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Aus dem Leben eines manipulativen Arschlochs (German Edition)

Aus dem Leben eines manipulativen Arschlochs (German Edition)

Titel: Aus dem Leben eines manipulativen Arschlochs (German Edition)
Autoren: Sebastian X
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auf meinem Moped nach dem Schwimmen am
Badesee in so manchen sommerlichen Sonnenuntergang .
Wenn ich dran zurückdenke, spüre ich noch heute ihre zierlichen Finger, wie sie sich um meinen Bauch legten, ihn
während der Fahrt umklammerten und subtil streichelten .
Immer dann, wenn sie hinter mir auf dem Sozius Platz nahm
und ihre Arme um mich schlang . Dieses Mädchen, mit dem
ich es trotz dieser ganzen Romantik, die wir miteinander
teilten, nicht bis ins Bett schaffte . Okay, im Bett lagen wir
öfter und schliefen auch zusammen, aber nie miteinander .
Was zur Folge hatte, dass ihre anfängliche Anziehung auf
mich schneller flöten ging als ein Mentos in einer Colafla-
sche . Denn es fehlte ihr schlicht und ergreifend ein wichtiges und spannendes Detail in unserer sich anbahnenden,
knutschenden Beziehung: mein Schwanz! Das weiß ich aus
heutiger Sicht und es hilft mir ungemein, weil ich nun raffe,
warum ich es damals verkackt hatte . Ich habe realisiert, dass
es allein mein Fehler war und dieses Wissen gibt mir heute
ein besseres Gefühl, damit umzugehen .
Diese schmerzliche Erfahrung des subtilen Abserviertwerdens von einer angehimmelten Frau mittels einer „Lass uns
lieber Freunde bleiben“-Ansage, die das Prädikat „die oder
keine“ von meinem Hirn zugeteilt bekam, war hart und hat
in gewisser Weise zu einem beträchtlichen Anteil meine
Charakterentwicklung geprägt . Frauen wenden die Methode
des „Lass uns lieber Freunde bleiben“ übrigens nur all zu
gerne an, wenn die Anziehung auf einen Typen plötzlich
gestorben ist, um so glimpflich wie nur möglich aus der
Nummer wieder herauszukommen . Es hat mich, wie gesagt,
sicherlich zu einem nicht unerheblichen Teil beeinflusst und
meinen heutigen Weg einschlagen lassen . Denn in meiner
Jugendzeit passierte es mir innerhalb von nur zwei Jahren
noch ein weiteres Mal, da ich ab einem gewissen Punkt des
Kennenlernens einfach keine Risiken einging, was das Thema Frauen im Allgemeinen und Sexualität im Speziellen
betraf . Nicht gesund für meine Psyche .
Damals glaubte ich an die wahre Liebe und dass es die
Richtige für mich geben würde, die in harmonischer Zweisamkeit meine Kinder zur Welt bringen sollte . Darum verhielt ich mich potenziellen Partnerinnen gegenüber immer
sehr zurückhaltend, wenn es um Lust verschaffende Situationen ging. Ich glaubte, dass unterwürfiges, asexuelles
Verhalten sie erkennen ließe, was für ein netter Kerl ich
doch sei . Einer, der es mit ihr ernst meinte . Mit dem man
sein Leben lang eine vertrauensgeprägte Beziehung führen
könne . Der sich an die Hundeleine legen ließe und brav alles
für seine Geliebte tue . Schließlich lebt es uns Hollywood in
unzähligen Liebesschnulzen vor und die damit einhergehenden, anerzogenen Werte der Gesellschaft werden einem von
frühester Kindheit an gepredigt . Doch sie haben unrecht!
Die Gesellschaft versucht, unsere angeborenen Urinstinkte
durch Normen und Werte zu untergraben und zu unterdrücken . Anhand meiner Erfahrungen kann ich aus heutiger
Sicht wohl davon ausgehen, dass dieses gesellschaftlich
propagierte Werteprinzip nur Bestand hatte, als die Gesellschaft noch nicht aus den heutigen modernen Strukturen
bestand . Früher war sie so konzipiert, dass dieses Prinzip
der Monogamie, die ein Leben lang hält und den Partnern
ewige Treue abverlangt, machbar war, ohne mit gelebtem
Masochismus einherzugehen . Denn genau das ist eine feste
Beziehung heute, da die Versuchungen und die potenziellen
Möglichkeiten, Neues zu erleben und zu entdecken, einfach
zu überwältigend groß sind . Außerdem sind wir alle leicht
verführbar, denn eine unserer größten Schwächen ist unsere
Unzufriedenheit . Durch Medien und Marketing werden wir
ständig in Versuchung geführt, sodass dieses selbstzerstörerische Gefühl des Unzufriedenseins in uns ausgelöst wird .
Meistens völlig unterbewusst . Unsere uralten Instinkte und
Triebe werden konstant aufs Neue geweckt . Magazine titeln
mit schönen Frauen in aufreizenden Posen und im TV sehen
wir lauter attraktive Menschen bei freizügigen Handlungen .
In sozialen Netzwerken ist eine neue, prickelnde Bekanntschaft nur wenige Klicks entfernt . Wenn wir uns dann zur
Seite drehen und unseren Partner anschauen, mit dem wir
ein Leben lang zusammen sein sollen, werden wir uns wohl
oft bei einem bestimmten Gedankengang erwischen, der wie
folgt aussehen könnte: „War das wirklich alles?“ Noch vor 100
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