hob seinen Arm und wies sie an, sich weiter zu entfernen. Er schritt die Treppen hinauf zu seinem Thron und setzte sich darauf. Er nahm einen Schluck aus dem Becher des Mundschenks. Nun musterte er das Mädchen. „Ich frage mich, wie dumm Böntschakis sein muss, dass er Euch über diese Route reisen ließ. Wahrscheinlich dachte er, wir hätten Angst vor ihm und sein Volk. Wenn ich überlege, stimmt das wohl auch.“
    Er lachte wieder.
    Die palparische Prinzessin hob ihr Haupt an. Sie schaute direkt zum König auf. Mischtes verstummte. Er zupfte nachdenklich an seinem Ziegenbart. „Euch wird nichts geschehen. Ihr braucht keine Angst zu haben. Nur weiß ich noch nicht, was ich mit euch machen soll. Das wird schwierig.“
    „ Lasst mich weiterziehen nach Moighesia und ich werde meinem Vater nichts hiervon erzählen. Es ist nichts geschehen.“
    „ Ich soll Euch einfach so ziehen lassen? Nein! Ihr seid, verzeiht mir, wenn ich das so sage, eine gute Beute. Ich wäre zu dumm, wenn ich Euch einfach so
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