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Aus purer Liebe?

Aus purer Liebe?

Titel: Aus purer Liebe?
Autoren: K Gold
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Vater versöhnt und wird in Azzril bleiben. Sie wollen wieder als Ehepaar zusammenleben." Raina lachte bitter auf. "Stell dir das vor. Nach elf Jahren tun sie so, als wäre nichts gewesen."
    "Ich hätte gedacht, es würde dich freuen, Raina."
    "Das tut es ja auch auf eine Art. Ich bin nur sauer, dass sie all die Jahre verschenkt haben. Aber das spielt keine Rolle. Auf jeden Fall wird meine Mutter hier bei meinem Vater bleiben, und ich bin froh, dass ich wieder frei bin und nach Kalifornien zurückkehren kann."
    Sie will also frei sein, dachte Dharr traurig. Das hatte er die ganze Zeit befürchtet. Die Brust wurde ihm eng, als würde ein Panzer sich um sein gebrochenes Herz legen. "Offensichtlich steht dein Entschluss fest."
    "Ja." Nach einer kleinen Pause fügte Raina hinzu: "Danke, dass ich das schöne Kleid tragen durfte. Es hängt im Schrank. Die goldene Lampe lasse ich dir auch hier, zur Erinnerung."
    Als ob ihm das helfen würde! "Vielen Dank, aber das ist nicht nötig. Du kannst diese Dinge vermutlich viel besser gebrauchen als ich."
    "Nein, nein. Du wirst sicher eine Frau finden, die es eher wert ist als ich, dieses Kleid zu tragen und eines Tages Königin von Azzril zu werden."
    Niemals! Alles in Dharr sträubte sich gegen diese Vorstellung. Er würde nie eine Frau finden, die Raina ebenbürtig war. Es gab keine bessere zukünftige Königin, keine hinreißendere Geliebte und keine einfühlsamere Partnerin als sie.
    Raina nahm ein Kuvert vom Nachttisch und gab es ihm. "Ich habe einiges aufgeschrieben, das du wissen solltest."
    Schon wieder ein Abschiedsbrief und eine geliebte Frau, die ihn verließ. Dharr konnte den Gedanken kaum ertragen. "Ich werde den Brief später lesen. Leider muss ich jetzt zurück zu meinen Gästen."
    "Wie du meinst."
    Als Dharr die Traurigkeit in Rainas Blick sah, zögerte er.
    In diesem Moment läutete das Telefon. Raina fuhr hoch und griff mit zitternden Fingern zum Hörer.
    "Ja." Sie hörte kurz zu und sagte: "Großartig, ich bin in ein paar Minuten unten." Danach wandte sie sich an Dharr. "Deine Eltern werden gleich landen. Ich werde mit der Limousine, die sie abholt, zu eurem Flugplatz fahren."
    "Aber es wird noch eine Weile dauern, bis die Maschine wieder startbereit ist."
    "Das macht mir nichts aus. Ich will mich nur noch rasch von Badya verabschieden."
    "Hast du denn gar keine Angst vor dem entsetzlich langen Flug, so ganz allein?"
    Mit ihrem Lächeln hätte Raina fast den Panzer um Dharrs Herz gesprengt. "Es wird sicher nicht so unterhaltsam wie auf dem Hinflug. Aber du hast mir gezeigt, dass man keine Angst vorm Fliegen haben muss."
    In Dharr stieg ein Gefühl von Panik auf. "Kann ich denn gar nichts tun, um dich dazu zu überreden, hier zu bleiben?"
    Sie schien eine Sekunde zu zögern, dann antwortete sie: "Nein, wohl nicht. Aber sei so nett und küss mich noch einmal zum Abschied."
    Das hätte Dharr lieber gelassen, doch Raina schmiegte sich bereits an ihn. Eigentlich wollte er kühl bleiben, aber seine Gefühle überwältigten ihn. Als er Rainas Lippen berührte und den Geschmack ihres Mundes wiedererkannte, küsste er sie mit verzweifelter Leidenschaft.
    Dieser Kuss rief glühende Erinnerungen in ihm wach. Dharr erkannte plötzlich mit grausamer Klarheit, dass er Raina niemals vergessen würde.
    Es schien eine halbe Ewigkeit vergangen zu sein, als Raina sich von ihm löste. Sie legte sich ihre Jacke über und nahm die Reisetasche. "Jetzt hast du dein Zimmer wieder."
    Dharr biss die Zähne zusammen, denn plötzlich spürte er heiße Verzweiflung in sich aufsteigen. Doch auf keinen Fall wollte er eine Szene machen. "Ich werde deine reizende Gesellschaft vermissen, Raina", sagte er deshalb so ruhig wie möglich.
    "Ich werde deine Neckerei auch vermissen, Dharr. Wenn du mal wieder in Kalifornien bist, ruf mich an. Ich kann dir die schönsten Strände dort zeigen."
    Er nickte. "Und du? Wirst du uns wieder besuchen kommen?"
    "Vielleicht, ich habe noch keine konkreten Pläne."
    Er hätte schon konkrete Pläne gehabt für sie beide. Raina sollte bei ihm bleiben, für immer. Aber er wagte es nicht, davon zu sprechen. Er wollte nicht riskieren, von ihr zu hören, dass ihr ihre Freiheit wichtiger war als er. Hilflos strich er ihr über die Wange. "Mach's gut, Raina."
    "Du auch, Dharr ibn Halim."
    Nachdem sie gegangen war, fühlte er eine entsetzliche Leere. Unentschlossen überlegte er, was er als nächstes tun sollte. Er hatte Gäste, um die er sich kümmern musste, und später
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