Auf Umwegen ins grosse Glueck
begeben, und das war unverzeihlich.
Aber sie hatte die Möglichkeit, ihren Fehler wieder gutzumachen. Und genau das hatte sie auch vor. Allie ließ den Motor an, wendete und fuhr zur Ranch zurück.
Das Fohlen befand sich zusammen mit einigen anderen Pferden auf einer Weide neben dem Haus, und Zane stand regungslos vor dem Gatter und beobachtete die Tiere. Seine Tochter saß auf dem Gatter und hatte sich an ihn gelehnt. Allie stieg aus und ging auf die beiden zu.
Zane nahm keine Notiz von ihr, sondern blickte weiter starr geradeaus.
"Ich möchte mich entschuldigen", sagte Allie schließlich.
"Und es tut mir Leid, dass Hannah alles mit anhören musste." Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis er endlich reagierte. "Ich habe seit dieser Nacht keinen Tropfen Alkohol mehr getrunken."
"Das freut mich." Sie wusste genau, welche Nacht er meinte.
Die Nacht, in der er mit Kim Taylor geschlafen hatte und sie schwanger geworden war.
Die Sonne verschwand langsam hinter den Berggipfeln, und es wurde merklich kühler. Zane hob seine Tochter vom Zaun herunter und setzte sie auf seine Schultern. Dann wandte er sich Allie zu. "Ich möchte dir dafür danken, dass du zurückgekommen bist. Und deine Entschuldigung nehme ich nur zu gern an. Ich weiß genau, wie schwer sie dir gefallen ist."
Er drehte sich um und ging zum Haus.
Verflucht sollst du sein, Zane Peters, dachte Allie ungehalten.
Er machte es ihr wirklich nicht leicht! Ihr blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. "Du brauchst das Fohlen morgen nicht auf die Koppel zu bringen. Ich werde das übernehmen."
Zane ging unbeirrt weiter. "Auch gut."
"Ist das alles, was du zu sagen hast?" fragte sie empört und war erleichtert, als er stehen blieb.
"Was willst du denn hören?"
"Du könntest wenigstens so tun, als wärst du überrascht."
"Bin ich nicht."
Das könnte doch nicht wahr sein! Woher nahm er bloß diese aufreizende Selbstsicherheit?
"Dann hast du wahrscheinlich auch gewusst, dass ich noch einmal zurückkommen würde?"
"Sicher. Manchmal glaube ich, Alberta, dass ich dich besser kenne als du dich selbst."
"Das stimmt überhaupt nicht. Denn sonst würdest du wissen, dass ich es hasse, wenn jemand mich Alberta nennt."
"Genau deswegen habe ich es ja getan", antwortete Zane lächelnd. Dann drehte er sich einfach um und ging mit seiner Tochter ins Haus.
Regungslos stand Allie da und blickte ihm nach. Sie verabscheute ihn. Und sie hasste dieses kleine Mädchen, das eigentlich ihre Tochter hätte sein sollen.
Copper wieherte laut, als Worth aus dem Haus kam und zum Pferdeanhänger ging. Worth strich dem Hengst über die Mähne und sprach beruhigend mit ihm. Danach wandte er sich Allie zu.
"Brauchst du Hilfe?"
"Wenn du wissen möchtest, wohin ich mit Copper will, brauchst du nur Mom zu fragen. Sie weiß Bescheid."
"Zane hat mich heute Morgen angerufen und mir erzählt, dass er Probleme mit einem Fohlen hat und du ihm helfen willst."
Allie gab Copper eine n Klaps und schloss die Tür des Anhängers. "Genau. Das ist aber auch schon alles. Du solltest also keine voreiligen Schlüsse ziehen. Zane kann mir gestohlen bleiben." Sie rief Moonie und ging zur Fahrertür.
"Möchtest du darüber sprechen? Ich weiß bis heute nicht, worüber ihr euch an diesem bewussten Abend eigentlich gestritten habt."
"Ganz einfach. Ich fand, dass er genau wie Beau war -
verantwortungslos und egoistisch." Allie lachte bitter. "Und wie sich herausgestellt hat, stimmte das auch." Damals hatte sie es natürlich noch nicht gewusst, und deshalb hatte sie seine Entschuldigung angenommen, als Zane zwei Tage später mit einem großen Blumenstrauß in der einen und dem
Verlobungsring in der anderen Hand vor ihrer Tür gestanden hatte. Sie hatte ihm verziehen, weil sie ihn liebte, und deshalb war sie auch bereit gewesen, zu glauben, dass er sich ändern würde.
Aber er hatte ihr verschwiegen, dass er nach ihrem Streit direkt in eine Bar gegangen war und sich sinnlos betrunken hatte. Und er hatte auch die nette Kellnerin nicht erwähnt, die ihn mit nach Hause und in ihr Bett genommen hatte.
"Das ist jetzt fünf Jahre her, Allie", sagte Worth. "In dieser Zeit ist viel geschehen. Zane ist erwachsen geworden. Und du darfst nicht vergessen, dass er sich nicht vor der Verantwortung gedrückt hat. Er hat diese Frau sofort geheiratet."
Allie zog es vor, darauf nicht zu antworten. Sie öffnete die Fahrertür und gab ihrem Hund einen kurzen Befehl. Moonie ließ sich nicht zweimal bitten, sondern
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