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Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Titel: Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)
Autoren: Jeri Smith-Ready
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auf, und die Geschworenen, die sich nur eine knappe Dreiviertelstunde zur Beratung zurückgezogen hatten, kehrten zurück. Gina drückte kurz meine Schulter und eilte dann an ihren Platz zurück.
    Jeder Muskel in meinem Körper war zum Zerreißen gespannt, während ich atemlos auf die Urteilsverkündung wartete. Als der Beklagte aufstand und der Sprecher der Geschworenen den Umschlag öffnete, um das Urteil zu verlesen, vergaß ich vor Aufregung beinahe zu atmen.
    Er zog einen Bogen Papier heraus.
    »Der Beklagte ist in vollem Umfang haftbar.«
    Mit anderen Worten: schuldig.
    Logan war frei.
    Ich schlug die Hände vors Gesicht und ließ meinen Tränen freien Lauf. Während im Gerichtssaal Jubelrufe laut wurden, legte Megan einen Arm um mich, zog mich an sich und wiegte mich sanft hin und her, wie sie es an dem Abend getan hatte, an dem Logan gestorben war.
    Es war vorbei. So gut wie vorbei jedenfalls. Logan würde dieser Welt entfliehen. Er würde Frieden finden. Und wir anderen konnten beginnen, unser Leben weiterzuleben.

Vierundzwanzigstes Kapitel
    Als ich die Tür des Green Derby Pubs aufstieß und in das Lokal humpelte, in dem es brechend voll und entsprechend laut war, kam Logan sofort auf mich zugeschossen.
    »Wir haben es geschafft!« Er umfing mich in einer violett schimmernden Umarmung. »Dylan hat mir erzählt, dass du im Zeugenstand eine hammercoole Nummer abgezogen hast! Und, hey!« Er beugte sich vor und raunte mir zu: »Jetzt können die mich nicht mehr für die nächsten sechzig Jahre in eine langweilige kleine BlackBox sperren.«
    »Oh Gott, Logan!«, schimpfte ich. »Bitte mach keine Witze darüber. Ich bin vor Angst schier verrückt geworden.«
    »Glaub mir, ich auch. Das wäre schlimmer, als tot zu sein. Aber jetzt ist alles gut und wir können feiern!« Er winkte Megan zu, die gerade hereinkam. »Der Pitcher Harp Beer kostet hier nur fünf Dollar.«
    »Gina ist auch da«, erinnerte ich ihn. »Ich trinke heute nur Cola.«
    Megan drängte sich durch die Menge zu uns durch. »Hallo, Logan, wie geht es dir? Du strahlst ja richtig!«
    »Ja, findest du?« Er zupfte an seinem Hemd. »Ich habe auch irgendwie das Gefühl, das sich irgendwas verändert hat. Aber jetzt kommt mit, ich habe vor der Bühne Plätze für Familie und Freunde freigehalten.« Die Leute, die meine Krücken sahen, machten mir höflich Platz, als wir Logan in den hinteren Bereich der Bar folgten.
    »Was hat sich verändert?«, fragte ich ihn leise.
    »Keine Ahnung. Es fühlt sich ein bisschen so an, als würde mich jemand rufen.«
    Seine Stimme war tiefer als sonst und klang ungewohnt reif und erwachsen.
    »Ich hoffe nur …« Er kratzte sich am Kopf. »Na ja, dass das was Gutes bedeutet.«
    Sein violetter Schein war so strahlend hell, dass es fast in den Augen brannte. Wenn man ihn jetzt so sah, konnte man kaum glauben, dass er tatsächlich jemals kurz davor gewesen war, zum Schatten zu mutieren. »Ganz bestimmt«, beruhigte ich ihn.
    Mickey und Siobhan saßen bereits auf der Bühne und stimmten ihre Instrumente.
    »Du hast es also wirklich geschafft, sie zu überreden, für dich zu spielen!«, sagte ich.
    »Klar, das ist die perfekte Werbung für sie. Siehst du die Flyer, die überall rumliegen? Wenn sie hier in ein paar Wochen ihren ersten Gig spielen, wird der Laden garantiert voll sein.« Als er seine beiden Geschwister betrachtete, huschte ein wehmütiger Ausdruck über sein Gesicht. »Ich bin so froh, dass ich wenigstens noch etwas Gutes für sie tun kann … nachdem sie meinetwegen so gelitten haben.«
    Ich ging nicht auf den Kommentar ein, weil ich ihn in seinen Schuldgefühlen nicht auch noch bestärken wollte, und setzte mich auf einen der Stühle in der ersten Reihe. »Und was für einen Abschiedssong hast du dir ausgesucht?«
    »Wirst du gleich hören.« Er kniete sich vor mich hin. »Es ist nicht das Lied, das ich für dich geschrieben habe. Das gehört nur uns beiden und sonst niemandem.«
    »Du wusstest, dass ich wach war, oder?«
    Er zuckte lächelnd mit den Schultern. »Würde ich eine meiner schönsten Nummern an ein schlafendes Mädchen verschwenden?«
    Siobhan tippte mit ihrem Bogen seitlich an ihren Stuhl. »Hey, Aura. Ist Logan da? Von uns aus können wir loslegen«, rief sie.
    »Okay, dann geh ich mal besser«, sagte Logan, »ich habe nämlich keine Ahnung, wie viel Zeit mir bleibt, bis mein Ultimatum abläuft. Aber vorher möchte ich dir noch etwas sagen.« Sein Blick wurde so ernst und feierlich, wie ich es
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