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Aufs Spiel gesetzt (German Edition)

Aufs Spiel gesetzt (German Edition)

Titel: Aufs Spiel gesetzt (German Edition)
Autoren: Amy Lane
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mindestens fünf Jungs getrieben, die nur zu glücklich sein werden, das auszugleichen.“ Er hob frech die Augenbrauen und Xander konnte sich nicht zurückhalten. Er lachte und neben ihm brachte Chris ein rasselndes Kichern zustande. Dann zog Leo den Couchtisch heran (der Chris´ Versprechen vom Anfang einhielt und tatsächlich unzerstörbar war) hockte sich darauf und stützte die Ellbogen auf die Knie. Es war Leos klassische Lass-uns-einen-teuflischen-Handel-eingehen-Pose und Xander betrachtete ihn skeptisch.
    „Was?“
    „Du willst doch immer noch die Meisterschafts-Spiele spielen, oder?“
    Xander sah weg. Natürlich wollte er das. „Solange man mich will.“
    Leo nickte, weil er damit gerechnet hatte. „Schau, es ist so, in der NBA gibt es keine Regel, die sagt, dass du nicht schwul spielen kannst. Ich weiß ganz genau, dass auch in deinem Vertrag nichts dergleichen steht. Also, alles, was zählt ist, dass niemand in der Führungsriege entscheidet, dass schwul zu spielen gegen den Anstand verstößt, oder? Hast du von denen schon etwas gehört?“
    Xander deutete auf die Telefone, die alle ausgestreckt waren, denn alle Geräte waren mit Anrufen voll gewesen, bevor sie an jenem Abend überhaupt nach Hause gekommen waren. Also gab es eben keine Telefone.
    „Das dachte ich mir. Schau, wenn wir ein Interview bekommen können, ein großes Interview, das dir die Zustimmung der Öffentlichkeit bringt, nein, nein, schau mich nicht so an, Xander. Das läuft nicht mehr.“
    Xander war gerade dabei, seine übliche Höhlenmenschpose einzunehmen, seine Schultern einzuziehen und schüchtern wegzusehen. „Das geht nicht. Die ganze Welt hat gehört, wie du der armen Angie Robinson gesagt hast, dass Chris Edwards „dein Herz und deine Seele“ ist, Mann, das war eines der romantischsten Dinge, die ich je gehört habe. Ich schwöre zu Gott, ich habe fast eine Träne in meinen Scotch vergossen. Das ist gutes Zeug. Ihr zwei, ihr solltet ins Fernsehen gehen, das Interview geben und absolut schonungslos offen sein. Die Sache mit dem dritten Heimspiel im Monat? Sagt es. Lasst es raus. Xanders kleiner Harem – sprecht darüber. Chris´ Alkoholproblem? Sprecht es aus. Sagt der Welt, was es euch gekostet hat. Ich wette darauf, dass die Menschen überzeugt sein werden, dass ihr genug gelitten habt.“
    Xander sah Chris verlegen an. Oh Gott. Wirklich?
    Chris sah ihn ebenfalls an und durch den Schmerz und die Erschöpfung sah Xander gespannte Erwartung und Aufregung und das entschied es.
    „Ja, gut. Wer will uns?“
    Leos Ausdruck wurde teuflisch. „Wen wollt ihr? Bryant Gumble oder Barbara Walters?“
    Chris Stimme wurde richtiggehend verträumt. „Barbawa Wawa? Sie hat nach uns gefragt?“
    Und damit war es beschlossen.
    Am Tag zuvor hatten sie in ihrem Wohnzimmer ein Interview gegeben. Sie hatten Chris mit einer Decke über den Beinen in den Rollstuhl gesetzt und Xander hatte eine Jeans und ein Poloshirt getragen. Die Dame war in Person aus ihrer Limousine ausgestiegen und ein Produzent hatte Lichter, Kameras, den Ablauf der Show und sogar das Make-up überwacht.
    Aber es gab nicht genug Puder auf der Welt, dachte Xander, um Chris weniger blass oder ihn weniger groß erscheinen zu lassen, obwohl die kleine Armee von Leuten alles gegeben hatte.
    Das Interview war wie in einem Nebel an ihnen vorbeigezogen. Ms. Walters war liebenswürdig gewesen, warm und… nun ja, sie schien eine Menge über sie zu wissen. Xander hatte fast das ganze Interview dazu gebraucht, um zu kapieren, dass sie schon vor seinem Coming Out gewusst hatte, wer sie waren und aus irgendeinem Grund, war das der merkwürdigste Moment des ganzen Interviews gewesen.
    Aber hauptsächlich war es sehr unangenehm gewesen. Chris war danach völlig erschöpft und Xander, der neben ihm auf der Couch geschlafen hatte, hatte ihn um vier Uhr nachts mit einem weiteren Albtraum aufgeweckt.
    „Komm her zu mir, Xan“, murmelte Chris mit sanfter Stimme in die Dunkelheit. Xander hatte sich bemüht, seinen langen Körper solange verbogen, bis seine Beine auf der Couch und sein Kopf und seine Schultern auf dem Bett neben dem Jungen lagen, der sein Herz in den Händen hielt wie einen zarten Schmetterling. Der niemals, niemals zu fest zugedrückt hatte und ihn auch niemals gehen lassen würde.
    Chris´ Hand war tröstend durch sein verschwitztes Haar gefahren und währenddessen hatte Chris sanft mit ihm geredet, wie er es immer tat, wenn die schrecklichen Monster kamen und ihn im
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