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Autoren: Unbekannter Autor
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Sie...?«
    »Die Waffen befinden sich inzwischen allerdings in israelischer Hand.«
    Rosenberg starrte Joseph fassungslos an.
    »Ich finde es durchaus angemessen, daß gerade Sie, wenn auch gegen Ihren Willen, zum Schutz meines Volkes beigetragen haben, das Ihr Vater mit allen Mitteln zu vernichten versuchte.« Ephraim warf ein paar Schaufeln von der Ladefläche des Lastwagens. »Los! Aufheben!« Er warf weitere Schaufeln zu Boden. »Jeder nimmt eine Schaufel. Und dann an die Arbeit.«
    Halloway erbleichte. »Was sollen wir mit diesen Schaufeln?«
    »Eine Grube ausheben. Eine große, tiefe Grube.«
    »Sind Sie wahnsinnig geworden?«
    »Waren etwa Ihre Väter verrückt, als sie Juden zwangen, Gruben für die Leichen anderer Juden auszuheben? Oder finden Sie es nach wie vor vollkommen gerechtfertigt, Juden zu vernichten? Sprechen Sie nur von Wahnsinn, wenn die Henkersknechte hingerichtet werden? Los! Nehmen Sie schon Ihre Schaufeln!«
    Zögernd traten die Männer vor.
    »Wir werden die Grube hinter dem Haus ausheben, wo man sie von der Straße nicht sehen kann«, erklärte Ephraim. »Sicher fragen Sie sich alle, was wir mit Ihnen vorhaben, wenn die Grube fertig ist. Werden wir Sie zwingen mitanzusehen, wie Ihre Väter getötet werden, um Sie dann ebenso zu erschießen, wie Ihre Väter die Männer exekutieren ließen, die die Gruben ausgehoben hatten? Wir werden Ihnen dasselbe Angebot machen, das Ihre Väter ihren Opfern gemacht haben. Wenn ihr uns helft, lassen wir euch laufen. Hebt erst mal die Grube aus. Dann wird euch nichts geschehen. Wie sehr liebt ihr eure Väter? Das ist eine Frage, mit der sich während des Dritten Reiches viele Juden konfrontiert sahen. Wenn mein Vater sowieso dem Tod geweiht ist, wäre es dann kein sinnloses Opfer, mich zu widersetzen und ihm in den Tod zu folgen? Wäre es nicht wesentlich vernünftiger, mit den Henkern gemeinsame Sache zu machen und sich dadurch vielleicht das Leben zu erkaufen? Ein äußerst interessantes Dilemma. Wenn Sie sich weigern, die Grube auszuheben, werden wir Sie erschießen. Wenn Sie uns helfen...?« Ephraim hob in einer vagen Geste die Hände. »Sie sollen am eigenen Leib verspüren, was wir damals mitgemacht haben. Es wird Ihnen sicher eine Lehre sein.«
    21
    Erika ging hinter einem kleinen Pavillon in Deckung und beobachtete die Rückseite des Hauses. Die zwei alten Männer, die den Wachposten in den Geräteschuppen gezerrt hatten, waren nicht mehr zu sehen; vermutlich hatten sie über einen Hintereingang die Villa betreten. Statt dessen bemerkte Erika nun weiter hinten zwei weitere alte Männer, die einen anderen Wachposten hinter die Garage schleppten. Kurz darauf tauchten sie wieder hinter dem langgestreckten Bau auf und rannten, ihre Uzis im Anschlag, auf die Rückseite der Villa zu.
    Erika drehte sich zu Saul um, der ihr hinterhergekrochen war. Sie hob warnend die Hand und deutete auf die Rückseite des Hauses. Da sie Drew und Arlene nirgendwo sehen konnte, nahm sie an, daß sie in einem weiten Bogen um die Villa herum schlichen, um sich dem Haus von der anderen Seite zu nähern. Erika hoffte, daß ihnen nicht entgangen war, daß sich noch andere Fremde in unmittelbarer Nähe des Hauses herumtrieben.
    Zu den zwei alten Männern hinter dem Haus hatten sich inzwischen zwei weitere alte Männer gesellt. Sie eilten ins Haus. Geduldig wartete Erika auf eine Gelegenheit, sich der Villa erneut zu nähern.
    Ihre Geduld entpuppte sich als weise Voraussicht. Wenig später kamen nämlich die vier mit Uzis bewaffneten Männer wieder aus dem Haus und rannten um das Gebäude, um sich ihren Kameraden am Vordereingang anzuschließen.
    Jetzt! Erika rannte auf die Rückseite der Villa zu, drückte sich gegen die Wand und spähte durch eine Fliegengittertür ins Innere. Sobald Saul sie eingeholt hatte, öffnete sie die Tür und betrat das Haus.
    Ihr Blick fiel auf eine Treppe, die rechts von ihr in den Keller hinabführte. Direkt vor ihr gelangte man über drei Stufen zu einem kurzen Flur. Während Saul in den Keller hinabstieg, betrat Erika den Flur, in dem es nach Braten und frisch gebackenem Brot roch. Der Flur führte in eine geräumige Küche, auf deren Boden zwei Männer in Bedienstetenkleidung lagen. Aus dem Hals eines jeden ragte ein kleiner Betäubungspfeil.
    Erika lief ein kalter Schauder den Rücken hinunter. Als Saul wieder aus dem Keller kam, betrat sie durch eine Schwingtür einen weiteren Flur, der länger und breiter war; an seinen Wänden hingen mehrere
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