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Auf duennem Eis - die Psychologie des Boesen

Auf duennem Eis - die Psychologie des Boesen

Titel: Auf duennem Eis - die Psychologie des Boesen
Autoren: Lydia Benecke
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fühlen, dass ihr Leben wirklich in seinen Händen liegt. Dass er entscheidet, wie oft sie nochmals aufwachen, wie lange sie noch unerträgliche Schmerzen fühlen. In ihren Augen zu sehen, dass er nun ihr Gott ist. Das ist es, was ihn ultimativ erregt und wodurch er sich selbst wirklich lebendig fühlt.
    Den abgelegenen Wald, in den er Robin brachte, wählte er bewusst. Dort würde ihn niemand stören. Es war egal, wie laut und wie lange Robin schrie, niemand außer ihm würde sie hören. Er konnte sich so viel Zeit mit ihr lassen, wie er wollte. Alles, was er sich für seine ultimative Befriedigung vorstellen konnte, tat er dort.
    Endlich konnte er noch viel weiter gehen als je zuvor. Sie würde es überleben, wenn er sie immer wieder bewusstlos würgte. Selbst wenn er sie dabei immer heftiger schlug. Er würde Robin damit immer wieder sterben lassen und sie durch Schmerzen ins Leben zurückholen. Rodney wollte sehen, wie sie weiter um ihr Leben kämpfte, während er schließlich immer wieder auf sie einstach. Robin langsam verbluten zu sehen, das war etwas Neues, etwas Aufregendes für ihn.
    Robin nimmt in der »Sammlung« der Frauen und Mädchen, die Rodney in seinem Kopf für immer zu seinem Besitz gemacht hat, also in verschiedener Hinsicht einen ganz besonderen Platz ein. Für ihn ist sie ein besonders anziehendes, reizvolles »Spielzeug«, mit dem er das intensivste Spiel seines Lebens gespielt hat. Einen kleinen Einblick davon erhielt später einer seiner Mitgefangenen. Rodney zeigte ihm ein Foto seiner festen Freundin Elizabeth und sagte dabei: »Beth war nichts im Vergleich zu Robin, als ich mit Robin zusammen war. Robin hat gekratzt und geschrien wie eine kleine Wildkatze. Sie hatte einen knackigen Arsch wie eine Grapefruit.«
Der Jäger wird zum Gejagten
    Robin wird noch am gleichen Abend von ihrer Mutter als vermisst gemeldet. Schon um 23:05 Uhr wird in einer landesweiten Sendung um Hinweise im Fall des verschwundenen Mädchens gebeten. Einen Tag nach ihrem Verschwinden beschreiben Bridget Wilvert und Jackye Young das Aussehen des auffälligen Fotografen vom Strand. Die forensische Zeichnerin Marilyn Droz erstellt mithilfe dieser Aussagen ein Phantombild.
    Währenddessen kehrt Rodney zum Tatort zurück. Zufällig sieht Dana Crappa auch an diesem Tag auf ihrem Heimweg sein Auto im Wald. Sie erkennt sofort, dass es derselbe Wagen ist wie am Vortag. In der Nähe sieht sie einen dunkelhaarigen Mann in verschmutzter Kleidung, der an einer Felswand lehnt. Alles kommt ihr sehr merkwürdig vor, doch sie weiß nicht, was sie tun soll. Noch am gleichen Tag wechselt Rodney den Teppich in seinem Auto aus. Er behauptet, ihm sei dort Benzin ausgelaufen und der Teppich habe zu sehr gestunken.
    Am Tag darauf wird in den 17-Uhr-Nachrichten das Phantombild des gelockten, dunkelhaarigen Mannes gezeigt, der Robin und Bridget angesprochen hat. Zwei Tage nach dieser Sendung glättet Rodney eigenhändig seine Locken mit chemischen Haarmitteln.
    Währenddessen kann Dana Crappa nicht aufhören, an ihre seltsamen Beobachtungen zu denken. Fünf Tage, nachdem sie den Mann und das Mädchen im Wald gesehen hat, fährt sie abends allein zu der Stelle, wo die beiden in der Wildnis verschwunden sind. Sie stellt ihr Auto ab und geht denselben Weg in den Wald hinein. Bald bemerkt sie einen stärker werdenden, fauligen Geruch.
    Was sie schließlich sieht, als sie dem Gestank folgt, übersteigt ihre Vorstellungskraft: die nackte, aufgeblähte Leiche eines Mädchens. Der Kopf ist eingeschlagen, Hände und Füße fehlen. Der restliche Körper ist von tiefen Schnitten übersät. Dana ist zutiefst entsetzt, vollkommen durcheinander, fühlt sich schuldig und hat Angst vor den Folgen, die das alles für sie haben könnte. Panisch rennt sie zu ihrem Auto und fährt zu ihren Eltern. Doch sie spricht weiterhin mit niemandem über die Sache.
    Nach nur zwei Tagen werden Rodneys Haare wieder lockig. Deshalb schneidet er sie kurz. Zur gleichen Zeit – sechs Tage sind seit Robins Verschwinden vergangen – beschließt der Kriminalbeamte Craig Robinson, nach Riverside zu fahren. Er will sich dort das Polizeifoto von Rodney Alcala ansehen. In den Tagen zuvor hatte der Kriminalbeamte einige Hinweise zum Fall der vermissten Robin Samsoe bekommen. Diese Informationen wiesen darauf hin, dass Rodney Alcala vor über zehn Jahren ein achtjähriges Mädchen vergewaltigt und beinahe getötet hatte.
    Als Craig Robinson Rodneys Polizeifoto mit dem Phantombild des
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