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Auf den Spuren von Dan Browns Illuminati in Rom

Auf den Spuren von Dan Browns Illuminati in Rom

Titel: Auf den Spuren von Dan Browns Illuminati in Rom
Autoren: Oliver Mittelbach
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Spitze des Obelisken in über 16 Metern Höhe thront die Skulptur einer Taube mit einem Olivenzweig im Schnabel. Sie ist das Wappentier der Familie des Papstes Innocent X., der Pamphili.
    Beim Blick in das Wasser staunen wir, wie man sich anstellen muss, um in diesem Brunnen zu ertrinken. Das Wasser ist keine 40 Zentimeter tief. Auch in Ketten gelegt wäre das nicht einfach.
    Die vier Giganten auf den Ecken des Sockels stellen die größten damals bekannten Flüsse dar, jeweils geschmückt von Pflanzen und Tieren der zugehörigen Erdteile. Zugleich sind sie Sinnbilder für den Herrschaftsanspruch der katholischen Kirche über die Erde.
    Für Europa steht die Donau mit dem Pferd, für Asien der Ganges mit einer Schlange, die sich um das Steuerruder windet. Die Figur des Nil hat ihr Haupt verhüllt als Zeichen, dass seine Quellen damals noch nicht bekannt waren. Vielleicht trauert sie aber auch um die Entführung des Obelisken aus ihrer Heimat Ägypten? Und zuletzt: der Rio de la Plata mit der erhobenen Hand als Symbol für Amerika.
    Hätten Robert und Vittoria mehr Zeit gehabt …
    … dann hätten sie sich sicher dies noch angeschaut:
    S ANT ’A GNESE IN A GONE
    Dem Brunnen gegenüber steht die Kirche Sant’Agnese in Agone, die von Borromini, Berninis größtem Rivalen, entworfen wurde. Und so heißt es, der Rio de la Plata erhebt abwehrend die Hand, denn er befürchtet, die Kirche könne einstürzen. Der Nil verhüllt sein Gesicht aus Abscheu über die Baufehler des Borromini-Bauwerkes. Im Gegensatz dazu wendet die Statue der Heiligen Agnes an der Kirchenfassade in arroganter Pose den Kopf ab und würdigt den Brunnen des Gegenspielers keines Blickes. Soweit der römische Volksmund. Historische Tatsache ist jedoch, dass mit dem Bau der Kirche erst zwei Jahre nach Fertigstellung des Brunnens begonnen wurde.
    L A F ONTANA DEL N ETTUNO
    Im Norden des Platzes sprudelt der Neptunbrunnen (Fontana del Nettuno), südlich davon der ebenfalls von Bernini gestaltete Mohrenbrunnen (Fontana del Moro). Nett anzuschauen sind die wasserspeienden Gesichter, an die sich kleine Drachen schmiegen.
D IE E NGELSBRÜCKE
    Die Taube auf dem Obelisken auf der Fontana dei Quattro Fiumi, in dem der vierte entführte Kardinal ertrunken ist, gibt Robert den entscheidenden Hinweis auf die letzte Station. Sie schaut in die Richtung zu einem der berühmtesten Bauwerke Roms: Zum Castel Sant’ Angelo, der Engelsburg. Dort steht der Altar der Erleuchtung. Und dort hält der Assassine Vittoria gefangen…
    D er einzige (offizielle) Zugang zum Castel Sant’Angelo führt über die Ponte Sant’Angelo, die Engelsbrücke. Sie ist die schönste aller römischen Tiberbrücken und nur für Fußgänger zugänglich. Am Eingang erwarten uns zwei Statuen, die Apostel Paulus und Petrus. Die zehn Engelsstatuen auf der Brücke wurden von Berninis Schülern in den Jahren 1667- 69 nach dessen Entwürfen geschaffen. Definitiv neueren Datums sind die „original“ Designer-Handtaschen und Sonnenbrillen, die von zahlreichen Verkäufern angeboten werden. Interessant ist es zu beobachten, wenn hier Carabinieri auftauchen. Denn dann scheinen sich die Händler mitsamt ihrer Ware in Sekundenschnelle in Luft aufzulösen.

    Wo wird Vittoria gefangen gehalten?
D IE E NGELSBURG
    D er römische Kaiser Hadrian ließ den Bau in seinen letzten Lebensjahren als Grabmonument für sich und seine Familie beginnen. Im Jahre 139, ein Jahr nach seinem Tod, wurde er fertig gestellt. Die nächsten achtzig Jahre diente die Burg als Mausoleum für die römischen Herrscher. Unter Kaiser Aurelian wurde das Monument wegen seiner strategisch wichtigen Lage in die Stadtmauer mit einbezogen und zur stärksten Festung Roms ausgebaut.
    Seinen heute gebräuchlichen Namen erhielt die Engelsburg im Jahre 590, während die Pest in der Stadt wütete. Papst Gregor erschien eine Vision des Erzengels Michaels über dem Festungsbau und verkündete ihm das Ende der todbringenden Seuche, indem er sein Schwert in die Scheide zurücksteckte. Zur Erinnerung daran stand auf der Spitze der Burg ein Engel aus Marmor. Im 18. Jahrhundert wurde dieser dann durch die heutige Skulptur aus Bronze ersetzt, der Marmorengel ist nun im Innenhof zu sehen.
    Ab dem 10. Jahrhundert gehörte die Engelsburg zum Besitz der Päpste und diente ihnen als Zufluchts- und Aufenthaltsort. In den kommenden Jahrhunderten wurde die Festung immer wieder zu verschiedenen Zwecken genutzt. Im Mittelalter diente sie auch als Gefängnis und
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