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Atme - wenn du kannst!

Atme - wenn du kannst!

Titel: Atme - wenn du kannst!
Autoren: S Hogan
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Meadows.
    Die Erinnerung an ihren stalkenden Exfreund verdarb Emily sofort die gute Stimmung. Lief sie gerade Gefahr, wieder auf so eine selbstverliebte Klette wie Jim hereinzufallen? Das durfte ihr auf keinen Fall noch einmal passieren. Es war einfach zu viel geschehen. Ein zweites Mal würde Emilys Nervenkostüm einen solchen Dauerstress nicht aushalten, daran gab es keinen Zweifel.
    Die drei Typen traten von der Gangway an Deck und wurden sofort von Kapitän Kendall und Sam begrüßt.
    Der strohblonde schlaksige Tauchschüler stellte sich als Lee Simmon vor, der Lockenkopf war Kyle Reed und der Dunkelhaarige mit dem gewissen Etwas hieß Andy Jackson. Auf seinem linken Unterarm bemerkte Emily ein Tattoo, das ihr gar nicht gefiel. War er etwa Mitglied einer Gang? Hatte sie vielleicht wirklich eine Vorliebe für böse Jungs? Würde sie wieder an so einen Typen wie Jim geraten? Sie war verwirrt.
    Kendall machte die Neuankömmlinge mit den drei Frauen bekannt, dann rief Sam: „Und nun alle Mann zu Tisch! Es gibt Catfish-Eintopf nach altem Seminolen-Geheimrezept.“
    In der Messe war bereits für alle gedeckt. Emily glaubte zunächst, vor Aufregung und Nervosität keinen Bissen herunterbekommen zu können. Doch die scharf gewürzte Suppe schmeckte fantastisch. Allerdings trieb ihr nicht nur das Chili im Catfish-Eintopf den Schweiß auf die Stirn, sondern auch das Tischgespräch.
    „Ich habe übrigens diese Tina Rigby gekannt“, sagte Lee Simmon. „Ihr wisst schon, die Taucherin, die ermordet wurde.“
    „Wirklich?“, fragte Kapitän Kendall mit unbewegter Miene. „Und woher, wenn ich fragen darf?“
    „Von der University of Florida, Sir. Dort haben wir uns in einem Tauchkursus beim Universitätssport kennengelernt. Allerdings haben wir nur im Swimmingpool geübt.“
    „Dieser Kursus hat leider überhaupt nichts genutzt“, gab Kendall hart zurück. „Ich habe in der Zeitung gelesen, dass die Polizei Tina Rigbys Boot gefunden hat. Sie ist offenbar ganz allein zu einem Tauchgang aufgebrochen. Das verstößt gegen alle Regeln.“ Er räusperte sich. „Herrschaften, wer so etwas tut, spielt mit seinem Leben. Ich bedaure den Tod dieser jungen Frau, aber er überrascht mich nicht wirklich.“
    „Tina Rigby wurde doch ermordet“, gab Vivian zu bedenken. „Das konnte man wirklich nicht vorhersehen, oder?“
    „Völlig richtig. Aber mit einem oder mehreren Begleitern hätte sie vielleicht noch eine Überlebenschance gehabt. Ich weiß nicht, ob dieser Harpunentreffer sofort tödlich war. Wenn man sie rechtzeitig in ein Hospital geschafft hätte, wäre die Sache vielleicht anders ausgegangen.“
    „Hat die Polizei den Täter schon gefasst?“, fragte Andy.
    „Bisher noch nicht“, erwiderte Lee. „Wahrscheinlich ist er zu clever und hat keine Spuren hinterlassen.“
    „Vielleicht hat der Killer auch einfach nur Glück gehabt. Man verdächtigt illegale Raubtaucher“, sagte Kendall. „Es ist wirklich eine Schande, dass unser Sport durch solche Dreckskerle in Verruf gerät. Selbst wenn diese Schurken nicht für Tina Rigbys Tod verantwortlich sind – die Art, wie sie den Meeresboden nach irgendwelchen angeblich wertvollen Wracks absuchen, stinkt wirklich zum Himmel. Aber wir werden uns dadurch die Freude am Tauchen nicht nehmen lassen, Herrschaften. Morgen früh laufen wir bei Sonnenaufgang aus, die nächsten drei Tage bleibt die Fortuna dann zunächst auf See.“
    „Das ist meine erste richtige Schiffsreise“, freute sich Melanie. „Und könnten wir bitte aufhören, über diesen Mord zu reden? Dadurch wird so viel negative Energie aufgebaut.“
    „In Ordnung, einverstanden“, sagte der Kapitän. „Mich würde viel mehr interessieren, welche Vorkenntnisse ihr beim Tauchen habt.“
    Melanie und Kyle waren noch nie mit Geräten getaucht, während alle anderen mehr oder weniger Erfahrung hatten. Diesen Lee Simmon, der die ermordete Tina Rigby gekannt hatte, fand Emily ganz sympathisch. Er war unscheinbarer als Andy, der in der Zwischenzeit damit begonnen hatte, mit Emily zu flirten. Oder bildete sie sich das nur ein? Sie gab sich vorsichtshalber cool und desinteressiert, so wie dieser Kyle Reed. Der saß so steif am Tisch, als ob er einen Stock verschluckt hätte.
    Nach dem Essen bezogen die Typen ihre Kabine auf der gegenüberliegenden Seite des Gangs, und auch die drei Taucherinnen zogen sich für die Nacht zurück.
    „Diesem Andy hast du ja ganz schön die kalte Schulter gezeigt“, sagte Melanie
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