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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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höflich.
    Sie schaute ihn überrascht an. „Special Agent Garrett, danke, dass Sie so pünktlich sind“, sagte sie mit einem anerkennenden Blick auf seinen blauen Maßanzug und die Seidenkrawatte. „Sie können jetzt reingehen.“
    „Vielen Dank, Ma’am“, sagte er unbewegt und ging auf die Tür zu, während sie ihn ankündigte.
    Burns schob gerade einige Papiere auf seinem Schreibtisch zusammen. Er sah auf und winkte ihn herein. „Kommen Sie rein, Special Agent Garrett. Wir haben einiges zu besprechen“, sagte er zu Zane gewandt, aber mit einem Seitenblick auf den Mann, der sich auf einen der Besucherstühle gefläzt hatte.
    „Ja, Sir“, antwortete Zane und setzte sich auf den Stuhl, auf den der Director gedeutet hatte. Seine Augen folgten Burns’ Blick. Nur durch ein Blinzeln verriet Zane seine Überraschung. Der ungepflegte Mann neben ihm sah total fertig aus. Zane konnte sich kaum ein verächtliches Hochziehen der Oberlippe verkneifen. Vielleicht war das ja eine Art Informant. Er wirkte ausgebrannt und zappelig zugleich, das passte.
    Zane konzentrierte sich wieder auf Burns. Er wartete, gelassen und aufmerksam, bereit, die nächste Hürde zu nehmen.
    Ty rutschte auf seinem Sitz hin und her, lümmelte sich tiefer hinein und warf dem anderen Mann verstohlene Blicke zu. Grundgütiger, der Typ sah aus, als sei er gerade einem Hochglanzmagazin entsprungen. „Was soll das hier werden, ein Artikel aus dem Lehrbuch?“, fragte Ty den Assistant Director sarkastisch. „Vorher und nachher?“ Er deutete mit einer ironischen Handbewegung auf sich und den Anderen.
    „Ja. Sie sitzen hier, bevor Sie gefeuert werden“, antwortete Burns und betonte dabei jedes Wort. „Und er übernimmt Ihren Job, nachdem Sie weg sind.“
    Ty presste die Lippen zusammen und ließ seinen Blick auf der glänzenden Oberfläche des Schreibtisches ruhen. Zane schaute abwechselnd ihn und Burns an und verengte die Augen. Er fragte sich, was er hier sollte, wo doch der Typ offensichtlich gerade gefeuert wurde. Es erschien ihm unangemessen grausam. Resolut enthielt er sich jeglicher weiterer Reaktion und wartete ab, was passieren würde.
    Ty leckte sich die Lippen und schaute auf, erwiderte den Blick seines Vorgesetzten beinahe trotzig.
    „Zu Ihrem Glück haben Sie mehr Leben als eine Katze, Grady“, sagte Burns mit finsterer Miene. „Und Sie bekommen noch eine Chance, uns zu zeigen, dass Sie Ihren Job machen können, ohne Scheiße zu bauen. Ich sage jetzt nicht, dass das Ihre letzte Chance ist. Gott weiß, dass ich Ihnen solange noch eine und noch eine Chance geben werde, bis Sie es irgendwann schaffen, sich umbringen zu lassen. Ich stelle Ihnen hiermit Ihren neuen Partner vor, Special Agent Zane Z. Garrett.“
    Zane hätte nicht schockierter sein können, und seine Reaktion zeigte das deutlich. Dieses Wrack von einem Agenten sollte sein neuer Partner sein? „Director Burns“, fing er an, unterdrückte seinen instinktiven Protest aber sofort wieder und umklammerte stattdessen die Armlehnen fester. Das sollte eine Beförderung sein?
    „Teufel, nein!“, unterbrach Ty und setzte sich aufrecht hin. „Ich kann doch meine Arbeit nicht mit so einem… einem… Milchbubi als Partner machen!“Fast sprachlos vor Ärger machte er eine wegwerfende Geste zu dem geschniegelten Mann neben sich.
    „Sie können aber auch nicht ohne Partner arbeiten, was, Special Agent Grady?“, gab Burns zurück und starrte ihn wütend an.
    „Sir, es liegt doch auf der Hand, dass dieser Agent mehr Unterstützung braucht, als ich ihm jemals geben kann“, sagte Zane und versuchte dabei gar nicht erst, den missbilligenden Unterton in seiner Stimme zu unterdrücken. „Offen gesagt, es wäre doch ein Wunder nötig, um aus ihm einen wenigstens ansatzweise professionellen Agenten zu machen. Niemand wird ihn je ernst nehmen.“
    „ Mich ernst nehmen?“, echote Ty ungläubig. „Herrgott, haben Ihre Schuhe schon jemals das Straßenpflaster gesehen? Scheiße“, rief er aus, umklammerte in plötzlichem Schrecken die Armlehnen und beugte sich vor. „Wollen Sie mich etwa zu den Computerfritzen stecken?“, fragte er Burns, der hinter dem Schreibtisch saß und grinste wie ein kleiner Junge an Weihnachten.
    „Ihr Tonfall impliziert, dass Sie Ermittlungen gegen Computerkriminalität und Terrorismus für unter Ihrer Würde halten“, sagte Zane kaltschnäuzig und maß Ty mit einem abschätzigen Blick. „Vielleicht sollten Sie eine Versetzung in die Verwaltung in
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