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Autoren: Unbekannter Autor
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zurück.«
    »Ich habe mich bereits damit abgefunden, daß meiner tot ist.«
    »So schnell gebe ich nicht auf«, entgegnete Halloway. »Und selbst wenn Sie recht haben sollten? Wenn Ihr Vater und meiner und die Väter aller anderen tot sein sollten? Wollen Sie die Angelegenheit einfach auf sich beruhen lassen?«
    »Eines können Sie mir glauben: Dafür sollen diese Schweine büßen!«
    »In diesem Fall gilt es, einen gemeinsamen Schlachtplan zu entwerfen.«
    Kessler trat rasch vor. »Haben Sie diesbezüglich schon konkrete Vorstellungen?«
    »Selbstverständlich. Möglicherweise ist Ihnen bisher entgangen, daß Sie keineswegs der einzige in dieser Runde sind, der von Zweifeln befallen war, was die Teilnahme an diesem Treffen betrifft. Zwei von uns sind dem Treffen nämlich ferngeblieben. Und in gewisser Hinsicht waren gerade dies die wichtigsten Mitglieder der Gruppe.«
    Kessler ließ verdutzt seinen Blick über die Anwesenden gleiten, und dann plötzlich begriff er.
    »Für die erfolgreiche Durchführung des Plans, den ich Ihnen vorschlagen wollte, ist ihre Teilnahme geradezu unerläßlich«, fuhr Hallowy fort.
    Kessler nickte.
    Seth und Eiszapfen.
    10
    Sydney, Australien. Juni. Die St. Andrew's Cathedral, deren Grundstein im Jahr 1819 gelegt worden war, erschien ihm genauso beeindruckend wie im Reiseführer beschrieben. Kessler durchstreifte das Halbdunkel ihres hallenden Inneren, begutachtete die gewölbte Decke, bewunderte die bunten Glasfenster und schlenderte wieder nach draußen. Gegen das schmerzhafte helle Sonnenlicht anblinzelnd, stieg er die breite Treppe zum Gehsteig hinunter. Er begab sich zur Town Hall in der George Street, die laut Reiseführer für Konzerte und Kongresse verwendet wurde. Nachdem er sich davor so lange aufgehalten hatte, wie angebracht erschien, schlenderte er zur nächsten Straßenecke weiter, winkte sich ein Taxi heran und ließ sich zu einem der zahlreichen asiatischen Restaurants fahren, für die Sydney berühmt war. Er war dort mit einem Geschäftspartner verabredet und suchte das Lokal absichtlich früher als vereinbart auf, um vorher noch telefonieren zu können. Er wählte die Nummer, die Halloway ihm gegeben hatte.
    Eine Männerstimme meldete sich. »Bondi Beach Surfund Tauch-Shop.«
    »Könnte ich bitte Mr. Pendleton sprechen?«
    »Den Sohn oder den Vater?«
    »Das ist egal.«
    »Ich bin der Sohn.«
    »Mr. Pendleton, haben Sie in Australien Eiszapfen?«
    Darauf trat für einen Moment drückendes Schweigen ein, so daß Kessler dachte, die Verbindung wäre unterbrochen. »Mr. Pendleton?«
    »Wer ist da?«
    »Ein Freund.«
    »Hören Sie, ich habe Kundschaft im Laden. Ich vermiete und verkaufe Surfbretter. Mit Eiszapfen habe ich nichts zu schaffen. Und schon gar nicht mit Leuten, die dumme Fragen stellen.«
    »Warten Sie noch einen Augenblick. Vielleicht sollte ich Ihnen einen Namen nennen - Thomas Conrad. Postfach vierhundertachtunddreißig.«
    Neuerlich trat Schweigen ein. Als Pendleton schließlich zu sprechen begann, klang seine Stimme gedämpft, als würde er eine Hand vor den Mund halten. »Was wollen Sie?«
    »Ich möchte mich mit Ihnen treffen. Ihnen ist doch hoffentlich klar, daß ich Sie keinesfalls vorher angerufen und damit gewarnt hätte, wenn ich in böser Absicht käme?«
    »Sie sind also einer von ihnen, stimmt's?«
    »Mein Name ist Kessler.«
    »Ich habe denen doch in aller Deutlichkeit klargemacht, daß ich nichts zu tun haben will mit dieser...«
    »Es sind gewisse Umstände eingetreten, die mich gezwungen haben, hierher zu kommen.«
    »Sie sind hier - in Sydney? Herr im Himmel!«
    »Ich rufe von einem öffentlichen Fernsprecher in einem Restaurant an. Dieser Anruf kann also nicht abgehört werden.«
    »Aber Sie wissen meinen Namen - meine Adresse! Falls man Sie aufgreift...!«
    »Ich habe sorgsam darauf geachtet, daß niemand mir gefolgt ist.«
    »Ach ja?« schnaubte Pendleton verächtlich. »Wenn Sie sich so sicher wären, daß niemand Ihnen gefolgt ist, hätten Sie mich nicht vorher angerufen. Dann wären Sie gleich hierher gekommen.«
    »Ich wollte nicht riskieren, Sie mit meinem persönlichen Erscheinen zu überraschen. Möglicherweise hätten Sie mir keine Gelegenheit gelassen, Ihnen die Gründe meines Kommens zu erklären.«
    Pendleton fluchte.
    »Ich habe Ihnen doch zur Genüge zu beweisen versucht, daß
    ich in guter Absicht komme«, fuhr Kessler fort. »Ich muß Sie unbedingt sprechen. Je früher wir uns treffen können, desto früher werde ich das
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