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Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Titel: Ausgeliefert: Roman (German Edition)
Autoren: Lee Child
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Hauptinstrument der Weltregierung. Er dachte, sie sei eine einzige große Verschwörung, um die Mittelklasse auszuschalten. Das war seine ganze spezielle Theorie. Er hat gesagt, er hätte das vor allen anderen begriffen. Und er hat fest daran geglaubt, dass die Federal Bank die Bank seines Vaters angewiesen hat, den alten Knaben zu einem Darlehen zu überreden, damit sie ihn später unter Druck setzen konnten.«
    »Dann greift Borken also die Fed an?«, fragte Johnson erregt.
    Reacher nickte.
    »Zwei parallele Schläge«, sagte er. »Schläge im Krieg gegen die Weltregierung. Ein Angriff auf das alte System mit einem Überraschungsschlag wie Pearl Harbour. Und gleichzeitig die Errichtung eines völlig neuen Systems, zu dem neue Gläubige strömen können.«
    Garber starrte ihn an. Reachers Gesicht ließ erkennen, dass er litt.
    »Die Unabhängigkeitserklärung war nur die eine Hälfte davon«, sagte McGrath. »Ein doppeltes Täuschungsmanöver. Man hat von uns erwartet, dass wir uns auf dort oben konzentrieren, uns um Holly Sorgen machen, uns um einen Massenselbstmord Sorgen machen und langsam verrückt werden, während sie hinter unserem Rücken die Fed bombardieren. Ich bin wegen Kendall auf San Francisco gekommen, erinnern Sie sich? Ich dachte mir, Borken würde sich die Zweigstelle aussuchen, die am nächsten bei der Farm seines Vaters lag.«
    Webster nickte. »Ein verdammt guter Plan«, sagte er. »Feiertagswochenende, viele Agenten in Urlaub, und alle sehen in die falsche Richtung. Und dann blickt die ganze Welt auf das Bombenattentat, während Borken sein Territorium dort hinten sichert.«
    »Wo ist die Fed in Minneapolis?«, wollte Johnson wissen.
    Webster zuckte die Schultern.
    »Keine Ahnung«, sagte er. »Ich war nie in Minneapolis. Ich kann mir vorstellen, dass es ein großes öffentliches Gebäude ist, vermutlich ringsum von Parks umgeben, vielleicht am Fluss oder so. Es gibt doch einen Fluss in Minneapolis, oder?«
    Holly nickte.
    »Er heißt Mississippi«, sagte sie.
    »Nein«, sagte Reacher.
    »Freilich«, sagte Holly. »Das weiß doch jeder.«
    »Nein«, beharrte Reacher. »Es ist nicht Minneapolis. Es ist San Francisco.«
    »Der Mississippi ist aber ein ganzes Stück von San Francisco entfernt«, sagte Holly.
    Und dann sah sie, wie plötzlich ein breites Grinsen über Reachers Gesicht ging. Ein triumphierendes Leuchten in seinen müden Augen.
    »Was?«, sagte sie.
    »San Francisco war richtig«, sagte er.
    Webster knurrte gereizt.
    »Dann hätten wir ihn doch schon überholt«, sagte er. »Schon vor vielen Meilen.«
    Reacher drückte den Sprechknopf seines Mikrofons. Rief dem Piloten zu: »Wenden! Im großen, weiten Bogen.«
    Dann lächelte er wieder und schloss die Augen.
    »Wir haben ihn überholt«, sagte er. »Das liegt Meilen zurück. Sind über seinen verdammten Kopf weggeflogen. Sie haben den Lieferwagen grün lackiert.«
    Der Night-Hawk zog einen weiten Bogen. Die Passagiere blickten von einem Fenster zum anderen, als die Landschaft unter ihnen vorbeiflog.
    »In der Fahrzeughalle war Farbe«, sagte Reacher. »Ich bin über einen Kanister gestolpert. Wahrscheinlich Tarnfarbe. Sie
haben den Wagen heute Morgen angestrichen. Die Farbe ist wahrscheinlich noch nass.«
    Sie sahen einen Sattelschlepper, den sie vor Minuten überflogen hatten. Er rollte dreihundert Meter unter ihnen dahin. Dann ein langes Stück leerer Asphalt. Dann ein weißer Pickup. Wieder freie Straße. Dann ein dunkelgrüner Lieferwagen, der in südlicher Richtung fuhr.
    »Hinunter, hinunter«, rief Reacher.
    »Ist er das?«, fragte McGrath.
    Der Abstand zwischen dem Lieferwagen und dem Pick-up davor vergrößerte sich. Der Lieferwagen fiel zurück. Hinter ihm war bis zum Horizont nichts zu sehen. Die Night-Hawk ging immer tiefer. Sie stieß auf den Lieferwagen hinunter wie ein Adler auf ein Kaninchenjunges.
    »Ist er das?«, fragte McGrath erneut.
    »Das ist er«, sagte Reacher.
    »Ich bin sicher, dass er das ist«, erregte sich Holly.
    »Ganz sicher?«, fragte McGrath.
    »Sehen Sie doch das Dach an«, forderte Holly ihn auf.
    McGrath sah genauer hin. Das Dach war mit dunkelgrüner Farbe verschmiert, aber er konnte auch sehen, dass es mit winzigen Löchern übersät war. So, als ob jemand mit einer Schrotflinte darauf geschossen hätte.
    »Wir haben diese verdammten Löcher zwei lange Tage angestarrt«, sagte Holly. »Die vergesse ich mein ganzes Leben lang nicht.«
    »Es sind hundertdreizehn«, erklärte Reacher. »Ich habe
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