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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
Autoren: Ernst Klee
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als Schreiber und Hilfs-Chemiker tätig war.« Verlust der gesamten Familie in Auschwitz. 1947 Heirat: »Unsere Ehe blieb meiner künstlich herbeigeführten Sterilität wegen kinderlos.« Q.:  MV , Bd.  21 ; SV .

Arledter , Friedrich
    SS -Unterscharführer
    *  28 . 8 . 1909 Hamburg. SS -Totenkopf-Sturmbann. †  30 . 7 . 1944 Kriegstod in Frankreich. – Häftlingsärztin Adelsberger zum mörderischen Alltag: »Ein Appell, der einen Tag oder eine Nacht hindurch dauerte, war nichts Außergewöhnliches, und viele Häftlinge haben 24 oder 48  Stunden gestanden, bei brütender Hitze, bei Regen, der in Strömen floß, bei eisigem Nordwind und 20  Grad unter Null. So standen die Menschen, die sich nicht rühren durften, mit den nassen, klammen Sachen am Leibe, ohne einen warmen Tropfen im Magen, ohne die Erlaubnis, ihre Notdurft zu verrichten, auch wenn bei Diarrhöe der Kot in wäßrigen Strömen von ihnen lief. Wer umfiel, blieb liegen, im günstigsten Fall ohne Schläge. In der Regel wurde er mit Stockschlägen, Peitschenhieben und mit dem Gewehrkolben so lange traktiert, bis er wieder auf die Beine kam. Und wenn er wieder zusammensackte, setzte die Prozedur von neuem ein, bis der also Behandelte nimmermehr aufstand.«

Arloth , Willibald
    Zentral-Bauleitung
    *  12 . 8 . 1911 Grünwald/Sudeten. SS -Oberscharführer. Rohstoffstelle und Einkauf. Nach 1945 in Halle/Saale. KZ -Kollege Johann Böhm: »Für die Errichtung der Krematorien war die Zentrale Bauleitung zuständig.«

Armbrüster , Ludwig
    SS -Rottenführer
    *  8 . 4 . 1914 Radautz. Stabskompanie ( SS -Angehöriger der Kommandantur). †  9 . 7 . 1974 Stuttgart. – Rechtfertigungsbericht Standortarzt Wirths, nach dem Ende von Auschwitz 1945 verfaßt ( AV , Bl.  1431 f.): »Es gab kein fließendes Wasser, keine ordentlichen Aborte, keine Bademöglichkeit. Die Baracken, in welchen die Gefangenen untergebracht, waren unheizbar, überfüllt, es fehlten Betten, teilweise nur Holzbänke, auf welchen die Gefangenen bis zu 8  Personen in 3  Etagen übereinanderliegen mußten. Läuse liefen buchstäblich massenhaft auf den Fußböden, Kleidern, Körpern der Menschen. Die Wände waren schwarz von Flöhen. Die Menschen in unvorstellbarem Zustand, abgemagert bis zum Gerippe, von Ungeziefer zerbissen, zwischen Lebenden und Sterbenden lagen Tote. Täglich wurden Hunderte von Verstorbenen weggebracht; oft blieben sie auch tagelang zwischen den Lebenden liegen.«

Armbrust , Josef
    SS -Schütze
    *  30 . 1 . 1912 Apatin/Ungarn. †  30 . 11 . 1947 München.

Armbruster , Michael
    Gefangenen-Eigentums-Verwaltung
    *  29 . 9 . 1901 Einbach, Kreis Wolfach. SS -Unterscharführer. Standortverwaltung, Abteilung GEV (Vertreter der GEV waren bei Transportankünften immer auf der Rampe). Standortbefehl Nr.  16 / 43 : »Besuch der Familie ab 1 . 5 . 43 «. Nach 1945 in Hausach. – Das Eigentum (Ehering, Uhr usw.) der »arischen« Häftlinge wurde in Papiersäcke gepackt, mit der Häftlingsnummer versehen und in einer Effektenkammer verwahrt. Eigentum von Juden »verfiel« an das Deutsche Reich.

Arndt , Bruno
    SS -Rottenführer
    *  17 . 4 . 1893 Punitz, Kreis Gostingen. SS -Totenkopf-Sturmbann. Standortbefehl Nr.  40 / 43 : »Besuch der Ehefrau vom 15 . 9 .– 25 . 9 . 43 «. † Letzte Nachricht am 25 . 7 . 1945 aus dem Gefängnis in Eisleben.

Arnhold , Wilhelm
    SS -Unterscharführer
    *  10 . 7 . 1889 Spangenberg/Österreich. September 1944 im Außenlager Gleiwitz  II , Gasrußwerk, mehr als tausend Häftlinge. Am 19 . 4 . 1948 in Krakau zu 3  Jahren Haft verurteilt. †  2 . 10 . 1949 Wuppertal.

Arold , August Christian
    Zentral-Bauleitung
    *  4 . 4 . 1883 Aschaffenburg. Ingenieur. 1933 NSDAP (Nr.  3067842 ) und SS (Nr.  74999 ), zuletzt Obersturmführer. In der ZBL Abteilungsleiter Tiefbau. † Januar 1947 Gefängnis Brieg b. Breslau. Höß am 6 . 6 . 1940 im allerersten Kommandanturbefehl (Nr.  1 / 40 ) zur Wasserversorgung: »Ich mache nochmals darauf aufmerksam, daß das Wasser aus sämtlichen Brunnen und Wasserleitungen nicht getrunken werden darf.« Kommandantursonderbefehl Höß vom 6 . 6 . 1942 : »Sämtliche SS -Angehörigen sind durch ihre Einheitsführer, die Zivilarbeiter durch ihre Baufirmen eingehend darüber zu belehren, daß das Wasser in den Brunnen sowie in den Wasserleitungen im Interessengebiet KL Auschwitz nicht einwandfrei ist, sondern Krankheitskeime in sich trägt. Jeder Einzelne ist nicht nur sich selbst, sondern auch der Nation
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