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Auge um Auge

Auge um Auge

Titel: Auge um Auge
Autoren: Jack Higgins
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dazu?«
      »Oberflächlich gesehen ergibt es einen Sinn. In letzter Zeit engagieren sich die Firmen der Rashids tatsächlich in Nordirland, aber da sind sie nicht die Einzigen. Auf der anderen Seite sieht es einfach zu perfekt aus.«
      Ferguson blickte Dillon an, der lächelte und sagte: »Ich war schon immer der Meinung, dass mehr Frauen zur Polizei sollen. Sie hat Recht.«
    Ferguson nickte. »Hinter der Sache verbirgt sich was. Versuchen Sie herauszubekommen, was, Sean.«
    »Jetzt haben Sie mich schon wieder ›Sean‹ genannt.«
      Dillon grinste. »Momentan haben wir keinen Grund zur Aufregung. Ich werde mich mal umschauen.«
    »Aber bleiben Sie in Kontakt«, sagte Ferguson.

    Die Gulfstream der Rashids startete vom Air-Force-Stützpunkt Northolt, der gern von Privatjets benutzt wurde, die den überfüllten Londoner Flughafen Heathrow umgehen wollten. Neben den beiden Piloten waren Kate, Dillon, George Rashid und Kelly an Bord. Dillon war als Letzter angekommen. Sobald sie in der Luft waren, öffnete er die Kiste mit dem Alkoholvorrat und fand eine halbe Flasche Bushmills.
      »Wir wissen noch immer nicht, wie das Ganze vor sich gehen soll«, sagte Kate.
      »Nun, es ist ziemlich einfach. Aidan Bell erwartet Sie morgen in Drumcree, um mit Ihnen zu besprechen, was Sie eben mit ihm besprechen wollen. Wir landen heute Nachmittag in Aldergrove. Mein Plan lautet folgendermaßen: Wir begeben uns zu einem kleinen Fischerhafen namens Magee, fahren von dort über Nacht mit dem Boot nach Drumcree, und dann können Sie sich vormittags mit Bell treffen.«
    Alle schwiegen, dann sagte Kate: »Ist das Ihr Ernst?«
      »Es ist ein hübsches, zwölf Meter langes Boot mit dem Namen Aran, Ich würde auch allein damit fertig, aber die beiden da können sich als Matrosen betätigen. Wenn Sie auf diese Weise ankommen, überraschen Sie Aidan Bell. So etwas wird er nicht erwarten, und da kann ein kluges Mädchen wie Sie ihn leicht in die Tasche stecken.«
    »Wie kommt es nur, dass ich Sie für einen Mistkerl halte?«
    »Weil ich einer bin.«
    »Na, so lange Sie auf dieser Reise mein ganz privater Mistkerl sind, ist ja alles in Ordnung, oder?«
      Nicht, dass Kate ihm auch nur einen Augenblick lang vertraut hätte, aber sie hatte einen Plan, und den zog sie durch.
      Der Flug war ruhig, die Fahrt zur Küste ebenso ereignislos. Magee war einer jener kleinen Orte, in denen man sich früher fast ausschließlich der Fischerei gewidmet hatte. Die Aran war am Pier festgemacht.
      Sie war ein schäbiges Boot, wie Dillon angekündigt hatte, aber da er Fergusons beste Kontakte angezapft hatte, wusste er, dass sie über zwei Schrauben und eine Maschine verfügt, wie man sie bei Nacht brauchte. Mit dem Ablegen wartete er fast bis Mitternacht.
      Vorher gab es ein einfaches Abendessen aus Spiegeleiern und Spaghetti aus der Dose; dazu teilten sie sich eine Flasche Weißwein, der so billig war, dass er einen Schraubverschluss statt eines Korkens hatte.
      »Jetzt wollen wir uns mal verabschieden«, sagte Dillon schließlich. »Das Wetter ist gar nicht so übel. Windstärke sechs oder sieben. Halbe Kraft voraus.« Er nickte George Rashid und Kelly zu. »Ihr beiden macht die Leinen los, und dann würde ich vorschlagen, dass ihr euch ein wenig aufs Ohr legt. Schließlich haben wir keine Ahnung, wie sich die Dinge morgen entwickeln werden.«
    »Und was ist mit Ihnen?«, fragte Kate.
    »Ich komme schon zurecht.«
    »Dillon, ich bin nicht zum ersten Mal auf einem Boot.«
      »Dann können Sie mir ja zur Hand gehen, wenn’s rau werden sollte.«
    Während die Aran aufs Meer hinausfuhr, stieg die Flut noch immer an. Die Sicht war schlecht, Regenschleier trieben übers Wasser. Kate stand neben Dillon im Ruderhaus, das nur von der Lampe über dem Kartentisch erleuchtet war.
      »Böiges Wetter, Regen und eventuell Nebel morgen früh«, sagte er. »Wie geht es Ihnen? In der Schublade da sind Pillen gegen Seekrankheit.«
      »Ich habe Ihnen doch schon gesagt, Dillon: Ich bin nicht zum ersten Mal auf einem Boot. Ich mache uns eine Kanne Tee und ein Sandwich.«
      Wenig später roch Dillon Schinkenspeck, und dann kam Kate mit einer Thermosflasche Tee und drei Sandwiches ins Ruderhaus zurück.
    »Zwei für Sie, eins für mich.«
    »Sie als halbe Beduinin essen Schinken?«
      »Der Islam ist eine herrlich verständnisvolle, moralische Religion, Dillon.«
      »Und wie verträgt sich die mit den Daunceys aus dem Christentum des
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